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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: geisterspiegel.de
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eins ist klar – du bist kein Mensch.«
    Vater schaut sie an. »Nein, das bin ich nicht mehr. Ich war es. Oder anders – ich war ein Unmensch, denn ich habe meine Tochter missbraucht; wieder und wieder. Als ich jedoch merkte, was mein Assistent plant, und ich begriff, dass ich nichts dagegen ausrichten kann, ergriff ich Maßnahmen. Mein Tod diente nur einem Zweck – Laurie dorthin zu bringen, wo sie heute ist. Als … Wesen, wie ich es bin … hat man viele Möglichkeiten. Man kann sogar kolumbianische Rebellen dazu bringen, ihren Anführer aus dem Gefängnis zu befreien.«
    Ich neige den Kopf zur Seite. »Du?«
    »Seit deiner Flucht geschieht, was ich für dich vorgesehen habe. Schon zu Lebzeiten wirkte ich auf die entsprechenden Personen ein, dich als Commander von Paraforce zu berufen. So geschah es auch. Selbst der Einsatz im Rahmen des S.W.A.T. vor wenigen Tagen war meine Idee, denn ich wollte dich auf Daniels Spur bringen.«
    »Du hättest anrufen können!«, gebe ich kalt zurück. Zu wissen, dass er mich auch nach seinem Ableben steuert , machte mich rasend. Aber meinem Zorn nachzugeben wäre kontraproduktiv. Ich muss lernen, meinen Hass anders zu bewältigen.
    »Das war mir bislang nicht möglich. Ich musste viel geben, um dich direkt kontaktieren zu können. Ist dieser Fall zu Ende, wirst du deine Führung verlieren, denn auf mich wartet die Anderswelt.«
    Hoffentlich fressen dich die Fomori! »Wie du meinst. Und was …«
    »Du – ihr – seid auf der richtigen Spur. Doch sei gewarnt; Daniel Bender verfügt über Kräfte, denen ihr nicht gewachsen seid. Seine Magie beruht auf uralten Mysterien.«
    »Wie können wir ihm beikommen?«
    Mein Vater streckt seine Hände aus. Plötzlich ruhen zwei kurze Krummschwerter in ihnen. »Nehmt sie. Mit ihnen trotzt ihr seiner Magie und seid in der Lage, ihn zu töten. Wirklich zu töten; nicht nur seinen Körper. Denn wie bei mir hat auch er seine Seele in eine unsterbliche Energieform gewandelt.«
    Kaum berühre ich den Griff des Schwerts – es handelt sich um ein alt-ägyptisches Chepesch –, als die Klinge in einem hellen Grün zu funkeln beginnt.
    Magie fließt von der Waffe in meine Hand. So, als wolle sie mich mit dem Chepesch verbinden.
    »Woher stammen die Schwerter?«, will ich wissen, während Ximena die gleiche Erfahrung macht wie ich. Ihre Pistole steckt wieder im Holster; sie hat begriffen, dass ihr keine Gefahr droht.
    Niemand musste sich je vor ihm fürchten; nur Mutter und ich .
    »Aus einem im Sand versunkenen Tempel nahe dem historischen Memphis. Wir fanden darin eine Kammer voll bizarrer Worte. Aklo, Laurie. Die Wände waren über und über mit Aklo beschrieben. Die Schwerter lagen auf einem Altar. Wir begriffen, dass der Tempel Nyarlathotep geweiht war. Es sind seine Waffen.«
    »Das kriechende Chaos?«, wispert Ximena.
    Mein Vater mustert sie aufmerksam, dann nickt er. »So wurde er von Lovecraft dargestellt; ja. Er ist einer der Alten. Die Wahrheit ist jedoch nicht, wie sie Lovecraft schilderte. Das werdet ihr eines Tages erkennen. Findet Daniel, tötet ihn und beendet, was er und ich einst aus Unwissenheit begannen.«
    Er berührt meine Wange. Ich versteife mich, die alte Abscheu kocht in mir auf. »Es tut mir unendlich leid, Laurie. Am Ende habe ich mein Leben gegeben, um das deine zu schützen. Mehr kann ich nicht tun. Dein Hass, dein Zorn und deine Ohnmacht werden mich auf Ewig begleiten. Es tut mir leid.«
    Er verblasst.
    »Vater, ich …« Tränen rinnen über meine Wangen.
    Er bleibt verschwunden.
    Seufzend lehne ich mich gegen die Wand und schließe die Augen, während Jane leise schluchzt. Sie mochte meinen Vater, eiferte ihm nach, setzte seine Visionen um.
    Nun sah sie ihn noch einmal, schwieg aber, statt sich von ihm zu verabschieden.
    Es war eine Sache allein zwischen ihm und mir.
    »Geht es?«, fragt Ximena mitfühlend.
    Ich nicke. Mir ist plötzlich leichter ums Herz. Mein Vater hat sich entschuldigt. Er hat ausgedrückt, was ich bislang empfand. Sein Unrecht umfassend eingestanden.
    Mein Zorn, so brennend heiß, verblasst. Ich dachte, mit seinem Tod würde es besser werden; ein Trugschluss.
    Das Ende seines Lebens konservierte den Hass, denn ich konnte ihn nicht artikulieren. Jetzt jedoch, nach seinen Worten, fühle ich mich seltsam befreit.
    Leb wohl, wo immer du auch bist.
    Ich wische mir über die Augen, stecke das Chepesch ein und bedeute Ximena, dass wir einen Job zu erledigen haben.
    II
    Der Gang endet an einer gewundenen

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