Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
Stunde kommt Osa. Wir müssen uns herausputzen.« Sie lachte schallend.
22
London / New Scotland Yard
Dichter Zigaretten- und Pfeifenrauch hing in der Luft des Sitzungszimmers. Der Krisenstab tagte. Die Leitung hatte Sir Miles selbst übernommen.
Sein Stellvertreter, der junge Harold Lord Sherwood IV., hatte erschreckt aufgeschaut, als sein Boss plötzlich in der Tür des Büros stand.
»Sie haben es sich ja schon gemütlich gemacht«, hatte Miles geknurrt. »Ist Ihnen Ihr Büro nicht mehr gut genug, Sherwood?«
Überrascht und verlegen hatte seine Lordschaft die Füße vom Schreibtisch genommen, die Times fallen gelassen und rasch seine Sachen zusammen geräumt.
Nachdem sich die schwere, gepolsterte Tür hinter ihm geschlossen hatte, brummte der Yard-Chef angewidert: »Emporkömmling!«
Superintendent Henry McPherson hatte seinen Chef über die bisherigen Ermittlungsergebnisse informiert.
»Nichts?«, hatte Sir Miles zum Schluss ungläubig gefragt. »Nicht einen Hinweis?«
Der altgediente Ermittler blickte den 50-jährigen Kriminalbeamten an. »Da ist was! Raus damit!«
»Im Flur drei wird gerade umgebaut. Da gibt es im Sand einen Fußabdruck.«
Sir Miles kniff ein Auge zu. »Und?«
»Das Sandbett erstreckt sich über den Korridor auf neun Meter. Aber es gibt nur, etwa drei Meter zum Innenbereich, einen Abdruck.«
Der Yard-Chef begann seine Pfeife zu stopfen. »Schön! Und weiter?«
McPherson wand sich in dem Besuchersessel. »Der Abdruck ist zu flach, als dass jemand in den Sandbereich gesprungen sein könnte. Außerdem hätte anschließend dieser Jemand aus dem Sand sechs Meter überspringen müssen, um aus dem Sand wieder herauszukommen.«
»Ein Sportler?«
Der Superintendent schüttelte den Kopf. »Der Fußabdruck ist völlig flach. Nur einer !«
»Also hat sich Mr. Unbekannt nach dem Hinterlassen der Fußspur in Luft aufgelöst.«
McPherson schlug mit der rechten Hand auf die Sessellehne. »Er muss – wenn es nicht Science-Fiction wäre – schon vor dem Tritt in den Sand ebenfalls Luft gewesen sein.«
Sir Miles stützte den Kopf in beide Hände, wobei seine Pfeife dampfend im linken Mundwinkel hing. Vereinzelte Rauchkringel stiegen zur Decke empor.
»Das wird immer mysteriöser.«
Dann raffte er sich und rief Blackstone über eine geheime Leitung an.
*
Der Industrielle war pünktlich.
Er hatte einen Strauß gelber Rosen dabei.
Cecile spielte perfekt ihre Rolle. Im knappen Schwarzen , barfüßig und mit den feinen Kettchen versehen, bediente sie den Koreaner devot. Wenn sie nichts zu tun hatte, kauerte sie zu Füßen ihrer Herrin .
Osa war begeistert und seine Erregung knisterte fast in den Wänden des Zimmers.
Nach zwei Stunden Geplauder bot er Amanda einen Preis für die Sklavin.
Die Agentin lachte leise vor sich hin und ging nicht darauf ein. Sie ignorierte auch einfach die Preiserhöhung. Stattdessen bot sie dem Industrie-Magnaten Obst an.
»Madam«, kam es endlich aus ihm heraus. »Ich biete Ihnen einen großen Auftrag an. Ich weiß, in welcher Branche Sie tätig sind. Ich habe mich erkundigt.«
Dass diese Erkundigung gut ausging, dafür hatte Blackstone gesorgt.
Amanda hob nur leicht eine Augenbraue. Mehr Interesse zeigte sie nicht an dem Angebot. Also sprach der Koreaner weiter. »Es geht um … gewisse Kabel. Ich weiß, dass Sie auch ab und zu für die Marine und die NASA tätig sind.«
»Das wissen Sie?«, kam es gleichgültig von Amanda. »Dann ist Ihnen auch bekannt, dass mein Unternehmen zweihundert Prozent ausgelastet ist.«
Osa beugte sich vor. Verschwörerisch sagte er: »Der Auftrag ist geheim. Er betrifft die Britische Marine. Die Sache bringt Ihnen Cash achtundvierzig Millionen Pfund Sterling.«
Amanda lächelt
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