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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola Bellin
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Ansteckendes?«, vergewissert sich Stella bei Alberto.
    Er schüttelt den Kopf, woraufhin Stella die Tür per Knopfdruck öffnet. Marco kommt langsam herein.
    »Was machst du denn hier? Du musst dich ausruhen!«, tadle ich, während ich auf ihn zugehe.
    Er winkt nur ab. »Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen.«
    Er kann kaum aufrecht laufen. Alberto und ich stützen ihn wieder ab und setzen ihn an einen Schreibtisch.
    »Habt ihr was Neues?«, erkundigt sich Marco entkräftet.
    »Du musst dich ausruhen. Du wirst alles erfahren, wenn es so weit ist«, ordnet Alberto an. »Es ist vielleicht besser, du bleibst bei ihm und passt auf, dass er nicht wieder aufsteht«, sagt Alberto zu mir.
    Ich nicke. »Komm, wir gehen ins Wohnzimmer«, sage ich und biete Marco meine Hilfe beim Aufstehen an, doch er will alleine aufstehen, um zu beweisen, dass ihm nichts fehlt. Er ist wackelig auf den Beinen. Kaum an der Tür angekommen, stützt er sich an der Wand ab.
    »Du brauchst keinem etwas zu beweisen!«, sage ich, lege seinen Arm auf meine Schultern und stütze ihn ab. Wir gehen ins Wohnzimmer, ich helfe ihm auf das Sofa. Sein Gesicht trägt einen gequälten Ausdruck. Er kann es nicht aushalten, keine Kontrolle über die Situation, über sich selbst zu haben.
    »Also ist das der Grund, warum du ein Auto hast«, sage ich lächelnd, um die Stimmung etwas zu lockern. »Das Teleportieren macht einen schwach.«
    Er nickt. »Es liegt nicht nur am Teleportieren«, sagt er etwas bedrückt.
    »Was meinst du? Woran denn noch?«, frage ich.
    »Weißt du noch, als ich dir gesagt habe, du brauchest den Schlaf, um deine Erlebnisse zu verarbeiten, damit du auch deine Fähigkeiten kontrollieren könnest?« Ich nicke. »Das gilt bei Begleitern genauso. Wir müssen uns sozusagen aufladen.«
    Plötzlich fällt mir wieder ein, dass ich ihn zuvor noch nie schlafen gesehen habe.
    »Du hast Schlafstörungen?«, frage ich ungläubig. »Seit wann?«
    »Seit Langem«, antwortet er.
    Ich fühle mich schlecht. Die ganze Zeit über hat er sich um mich gekümmert, und ich habe nicht einmal gefragt, wie es ihm geht.
    »Aber vorhin bist du doch eingeschlafen«, stelle ich fest.
    »Das hat einen besonderen Grund«, antwortet er.
    Was für ein Grund soll das sein? Ich sehe ihn verständnislos an. Es scheint ihm unangenehm zu sein. Ich muss an vorhin denken. Als ich gehen wollte, damit er in Ruhe schlafen könne, hat er darauf bestanden, dass ich bei ihm blieb. Ich rücke näher an ihn heran und nehme seine Hand.
    Überrascht schaut er mich an.
    »Das ist der Grund, oder? Du brauchst Nähe.«
    Sein Blick wird weich. Er rückt näher, unsere Beine berühren sich. »Deine Nähe«, flüstert er.
    Ich fühle, wie mir das Blut ins Gesicht steigt und meine Wangen erröten.
    »Ich habe es vor einer Woche gemerkt, als du das erste Mal, seit du die Gaben erhalten hast, wieder geschlafen hast«, erzählt er.
    Ich weiß ganz genau, welche Nacht er meint: die, Nacht in der wir uns zum ersten Mal geküsst haben. Er kommt mit seinem Gesicht näher. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren.
    »Es beruhigt mich zu wissen, dass du in Sicherheit bist. Nur dann kann ich schlafen«, gibt er zu. Langsam streift er mit seinen Lippen die meinen. Er schlingt seine Finger um meine Hand und küsst mich. Ich schließe meine Augen und erwidere den Kuss. Marco legt sich auf die Seite, ich mich neben ihn. Er schlingt seine Arme um mich und sieht mir in die Augen. Sein Blick ist weich, doch ihm ist die Müdigkeit an den Augen anzusehen. Mit seinen kühlen Fingern streicht er mir eine Strähne vom Gesicht, dann lächelt er mich an. Langsam schließt er die Augen und schläft ein.
     
    Das Surren der Lüftungsanlage weckt mich auf. Als ich meine Augen öffne, sehe ich in Marcos Gesicht. Er ist wach und mustert mich.
    »Seit wann bist du schon wach?«, frage ich ihn.
    »Eine Weile.«
    »Geht es dir gut? Hast du überhaupt geschlafen?«. Er nickt.
    »Warum hast du mich nicht geweckt?«
    »Ich sehe dir gerne beim Schlafen zu«, sagt er lächelnd.
    Ich fühle, wie meine Wangen rot werden.
    »Wie spät ist es? Sind die anderen noch im Computerraum?«
    »Es ist bereits Nacht.«
    »Wir haben fast den ganzen Tag geschlafen?«, sage ich erstaunt. »Ob die anderen was Neues haben?«
    »Alberto war vor ungefähr zwei Stunden hier. Er wollte nach uns sehen, bevor er ginge. Morgen ist er in der Praxis und kann nicht hier sein. Er hat gesagt, dass Stella einen Plan habe, wie wir ungesehen bei der

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