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Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2

Titel: Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Müller & Stefan Albertsen
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Sie rollten über das Feld und klangen seltsam verzerrt. Trotzdem wusste er, aus welcher Richtung die an seine Ohren drangen.
    Sie kamen von dort, wo Milena und Stelian warteten.
     
     
     
     

12. Kapitel
     
Das Haus des Okkultisten
     
     
    Ohne Umwege erreichte er Hodonin. Die kleine Stadt mit ihren knapp 25.000 Einwohnern bot einen beschaulichen Einblick. Meist ein- oder höchstens zweigeschossige Bauten bestimmten das Stadtbild, in dem viele Häuser aus den vorigen zwei Jahrhunderten standen. Proschers Haus lag in einer ruhigen Gegend, nicht weit entfernt vom Stadtfriedhof. Es stand einsam in einem schon fast parkähnlichen Garten. Ali parkte den Wagen direkt vor dem Tor und besah sich in der strahlenden Morgensonne das Haus. Es sah alt aus, aber nicht verwahrlost oder heruntergekommen. Auch am gepflegten Garten war zu erkennen, dass hier vor Kurzem noch jemand gewohnt hatte. Das Gartentor, das in einer etwa hüfthohen Mauer eingelassen war, war nicht abgeschlossen. Er zog das schmiedeeiserne Tor, das mit einem erbärmlichen Quietschen protestierte, auf und ging über den Kiesweg hoch zur Tür. Drei Stufen musste er nehmen, dann stand er direkt vor der Tür. » Dr. Ludwig Proscher « konnte er am Klingelschild ablesen. Er war also richtig hier. Klingeln würde nutzlos sein, denn er glaubte nicht, dass der Okkultist wieder aufgetaucht war. Ein polizeiliches Siegel verklebte die Tür. Darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Er warf noch einen Blick zurück, doch niemand war zu sehen. Außerdem hätten ihm die Büsche und Bäume auf dem Grundstück weiteren Sichtschutz gewährt. Aus seiner Tasche zog er ein Dietrichset. Die Tür leistete ihm kaum Widerstand. Hinter der Tür fand er sich in einem kurzen Flur wieder. Links von ihm war nach drei Schritten die erste Tür zu sehen. Er ging tiefer in das Haus und zog sie auf. Nur eine Gästetoilette. Nach drei weiteren Schritten erweiterte sich der Flur zu einer etwas größeren Halle, von der alle Zimmer abgingen. Proscher hatte es scheinbar offen geliebt, denn außer zur Toilette gab es hier unten keine weiteren Türen. Bei seinem Rundgang fand Ali neben der Küche und einer Abstellkammer auch das Wohnzimmer. Regale vom Boden bis zur Decke an drei Wänden, die vierte bestand aus einer Glasfront, die Durchgang zur Terrasse und dem hinteren Teil des Gartens gestattete. Auf Beistelltischen standen Figuren verschiedenster Herkunft. Talismane und Traumfänger hingen von der Decke. Die Wohnung war vollgestopft mit verschiedensten Devotionalien. Proscher war kein Chaot, aber er besaß einfach so viel, dass selbst die große Wohnung aus allen Nähten zu platzen schien. In den Regalen standen Bücher, Ordner, Pergamente und Papyrusrollen dicht gedrängt beieinander. Hier etwas zu suchen, konnte Wochen in Anspruch nehmen. Und außerdem wusste er ja auch nicht genau, wonach er suchen sollte.
    Er verließ das Wohnzimmer und stand wieder in der Eingangshalle. Von dort führte eine Treppe nach oben. Im ersten Stock fand er ein Arbeitszimmer, das ebenso voll mit seltsamen Gegenständen war wie das Wohnzimmer. Masken hingen an der Wand und sogar ein Schrumpfkopf stand auf dem Schreibtisch. Neben dem Arbeitszimmer gab es noch ein Bad und das Schlafzimmer. Neben dem Bett stand ein kleines Nachttischkästchen. Darauf lag eine Brille auf einem aufgeklappten Buch. Im Gegensatz zu Alis Vermutung handelte es sich nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung, sondern um einen Roman. Wahrscheinlich brauchten selbst große Geister einmal leichte Kost, um sich abzulenken. Er öffnete die Schublade des kleinen Schränkchens. Ein Stapel Papiere lag unordentlich darin. Er zog sie heraus und ließ sich auf das ungemachte Bett fallen. Der Briefkopf der Papiere verriet ihm, dass es sich um ärztliche Bulletins handelte. Untersuchungsergebnisse von Proscher. Schnell überflog er sie. Vielleicht hatte er eine Spur entdeckt. Er war kein Fachmann, aber das, was er verstand, war hart. Proscher litt scheinbar an einer schweren Form von Lungenkrebs. Die Ärzte gaben ihm nicht mehr viel Zeit. Hoffnung gab es anscheinend keine mehr für ihn. Ali ließ die Papiere sinken. War Proscher deswegen verschwunden? Hatte er sich vielleicht irgendwo das Leben genommen, um den Schmerzen zu entgehen? Aber irgendwie mochte er nicht an diese einfache Lösung glauben. Schließlich hatte es Todesfälle in der näheren Umgebung gegeben, seit Proscher verschwunden war. Und dass der Parapsychologe nicht der Mörder war, davon

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