Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
starrte auf das sie umgebende Chaos und bewegte dabei ununterbrochen die Lippen, ohne dass er jedoch auch nur ein Wort laut aussprach.
»Wir müssen zur Kirche. Haben Sie einen Dienstwagen?«
Der junge Beamte antwortete nicht. Aber er begann zu sprechen. »Das war der Alte ... Lungochi ... er kam plötzlich hier rein, sagte aber nichts und ...« Durch die eingedrückte Tür drang der wiederkehrende Klang einer Glocke. Der Blick des Polizisten klärte sich. »Das ist die Feuerglocke. Aber die ...«
Tom packte den Polizisten an den Schultern und schüttelte ihn. »Mann, kommen Sie zu sich. Ich weiß, das alles war verdammt hart, aber es ist noch nicht vorbei. Sie müssen sich zusammenreißen. Es geht um Menschenleben. Kriegen Sie das hin?«
Der Polizist nickte. »Wir haben einen Dienstwagen.« Tom lächelte. Offenbar war der Junge doch zu gebrauchen.
»Wie heißen Sie?«
»Nicu.«
»Okay Nicu. Verfügt Ihr Dienstwagen über ein Lautsprechersystem? Wir müssen die Leute im Dorf warnen und anweisen, zur Kirche zu kommen.«
Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Kein Lautsprecher ...«
Toms Gesicht verdüsterte sich.
Nicu sprach weiter. »... aber ein Megafon. In der Garage!«
»Ausgezeichnet, holen Sie den Wagen. Beeilen Sie sich.« Nicu torkelte an Tom vorbei und verließ den Raum durch eine schmale Seitentür, die offensichtlich direkt in die zur Station gehörigen Garage führte.
»Huffs, Statusbericht!«
»Sieht nicht schlecht aus. Es sind mehrere Einheiten unterwegs zu euch und zu den anderen Dörfern. Das kann aber noch ein wenig dauern, weil sie erst zu Sammelpunkten fahren, wo sie ihre Ausrüstung erhalten sollen. In den Dörfern habe ich Alarm ausgelöst. Es ist tatsächlich schon zu Zwischenfällen gekommen und hat leider auch einige Tote und Verletzte gegeben. Trotzdem bin ich optimistisch, denn die Bewohner werden gerade mobilisiert.«
Tom trat an die Überreste der Tür und blickte auf das, was von Lungochi und dem Tentakel übrig geblieben war. Seine rechte Gesichtshälfte pochte und brannte, als habe sich bereits die gesamte Haut von den Knochen gelöst.
»Soweit, so gut. Im Moment ist es hier bei uns ruhig, aber ich fürchte, das wird nicht so bleiben. Das, was immer die Verschwundenen und diese Tentakel ausgesandt hat, wird bald aktiv werden. Wir haben Gegenwehr geleistet und das wird dieses Ding bestimmt nicht einfach so dulden.«
»Übrigens hast du es Blackstone zu verdanken, dass die Verstärkung so schnell ausgesandt wurde.«
Tom hob erstaunt die Augenbrauen. »Wieso dieses?«
»Ich wollte eigentlich Baptistes Verbindungskanäle nutzen. Ehe ich das konnte, erschien Blackstone und hat mir die Berechtigung erteilt, seine Kontakte in den Ostblock zu nutzen.«
Der Agent verdrehte die Augen. »Großartig, dann muss ich diesem Bastard auch noch dankbar sein. Als wenn der Tag nicht schon schlimm genug wäre.«
»Was hast du weiter vor?«
»Zunächst einmal so viele Menschen wie möglich in die Kirche bekommen. Und dann werde ich zum Anjoshin-Haus aufbrechen. Dort liegt das Zentrum dessen, was für all das hier verantwortlich ist. Daran besteht für mich kein Zweifel.«
»Aber du wartest doch auf die Verstärkung, oder? Du willst doch da nicht alleine hin?«
»Sorry Huffs, aber wenn ich warte, gebe ich dem Gegner Gelegenheit, seine Kräfte richtig zu formieren. Ich werde so schnell wie möglich aufbrechen.«
»Aber ...«
»Darüber diskutiere ich nicht, Huffs.«
Wie aufs Stichwort hin fuhr der Polizei-Dienstwagen vor.
Nicu öffnete die Beifahrertür und reichte Tom ein altmodisches, aber vollkommen intaktes Megafon.
»Ich habe jetzt erstmal Wichtigeres zu tun, Huffs. Ende und aus.«
Er zog den Headset-Lautsprecher aus seinem Ohr und deaktivierte das Gerät.
»Auf geht’s Nicu. Wir haben einiges vor uns.«
17. Kapitel
Einem Dämon den Garaus machen
Damit endete der Eintrag im Tagebuch. Es war der letzte, nach ihm folgten keine Aufzeichnungen mehr. Und nun war Proscher verschwunden. Möglicherweise hatte Brorrkan ihn getötet. Das würde auch die Toten erklären. Der Dämon war frei und suchte nun seine Opfer. Vielleicht war Proscher aber auch wirklich verschwunden oder auf der Suche nach etwas. Doch alles Spekulieren brachte Ali nicht weiter. Es gab nur eine Lösung, um die Suche abzukürzen. Er musste Brorrkan beschwören. Die Aufzeichnungen dazu fand er in Proschers Tagebuch. Er prägte sie sich ein und löste sich dann aus seiner Trance. Tief atmete
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