Paraforce 4 - Die Blutsauger vom Drachenfels
Dennoch schaffte sie es immer wieder, ihn zu überraschen. Triumphierend hielt Lena eine kleine Webcam in der Hand, die einen Sender enthielt, der direkt ins Internet übertrug. Die Paraforce hatte mehrere geheime Online-Programme, die so sicher waren, dass niemand anderes sie knacken konnten. Die Daten, die Lena und Nils dort einstellten, waren absolut sicher. Nicht einmal die anderen Agenten würden sie sehen können. Mit der Datenbrille war es ihnen möglich, die Informationen abzurufen.
Nils nahm seiner Tante die Kamera ab, ging auf die andere Seite der Grotte und befestigte sie so, dass das Bild den kompletten Bereich des Beckens zeigte. Wenn jemand irgendetwas mit dem Blut vorhatte, würden es die beiden bemerken. Leider zeichnete das Gerät keine Geräusche auf. Sie würden also erst im letzten Moment bemerken, wenn jemand an die Grotte kam.
»Lass uns hier verschwinden«, sagte Nils, nachdem er seine Arbeit beendet hatte. Sie gingen zurück zu dem Gang, der sie ins Freie führen würde. Kurz bevor sie die Höhle erreichten, hörten sie aus der Richtung, in der der Baumstumpf lag, ein Geräusch.
»Da kommt jemand«, zischte Lena ihrem Neffen zu und hielt ihn am Arm fest. So leise sie konnten, gingen die beiden zurück hinter den Felsbrocken in der Mitte des Raumes. So konnten sie sich selbst dann noch verstecken, wenn der Fremde die Höhle durchquerte, um zu der Grotte zu gelangen. Sie mussten einfach nur um den Steinbrocken herumgehen, sodass der immer zwischen ihnen und dem Besucher lag.
Hoffentlich kommen die Fledermäuse nicht auch , dachte Nils und wartete gespannt, was weiter passierte.
32
Der Ankömmling trug eine starke Lampe bei sich, sodass es sich Lena und Nils nicht trauten, hinter dem Felsen hervorzuschauen. Da es ansonsten dunkel war, würden sie von dem Licht ohnehin geblendet werden. Sie mussten warten, bis der Mann an ihnen vorbei war.
Nils fiel es schwer, ruhig hinter dem Felsen stehen zu bleiben. In der letzten Woche hatte er viel zu viel Zeit mit Warten verbracht. Jetzt, wo endlich etwas geschah, hätte er sich am liebsten sofort auf den Kerl gestürzt. Dennoch. Er musste vorsichtig bleiben. Wenn der Fremde eine Waffe bei sich trug, würde er sicher nicht zögern, diese auch zu benutzen. Nils musste den richtigen Moment abpassen.
Es war ruhig. Nils und Lena atmeten flach, um sich nicht zu verraten. Der Fremde verursachte ebenfalls kaum Geräusche. Lediglich seine Schritte hallten leise im Gewölbe. So war es den beiden möglich zu sagen, wo sich der Kerl ungefähr aufhielt. Der hatte den Felsen, hinter dem sich Lena und Nils verbargen, nun erreicht. Die beiden Agenten hörten, dass der Mann links an dem Hindernis vorbei ging, und wandten sich daher der rechten Seite zu. Dabei setzen sie einen Fuß vorsichtig vor den anderen, um ja kein Geräusch zu verursachen. Endlich waren sie hinter dem Stein. Der Fremde musste sich jetzt zwischen dem Felsen und der Grotte aufhalten.
Nils gab seiner Tante ein Zeichen, dass sie sich nicht rühren sollte, und spähte vorsichtig hinter der Deckung hervor. Endlich konnte er den fremden Mann sehen. Der hatte seine Lampe so auf dem Boden abgestellt, dass sie die Grotte beleuchtete. Da der Mann ihm den Rücken zudrehte und das Licht leicht blendete, konnte Nils nicht erkennen, wer da vor der mit Blut gefüllten Grube stand. Er war kurz davor den Mann anzusprechen, als der damit begann, seine Jacke auszuziehen. Gebannt starrte Nils nach vorne und ignorierte seine Tante, die ihn leicht an seiner Jacke zog, um auf sich aufmerksam zu machen.
Nils traute seinen Augen nicht, als er sah, wie sich der Fremde weiter auszog und schließlich nackt vor der Grotte stand. Eine Waffe schien der Mann nicht dabei zu haben, hatte aber eine Art
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