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Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels

Titel: Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Olbrich
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sie so hier un­ten nicht er­war­tet hät­ten. Da­für, dass es hier kei­ne Höh­len ge­ben durf­te, war die­se Hal­le recht groß. Am an­de­ren Ende sa­hen sie ei­nen Gang, der tie­fer in den Berg hi­nein­führ­te. In der Mit­te gab es ei­nen Fel­sen, über den sie nicht hin­weg schau­en konn­ten. Be­vor sie um ihn he­rum gin­gen, leuch­te­te Nils an die De­cke. Sie fan­den dort nicht eine ein­zi­ge Fle­der­maus. Den­noch war bei­den klar, dass sie sich auf dem rich­ti­gen Weg be­fan­den. Sie wa­ren sehr ge­spannt, was sie im hin­te­ren Teil die­ses Ge­wöl­bes fin­den wür­den.
    »Das Ver­steck der Bes­ti­en ist auf je­den Fall nicht in die­sem Ge­wöl­be«, stell­te Lena fest.
    »Das glau­be ich auch nicht. An­sons­ten wäre hier al­les vol­ler Kot«, stimm­te Nils sei­ner Tan­te zu.
    Lang­sam um­run­de­ten die bei­den den rie­si­gen Stein­bro­cken. Nils wun­der­te sich da­rü­ber, wie glatt der Bo­den war. Zwar gab es leich­te Un­eben­hei­ten, rich­ti­ge Stol­per­stei­ne la­gen aber nicht im Weg. Er ließ den Strahl der Ta­schen­lam­pe ein­mal im Kreis die Wand ent­lang strei­chen. Au­ßer dem Gang, den sie schon von wei­ter hin­ten ge­se­hen hat­ten, gab es nichts Be­son­de­res. Erst als Nils zur De­cke leuch­te­te, sah er dort eine schma­le Öff­nung, die in eine wei­te­re Höh­le führ­te. War das der Weg, den die Fle­der­mäu­se ge­nom­men hat­ten? Bis­her zeig­ten sich die klei­nen Blut­sau­ger nicht.
    »Leuch­te mal links in die Ecke«, sag­te Lena plötz­lich. »Ich glau­be, da ist et­was.«
    Nils tat, wie ihm ge­hei­ßen und rich­te­te den Strahl der Lam­pe auf die an­ge­ge­be­ne Stel­le. Dort spie­gel­te sich das Licht auf ei­ner Flüs­sig­keit am Bo­den. »Ich glau­be nicht, dass das Was­ser ist«, sag­te Nils.
    Als sie nä­her he­ran­ka­men, nah­men sie ei­nen me­tal­li­schen Ge­ruch war. Sie sa­hen eine Grot­te, die bis etwa eine Hand­breit un­ter der Ober­kan­te ge­füllt war. Nils bück­te sich und tauch­te den Fin­ger in das Be­cken ein. Als er ihn wie­der he­raus­zog, tropf­te eine rote Flüs­sig­keit auf den Bo­den.
    »Wir ha­ben das Blut der Kühe ge­fun­den«, sag­te Nils und schau­te sei­ne Tan­te tri­um­phie­rend an.

31
    »Hast du eine Er­klä­rung da­für?«, frag­te Lena ih­ren Nef­fen über­rascht.
    »Nein«, ant­wor­te­te der. »Wer auch im­mer hin­ter den Fle­der­mäu­sen steckt, wir ha­ben sei­nen Un­ter­schlupf ge­fun­den.«
    »Aber war­um? Was will ei­ner mit ei­ner sol­chen Men­ge Rin­der­blut? Das müs­sen min­des­tens zwei­tau­send Li­ter sein.«
    »Viel­leicht so­gar mehr. Wir wis­sen nicht, wie tief die Grot­te ist.« Nils stand auf und leuch­te­te rund.
    »Was suchst du denn?«
    »Wenn wir ei­nen Stock oder et­was Ähn­li­ches hät­ten, könn­ten wir die Tie­fe mes­sen.«
    »Hier gibt es nichts, au­ßer Stei­nen und die­sem Be­cken. Mich wür­de im Mo­ment viel mehr in­te­res­sie­ren, war­um das Blut nicht ge­ron­nen ist.«
    »Ent­we­der hat der Kerl ir­gend­ein Mit­tel hin­zu­ge­ge­ben oder es hat ei­nen ma­gi­schen Hin­ter­grund«, ver­mu­te­te Nils. »Ich den­ke auch nicht, dass es Zu­fall ist, dass das Blut aus­ge­rech­net hier ge­la­gert wird.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich den­ke, wir soll­ten war­ten, bis der­je­ni­ge, der das Blut hier ge­sam­melt hat, auf­taucht. Nur so kön­nen wir he­raus­fin­den, wer hin­ter der Sa­che steckt und was ge­nau sei­ne Plä­ne sind.«
    »Das könn­te sehr lan­ge dau­ern«, gab Lena zu be­den­ken. »Wenn die Fle­der­mäu­se zu­rück­kom­men, wer­den wir uns nur schwer weh­ren kön­nen.«
    »Das ist lei­der wahr«, gab Nils zu. »In dem be­grenz­ten Raum wird uns die Men­ge der Vie­cher er­drü­cken.«
    »Wir könn­ten eine Ka­me­ra auf­bau­en«, schlug Lena nach ei­ner Wei­le vor. »Dann ver­ste­cken wir uns in der Nähe im Wald und schla­gen zu, wenn der Kerl zu­rück­kommt.«
    »Das wäre eine Mög­lich­keit. Blöd nur, dass wir kei­ne Ka­me­ra da­bei ha­ben.«
    »Das stimmt so nicht«, sag­te Lena und griff in ihre Ta­sche.
    Nils konn­te sich ein lei­ses La­chen nicht ver­knei­fen. Er ar­bei­te­te jetzt seit vier Jah­ren mit sei­ner Tan­te zu­sam­men und glaub­te sie gut zu ken­nen.

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