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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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wieder drangen diese oder ähnliche Sätze durch den Stimmverstärker des Megafons, das Milena sich vor den Mund hielt.
    Tom und die Agentin waren schon dreimal durch Kadesti gefahren, hatten weitere – vorwiegend ältere – Menschen aufgenommen und zur Kirche gebracht.
    Dem Paraforce-Agenten brannte die Zeit unter den Fingernägeln. Er wollte unbedingt so schnell wie möglich zum Anjoshin-Haus aufbrechen, andererseits konnte er die Menschen im Ort aber nicht einfach im Stich lassen.
    Trotzdem war Tom klar, dass er bald – innerhalb der nächsten 20 Minuten – losziehen musste. Ansonsten konnte es leicht sein, dass es keine Hoffnung für die Menschen in Kadesti geben würde.
    Ein großer, hagerer Mann rannte auf die Straße und winkte dabei wild mit beiden Armen.
    Tom stoppte den Wagen.
    »Was ist denn nur los?«, fragte der Mann. Er war vollkommen außer Atem und Tom roch, dass er einiges an Alkohol intus haben musste.
    »Ihnen das zu erklären, würde zu lange dauern. Holen Sie Ihre Leute und dann fahren wir Sie zur Kirche. Es eilt.«
    Der Mann nickte. Anscheinend wirkte Tom überzeugend genug, um alle weiteren Fragen hinten anzustellen.
    Wenige Augenblicke später saßen er, seine Frau und deren Mutter sowie zwei kleine Mädchen im Fond des Dienstwagens. Tom fuhr an, lenkte sofort in Richtung Kirche. Weitere Leute mitnehmen zu wollen, hatte im Moment keinen Zweck, denn es gab keinen Platz mehr.
    Die Alte war völlig aus dem Häuschen. Ununterbrochen bekreuzigte sie sich und presste immer wieder ihre Lippen gegen ein kleines Kruzifix, das sie in Händen hielt.
    »Heilige Muttergottes, bitte schenke uns die Gnade, diese gottlose Nacht überstehen zu können. Schütze und behüte uns und lasse uns im Angesicht des Bösen, das an die Stätte des Schreckens zurückkehrte, nicht allein. Lasse uns im Angesicht der Finsternis aus dem Hause des Hexers nicht allein ...«
    Tom stutzte.
    »Haus des Hexers?«, fragte er.
    Der Mann im Fond winkte schnell ab.
    »Ach bitte, hören Sie nicht auf das Geplapper meiner Schwiegermutter. Sie redet andauernd solchen abergläubischen Unsinn.«
    Tom schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein ... schon in Ordnung.« Er sprach die alte Dame an. »Sie sagten gerade etwas über das Haus des Hexers. Was meinten Sie damit? Etwa das Haus von Anatol Anjoshin?«
    Die Alte riss ihre Augen weit auf. Tom konnte im Rückspiegel sehen, wie sich ihr Mund verzog, gerade so, als wolle sie jeden Moment aufschreien.
    Zum Glück unterließ sie das. Stattdessen küsste sie das Kruzifix mehrmals.
    »Bitte Madame, geben Sie mir Antwort. Unser aller Leben könnte davon abhängen. Was wissen Sie über das Haus des Hexers?«
    Tom erhielt nicht sofort eine Antwort. Zwei Querstraßen, nachdem er gefragt hatte, begann die Alte endlich zu sprechen.
    »Das Böse ist dorthin zurückgekehrt. Vor ein paar Tagen sah ich ein Auto in Richtung des Tals fahren. Die finsteren Mächte Anjoshins, die uns in der Vergangenheit peinigten, sie sind wiedererwacht. «
    Die Alte redete sich in Fahrt. »Ich war damals dabei ... ich habe gesehen, was der Fluch des Hexers angerichtet hat. Menschen verschwanden, doch sie tauchten später wieder auf und waren vollkommen verändert. Sie hatten keine Augen mehr.«
    »Mascha, bitte«, sagte ihr Schwiegersohn neben ihr. Er legte seinen Arm um seine Frau, die ihrerseits die Kinder umfasst hielt.
    »Aber es ist wahr, Juri. Ich war damals dabei. Ich habe sie gesehen, als sie zurückkamen. Auch damals flohen wir in die Kirche. Unser Priester hat damals ununterbrochen Gebete gesprochen und das Portal, die Fenster und auch die Wände mit Weihrauch gesegnet.«
    »Damals war das Böse also aktiv? Es hat sich Opfer gesucht und diese zurückgeschickt, um durch sie weitere zu holen, richtig?«
    Toms Annahme traf mitten ins Schwarze. Mascha nickte.
    »Es war schrecklich. Sehr viele Menschen wurden damals verändert. Es schien wie ein Krankheitserreger umzugehen. Auch mein Großvater war damals unter den Opfern. Er kam zu unserem Hof. Furchtbar sah er aus. Seine Haut dunkelgrau und eingefallen. Und auch ihm hatte man die Augen genommen.«
    »Mutter, reiß dich zusammen!«, begehrte Maschas Tochter auf. Sie funkelte ihre Mutter wütend an und presste ihre Kinder an sich. Mascha senkte bekümmert den Blick und begann erneut zu beten.
    Tom verzichtete darauf, weiter nachzuhaken. Zum einen wollte er Mascha und ihre Verwandten nicht noch mehr verängstigen, zum anderen erreichten sie den Vorplatz der Kirche.
    Carson

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