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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Slaterman
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der Hütte herrschte, übersehen.
    »Das ist nämlich alles, was von den beiden übrig geblieben ist, außer dem Arm auf der Lampe natürlich.«
     
     
     

VI
    Das Gebäude der Reuttener Bezirkspolizei glich an diesem Vormittag einem Ameisenhaufen, in den jemand eine brennende Fackel gebohrt hatte.
    Menschen hasteten durch die Gänge, Türen knallten, Telefone klingelten, Anweisungen wurden gebellt und eine gereizte Stimmung hing deutlich spürbar in der Luft.
    Auf Anordnung von Staatsanwalt Erwin Haldinger wurde die große Schiebetür ausgehängt, die normalerweise die beiden Schulungsräume voneinander trennte, und damit ein riesiges Großraumbüro geschaffen.
    Die Tische waren zu einem Rechteck zusammengeschoben, das beinahe zwei Meter breit und sechs Meter lang war. Die Kriminaltechniker hatten diese Fläche in Rekordzeit mit PCs, Druckern und Telefonen übersät und an der Stirnseite des Raumes eine übergroße Tafel aufgestellt, auf der man mit der Zeit immer mehr Notizen, Fotos und Zeichnungen mithilfe von kleinen Stecknadeln befestigte.
    Der Raum quoll über von Polizisten, die alle von einer hektischen Betriebsamkeit erfasst waren. Sämtliche Beamte des Bezirks waren anwesend, sogar die, die heute eigentlich ihren freien Tag hatten. Pausenlos klingelten die Telefone und via Internet kamen beinahe im Minutentakt neue Meldungen herein.
    Haldinger saß am oberen Ende des Konferenztisches und sein Gesicht wurde von Sekunde zu Sekunde immer dunkler. Irgendjemand hatte einen der Fernseher aus dem Schulungsraum in die Mitte der Tische gestellt und anstelle eines Lehrfilms über Polizeiarbeit die Nachrichten eingeschaltet. Erst war es nur der Lokalsender, aber in der Zwischenzeit berichtete auch ORF 1 über den Schlächter vom Lech, wie die Presse den Fall inzwischen titulierte.
    »Braun«, sagte der Staatsanwalt und seine Stimme überschlug sich dabei fast. »Los, was haben Sie zu bieten?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich brauche Fakten, und zwar schleunigst. Ich muss mit unserer Presseabteilung so schnell wie möglich ein Statement abstimmen, um diesen Fernsehfuzzys den Wind aus den Segeln zu nehmen.« Sein Zeigefinger deutete hektisch auf den Bildschirm und sein Kopf sah aus, als würde er gleich platzen. »Hören Sie sich das doch an, jetzt werfen Sie uns schon kollektives Versagen vor. Es dauert nicht mehr lange und in der Öffentlichkeit bricht Panik aus. Mann, Braun, wir stehen kurz vor den Wahlen, was glauben Sie, was für Folgen diese Geschichte für uns alle haben kann?«
    Wohl eher für dich, als für uns, dachte Tobias Salcher gereizt.
    Allein die Tatsache, dass Haldinger in seiner Position den Dienststellenleiter nur mit dem Nachnamen und nicht wie laut Vorschrift angeordnet mit seinem Dienstrang ansprach, zeigte ihm, dass der Staatsanwalt mit diesem Fall völlig überfordert war. Wenn er genau überlegte, hatte Haldinger außer der Schaffung des Großraumbüros, in dem sämtliche Kräfte an einer Stelle gebündelt wurden, eigentlich noch nichts Vernünftiges in die Wege geleitet.
    Außer vielleicht planlosem Aktionismus.
    »Mit einer Pressekonferenz ist es aber nicht getan«, sagte Salcher deshalb knapp. »Was wir brauchen, sind Polizeihubschrauber und Wärmebildkameras, vor allem aber Verstärkung.«
    »Wer sagt so was?«, schnarrte Haldinger.
    »Ich«, entgegnete Tobias selbstbewusst. »Und wenn wir schon dabei sind, sollten wir auch Hundestaffeln anfordern.«
    Der Staatsanwalt machte ein Gesicht, als hätte ihn der Schlag getroffen.
    »Sind Sie verrückt? Haben Sie überhaupt eine Ahnung, was das kostet? Außerdem würden wir damit die Touristen verprellen und das geht ja schon gleich gar nicht, schließlich leben wir hier von ihnen. Zudem bin immer noch ich für solche Dinge zuständig und nicht irgendein Exekutivbediensteter. Wer sind Sie eigentlich, ich habe Sie hier auf der Dienststelle noch nie gesehen.«
    »Oberinspektor Tobias Salcher von der Innsbrucker Mordkommission.«
    Der Staatsanwalt starrte ihm in die Augen und wedelte mit der Rechten.
    »Was soll das denn, seit wann mischt sich ein Inspektor aus der Hauptstadt von sich aus in die laufenden Ermittlungen eines eigenständigen Bezirks ein?«
    »Oberinspektor bitte«, entgegnete Tobias, dem allmählich der Kragen platzte.
    Diesen arroganten Heini interessierten anscheinend die nächste Wahl und sein Bild in der Öffentlichkeit mehr als die schnelle Aufklärung des Falles, der inzwischen bereits drei Todesopfer gefordert hatte. »Zudem

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