Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
seinen PDA. Dieses Mal meldete sich Rick innerhalb von Sekundenbruchteilen.
» Na endlich. Alles okay bei dir?«
» Ja. Die Beschwörung ist gelungen.«
» Und hast du mehr erfahren?«
Schnell brachte Ali seinen Operator auf den letzten Stand. Dieser stieß mehrfach vernehmlich die Luft aus. »Das ist ja allerhand. Und du glaubst nicht, was mein Rechner mir hier gerade verrät.«
» Dann verrate du es mir doch einfach.«
» In Kadesti ist schon ein Paraforce-Agent aktiv.«
» Wie bitte? An was für einem Fall?«
» Es geht um ein Spukhaus, das überprüft werden soll.«
» Ob da ein Zusammenhang besteht?«
» Gut möglich. Willst du direkt dort hin?«
» Ja.«
» Okay, dann fahr schon mal zum Flughafen. Ich organisiere dir von hier aus die Tickets und einen Leihwagen vor Ort. Dass du eine Waffe transportierst, melde ich auch an.«
Ali hörte, wie sein Operator auf die Tastatur hämmerte. »Mann, diese Sache ist echt groß. Es ist also gar nicht so verkehrt, dass du dort nach dem Rechten siehst.«
» Denke ich auch. Wie geht es hier weiter?«
» Was meinst du?«
» Schicke ein Team von Spezialisten vorbei. All die ganzen Unterlagen sollten in unser Hauptquartier gebracht werden. Hier liegen Dinge, die besser nicht in die Hände von Unkundigen geraten sollten.«
» Gute Idee. Das Ticket ist gebucht. Dein Flug geht in vier Stunden. Ich schicke dir gleich die Daten auf deinen PDA, damit du weißt, an welchen Schalter du dich wenden musst.«
18. Kapitel
Die alte Legende
Als Tom und Nicu bei der Kirche ankamen, war der Wagen gerammelt voll. Sie hatten unterwegs einige ältere und auch kranke Leute mitgenommen. Immer wieder waren sie an Menschen vorbeigekommen, die zum Gotteshaus unterwegs waren.
Die Mobilmachung der Dorfbewohner lief besser ab, als Tom es gehofft hatte.
Milena und ein grauhaariger Mann traten ihnen entgegen und halfen den Leuten aus dem Wagen. Andere Helfer eilten herbei, sodass Tom und Milena sich ungestört unterhalten konnten.
»Wie sieht es aus?«
Milena strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie wirkte abgekämpft und müde, aber Tom erkannte in ihren Augen ein Funkeln, wie er es schon oft bei Menschen gesehen hatte, die trotz Hektik, Stress und Entkräftung nicht bereit waren aufzugeben.
»Natürlich fehlen immer noch Menschen, aber, soweit mir Vater Oprina gesagt hat, sind mittlerweile doch schon über die Hälfte der Dorfbewohner hier.« Sie deutete auf den Grauhaarigen, der gerade in diesem Moment einem Mann mit Gehstock einige Steinstufen hinaufhalf, die auf das Kirchenportal zuführten.
»Das hört sich gut an«, meinte Tom.
»Wir sollten vielleicht mit dem Polizeiwagen hin- und herfahren, um möglichst viele Dorfbewohner zu benachrichtigen. Es steht zu befürchten, dass einige nicht auf die Glocke oder die Anrufe ihrer Freunde und Verwandten reagieren werden.«
Der Agent nagte an seiner Unterlippe.
»Wir werden auch so bestimmt nicht alle bekommen, aber egal. Wir müssen versuchen, so viele wie möglich zusammenzutrommeln. Ich fürchte, die Macht aus dem Anjoshin-Haus wird bald richtig losbrechen.«
»Und was ist mit dem Militär?«, fragte Milena.
»Die werden schon kommen, aber das kann noch etwas dauern.«
Milena fluchte nicht druckreif.
Tom lief zu Nicu, der immer noch neben dem Dienstfahrzeug der Polizei stand.
»Nicu, ich brauche die Schlüssel. Wir werden noch mal losfahren und Leute einsammeln.«
»Dann werde ich mitkommen«, sagte der junge Mann sofort.
Carson schüttelte den Kopf. »Nein, Nicu. Sie haben für eine Nacht genug durchgemacht. Ich möchte, dass Sie in die Kirche gehen und dabei mithelfen, die Leute zu beruhigen. Der Pfarrer braucht bestimmt jede Unterstützung, die er bekommen kann.«
»Stelian ist tot, nicht wahr?«
Dieser Satz traf Tom vollkommen unvorbereitet und für einen Moment fühlte es sich an, als habe der Agent eine schallende Ohrfeige erhalten. Dann jedoch nickte er.
»Ja, Nicu. Stelian ist tot. Wir konnten ihn leider nicht retten.«
Tränen liefen an Nicus Wangen herab. Der junge Polizist begann hemmungslos zu weinen und sackte schluchzend in sich zusammen.
Vater Oprina trat neben ihn, stützte ihn und geleitete ihn in die Kirche. Tom fühlte sich elend und starrte auf die Autoschlüssel in seiner rechten Hand. Dann fuhr er herum und lief Seite an Seite mit Milena zum Auto.
***
»Gehen Sie zur Kirche. Bleiben Sie nicht im Haus. Finden Sie sich in der alten Kirche ein.«
Wieder und
Weitere Kostenlose Bücher