Paraforce 5 - Ihr Part, Amanda Harris
Amerikanerin und Besitzerin einer Werft in der Nähe von San Francisco – sich in das Gästebuch einschrieb. Ein Diener des Sheraton wartete mit dem Wagen, auf dem sich unzählige Gepäckstücke stapelten. Dass bekannt wurde, wer sie war, dafür hatte ein fingierter Anruf eines ihrer Manager gesorgt.
»Die Ocean Suite – bitte sehr.« Der Portier reichte der Dame mit dem roten Hut, dem gleichfalls schrillen Kostüm und der pinkfarbenen Brille den Schlüssel. Diese gab ihrer Begleiterin – der man die Zofe ansah – einen Wink, den Schlüssel entgegenzunehmen.
»Danke«, sagte sie dann von oben herab .
Dann wandte sie sich noch einmal dem Portier zu. »Wir nehmen unsere Malzeiten auf dem Zimmer ein. Schicken Sie in einer halben Stunde den Zimmerservice.«
Der Portier sah den beiden nach. Vor allem blieb sein Blick auf den unbestrumpften Beinen der Zofe hängen. An den Fesseln trug sie jeweils eine fein gearbeitete Goldspange mit Glöckchen. Wenn sie ging, ergab es einen melodischen Ton, der durch die Halle zu schweben schien.
»Verrückte Amis«, flüsterte er seinen Kollegen zu. »Bringen sich doch eine Sklavin mit.«
Zehn Minuten später bedankte sich der Hoteldiener überschwänglich für das fürstliche Trinkgeld. Er würde die stinkreiche Dame mit ihrer Dienerin in gutem Gedächtnis behalten. Und das war der Sinn der Übung.
Alle Hotelangestellten würden schnellstens über die exzentrische Amerikanerin informiert sein.
Als Amanda Harris – denn um niemand anderen handelte es sich – die Zimmertür verriegelte, lachte sie leise. »So – keiner wird sich wundern, wenn wir nicht auftauchen. Wir können uns frei bewegen.«
Cecile nahm die schwarze Perücke ab.
»Tu das Ding nicht zu weit weg«, mahnte Amanda. »Wenn der Zimmerkellner kommt, spielst du die unterwürfige Dienerin. Keiner wird uns dann mehr stören. Alle werden nur von verrückten Sexspielen tuscheln.«
Cecile fuhr sich durch ihr echtes Haar. »Jetzt erkläre mir mal, was das soll?«
Amanda setzte sich in einen der ausladenden Sessel. »Erstens – es wird niemand wagen, uns außer der Reihe zu stören. Diskretion! Zweitens – bestimmte Dinge sprechen sich in bestimmten Kreisen rasch herum und die benötigen wir.«
Der Plan, den Amanda Harris ausgetüftelt hatte, war so exakt, wie auch verwegen.
Amanda öffnete eine schwarze, teuer aussehende Ledertasche, griff hinein und warf Cecile ein längeres goldenes Kettchen zu.
Diese fing es auf, verdrehte die Augen, hielt sich dann aber an die Absprache. Sie befestigte das Kettchen an den Fesselspangen. In kleineren Schritten konnte sie damit laufen. Amanda warf den Hut auf die Couch. Da klopfte es an der Suite-Tür.
Cecile setzte die Perücke wieder ordentlich auf, streifte ihre Schuhe ab und trippelte auf nackten Füßen zur Tür, um zu öffnen.
Der Zimmerkellner wurde verlegen.
»Kommen sie – die Herrin erwartet sie«, sagte Cecile freundlich, trippelte voran und fiel vor ihrer Herrin auf die Knie.
Der Kellner wurde noch unruhiger.
Hochmütig gab Amanda ihre Bestellung auf.
Als der Kellner verschwunden war, lachte Amanda aus vollem Hals. »Der wird was erzählen! Die Szene wird wie ein Lauffeuer herumgehen.«
Und damit hatte sie recht.
Die Geschichte, mit allen Zusatzinformationen, erreichte den Hotelmanager und der griff zum Telefon.
Amanda und Cecile aßen vorzüglich, tranken guten Wein und amüsierten sich.
Es war gegen zwanzig Uhr, als sich das Telefon bemerkbar machte. Cecile hob ab.
»Moment – ich muss die Herrin fragen.«
Sie hielt das Telefon mit der Hand abgedeckt und flüsterte: »Der Manager.«
Amanda nahm das Telefon entgegen. »Ja?«, fragte sie hochnäsig.
»Madam – ein …
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