Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Slaterman
Vom Netzwerk:
stellten sich auf und er konnte nicht verhindern, dass seine abergläubischen Ängste mehr und mehr Besitz von ihm ergriffen. Je länger er in den Gang starrte, umso lauter sagte ihm eine innere Stimme, dass es dort etwas gab, das nicht sein durfte.
    Als er das Geräusch abermals vernahm, hatte er Mühe, nicht zu schreien.
    Eine eiskalte Hand schien sich um sein Herz zu legen.
    Er konnte nicht sehen, was, aber er glaubte zu wissen, wer es war.
    Lugginger drehte sich auf dem Absatz herum und rannte aus der Höhle.
    Sofort erfasste ihn der Wind und stieß und zerrte an seinen Kleidern. Der Regen peitschte ihm ins Gesicht, dass er kaum noch die Augen offen halten konnte. Es schüttete wie aus Eimern und binnen Sekunden war er nass bis auf die Haut.
    Aber das alles spürte er nicht.
    Er rannte, wie er noch nie zuvor in seinem Leben gerannt war.
    *
    Tobias Salcher stand auf einer baumlosen Anhöhe oberhalb des Lech und spähte mit dem Handy am Ohr angestrengt in den stahlblauen Himmel. Immer wieder kniff er die Augen zusammen und starrte zu jener Stelle hinauf, wo zwei Polizeihelikopter mit dröhnenden Rotoren über dem Lechtal kreisten. Schließlich begann er zu nicken, klappte sein Mobilfunkgerät wieder zusammen und schob es in die Hosentasche.
    Braun, der Dienstellenleiter von Reutte, und zwei seiner Exekutivbediensteten, Tobias glaubte sich zu erinnern, dass er sie ihm als Gösser und Meitner vorgestellt hatte, starrten ihn fragend an.
    »Sie haben anscheinend etwas entdeckt. Bevor wir jetzt da runter gehen, möchte ich, dass man die Hundestaffel informiert, verstanden?«
    »Alles klar Chef, ich kümmere mich sofort darum.«
    Meitner, der kleinste Mann des Quartetts, wandte sich um und ging zu einem der Streifenwagen zurück. Keine zwei Minuten später stand er wieder an Salchers Seite. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schien er aber keine guten Nachrichten mitgebracht zu haben.
    »Die Männer mit den Suchhunden werden frühestens in einer Stunde hier eintreffen. Haldinger hatte sie nach Stanzach beordert, weil dort in der Nähe Zeugen etwas Verdächtiges gesehen haben wollen.«
    »Doch nicht etwa alle?«
    »Ich … ich fürchte doch«, druckste Meitner herum.
    »Und?«
    Meitner wischte sich verlegen übers Kinn. »Das war wohl nichts, sozusagen falscher Alarm. Zwei Touristen sind dort verbotenerweise in ein abgesperrtes Waldstück eingedrungen, um nach Schwammerln zu suchen.«
    Auf der Stirn des Oberinspektors bildete sich eine steile Falte.
    »Haldinger hat also die gesamte Hundestaffel abgezogen, nur auf ein paar vage Verdachtsmomente hin und ohne sich mit mir abzusprechen? Ja tickt der Kerl eigentlich noch richtig? Verdammt, wir haben hier durch die Wärmebildkameras in den Hubschraubern eine vielversprechende Spur entdeckt und sind jetzt nicht in der Lage, sie auszuwerten.«
    »So etwas Ähnliches habe ich mir beinahe gedacht«, behauptete Arthur Braun. »Typisches Kompetenzgerangel. Haldinger will es einfach nicht wahrhaben, dass man ihm jemand vor die Nase gesetzt hat.«
    »Das klären wir später«, sagte Tobias gereizt. »Also gut, dann gehen eben nur wir vier hinunter, wir können nicht solange warten, bis die Hundestaffel da ist.«
    Als er die fragenden Gesichter seiner Kollegen bemerkte, schob er die Erklärung für seine Aufforderung umgehend nach. »Einer der Piloten hat auf seinem Schirm etwas Verdächtiges ausgemacht, das sich auf eines der Seitentäler zu bewegt. Den Konturen auf der Wärmebildkamera nach kann es unmöglich ein Mensch sein, vielleicht ein Tier, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall aber ist es größer als ein Reh. Die Hubschrauber können jedoch wegen der Strommasten und der Nähe zu den Bergen nicht tiefer gehen, deshalb müssen wir jetzt da runter.«
    Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens zog Tobias seine Glock 17 aus dem Schulterhalfter, und als ihm die Dienstwaffe durch das dumpfe Klicken des Schlittens signalisierte, dass sie feuerbereit war, nickte er seinen Kollegen zu.
    Gemeinsam machten sich die vier Polizisten an den Abstieg.
    Der Weg von der Anhöhe in den dunklen Wald hinunter gestaltete sich allerdings mühsamer, als der Oberinspektor zunächst vermutet hatte. Das gestrige Gewitter hatte den Boden völlig aufgeweicht und überall große Pfützen hinterlassen. Das ganze Land sah aus wie frisch geduscht. Bereits nach wenigen Schritten wurde Tobias klar, dass er hier mit seinen Lederslippern völlig fehl am Platz war. Die glatte Sohle seiner italienischen

Weitere Kostenlose Bücher