Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
veränderte sich das Bild vor seinen Augen, als habe jemand im Fernseher das Programm auf einen anderen Kanal geschaltet.
Um ihn herum rieselten Kalk und Putz, die Glastheke flog ihm um die Ohren und der Dicke Imbissbetreiber wurde von einem wie durch Geisterhand selbstständig fliegenden Hähnchenspieß durchbohrt.
Mallory stürzte auf die Knie. Als er dabei durch die geborstene Schaufensterscheibe blickte, sah er an der Stelle, an der der Streifenwagen gestanden hatte, nur einen gewaltigen Krater.
Risse durchzogen das Straßenpflaster wie bei einem Erdbeben.
Thunderstorm!, durchfuhr es den Detective Sergeant. Was war das? Er hatte keinerlei Detonation gehört.
Absolute Stille herrschte.
Doch kaum hatte er den Gedanken zu Ende gebracht, polterte es um ihn herum mächtig.
Mallory rannte auf die Straße hinaus.
17
Später – irgendwo …
Das Bewusstsein kehrte in kleinen Schüben zurück.
Jedes Mal schien jemand eine lange glühende Nadel in ihren Unterleib zu stoßen. Sie schrie. Ihr Körper bäumte sich auf. Sie fühlte Hände, die sie festhielten. Lichtblitze reflektierten vor ihren Augen. Ihre Kiefer schienen sich auszurenken.
»Schnell! Die Injektion!«, vernahm sie eine weibliche Stimme.
Plötzlich strömte angenehme Wärme durch ihren Körper, die Muskeln entspannten sich und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus.
»Gott sei Dank«, hörte sie jemanden sagen, dessen Stimme ihr bekannt vorkam.
Es hatte den Eindruck, als sei eine Unendlichkeit vergangen, bis sich ihre Augen öffnen ließen.
Zuerst sah sie eine weiße Zimmerdecke. Dann kam ein Gesicht in ihr Blickfeld.
Cecile!
»Willkommen im Leben«, sagte sie leise und ergriff Amandas Hand.
Die Agentin konnte nicht sprechen. Es wurde erneut schwarz um sie herum.
Irgendwann hörte sie Stimmen. Verwaschen – entfernt … doch nach und nach schärften sich ihre Sinne wieder. Sie öffnete die Augen.
Was sie spürte, war ein weiches Bett – aber unsägliches Brennen in ihren unteren Regionen.
Cecile bemerkte zuerst, dass Amanda erwacht war. Sie kam lächelnd an das Bett heran.
»Da bist du ja wieder«, flüsterte sie.
Auf den verständnislosen Blick der Agentin setzte sie sich auf deren Bettkante und ergriff die schlaffe, weiße Hand.
»Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass du als Brathähnchen endetest.«
»Wasser …«, flüsterte Amanda.
Cecile setzte ihr eine Schnabeltasse an die ausgetrockneten Lippen. Amanda trank gierig, doch Cecile nahm ihr nach drei Schlucken die Tasse wieder weg. »Immer gemach! Sonst kommt es da wieder raus, wo es nicht raus soll. Deine Blase ist etwas lädiert.«
Amanda sank in das Kissen zurück. »Sag mir …«
Cecile streichelte ihre Wangen. »Mein Name ist Cecile Harper. Mitarbeiterin von Paraforce. James Elwood Blackstone hat mich als deinen Schatten hierhin abkommandiert. Zuerst sollte ich nur beobachten, aber nach dem Anschlag auf Sir Miles geriet er doch sehr in Sorge. Er ahnte, dass du das Sheraton aufsuchen würdest, und sorgte dafür, dass ich als Zimmerservice anheuern konnte. Wir haben es mit Gegnern zu tun, denen jedes Mittel recht ist. Das hat die Sprengung von Sallys Pension gezeigt. Deine Recherchen haben eine Menge Leute aufgeschreckt. Sie sind gewarnt worden. Durch wen, das wissen wir nicht. Jedenfalls ist das Sally zum Verhängnis geworden.«
Amanda öffnete den Mund. Nur mangelhaft gehorchten ihre Stimmbänder.
»Was … hat … Sally … damit zu tun?«
»Sally gehörte zur Central Intelligence Agency und ist unsere Kontaktperson in Seoul gewesen. Doch scheint es so, als spiele eine Abteilung der US-Abwehr auch ein falsches Spiel. Jedenfalls zeigt uns deine
Weitere Kostenlose Bücher