Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
gewisser Herr würde Sie gern sprechen.«
»So? Was für ein gewisser Herr? Ich kenne hier niemanden.«
Der Manager druckste etwas herum. »Es soll diskret sein.«
Amanda lachte schallend. »Ohne Namen, können Sie dem gewissen Herrn sagen, kann er mich gern haben.«
»Es ist der ehrenwerte Dr. Ada Osa.«
Osa Industries , signalisierte das Gehirn der Agentin sofort. Hoheitsvoll entgegnete sie: »Morgen Nachmittag um vier habe ich Zeit.« Damit beendete sie einfach die Verbindung.
»Klappt ja besser, als ich dachte«, gurrte sie.
Cecile seufzte. »Muss ich jetzt die ganze Zeit barfuß laufen?«
Um Amandas Mundwinkel spielte der Schalk. »Würde mir schon gefallen, Herzchen. Aber wir beschränken das auf den Zimmerservice und morgen Mr. Osa.«
Cecile nahm das Fesselkettchen ab und schlüpfte in die Pumps. »Du hast mit dem Burschen gerechnet. Wieso?«
Amanda angelte sich einen Zigarillo. »Er mit seinem riesigen, weitverzweigten Werk ist der einzige Mensch in Korea, der mit Farnvers’ Erfindung etwas anfangen kann.«
Cecile schüttelte den Kopf. »Blackstone vermutet doch Nordkorea.«
»Glaub mir – die Nordkoreaner haben nicht das Know-how. Aber Osa arbeitet verbotenerweise mit den Nordkoreanern zusammen. Die Geheimdienste dulden das, weil sie in etwa die Waffenschiebereien unter Kontrolle haben.«
»Also du denkst, Farnvers’ Erfindung ist nach Nordkorea gegangen?«
Amanda Harris wiegte den Kopf. »Oder es soll so aussehen.« Ihre Gedanken befanden sich allerdings auf einem anderen Kontinent.
»Nordkorea ist abgeschottet – weit weg und der ideale Sündenbock«, murmelte sie.
Cecile blickte sie fragend an, doch Amanda schwieg.
Aus Ceciles Augen schossen Blitze. »Amanda – wenn ich mit dir dieses makabre Spiel durchziehen soll, dann möchte ich alles wissen!«
Die Agentin schreckte auf. »Was?« Sie war völlig in Gedanken versunken.
»Ich will wissen, was hier läuft!«, wiederholte Cecile mit gefährlichem Unterton.
Amanda angelte sich einen neuen Zigarillo. »Okay … Harry Farnvers hat mal für Warren&Cumber gearbeitet. Ein Unternehmen für militärische Entwicklungen im Computerwesen. Diese Firma gehört Osa. Er arbeitete als Zulieferer für die Navy-Entwicklungsanstalt in Edinburgh. Alles so geheim, dass die Öffentlichkeit nie etwas davon erfahren wird und auch das Parlament kaum etwas ahnt.«
Cecile zog die Augen zu Schlitzen zusammen. »Woher weißt du das alles?«
»Mein Schwiegervater ist im Waffengeschäft tätig gewesen. Aber weiter: Osa hat gewisse Vorlieben … er steht auf devote Frauen.«
»Ja super!«, fuhr Cecile auf. Sie ballte die Fäuste. Danach fragte sie leise: »Ich sehe noch keinen Zusammenhang …«
»Darling – ich bin eine reiche Amerikanerin. Ich besitze Waffenfabriken und Labors. Mit Aussicht, sich beim Anblick meiner Sklavin aufgeilen zu gönnen, wird eine mögliche Kooperation auf bestimmten Gebieten kein Problem sein. Wenn er etwas in diesem mysteriösen Fall weiß, wird er es mir früher oder später andeuten.«
»Durchtriebenes Luder«, fauchte Cecile. Amanda grinste und fügte hinzu: »Die Formel auf Ches Stick hat er aus dem Laborprogramm von Osa Industries heruntergeladen. Vermutlich kam ihm ein Rückverfolgungsprogramm auf die Spur.«
Cecile hob die Augenbrauen. »Man brachte ihn um, fand aber den Speicherstick nicht.«
»Korrekt, mein Herz. Ich denke, man hat Che voreilig umgebracht … was sicher besser für ihn war, als wegen des Sticks gefoltert zu werden.«
Cecile begriff nun die Zusammenhänge. »Dich hat man in die Mangel genommen, weil man annahm, du hättest das Ding oder ein Auftraggeber.«
»So ist es. Ich denke, dass Osa
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