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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola Bellin
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hat. Nach einigen Minuten öffne ich die Augen wieder.
    Angela steht vor mir und fragt voller Hoffnung: »Und, hast du ihn gefunden?«
    Ich schüttle nur den Kopf. »Nein, ich sehe rein gar nichts. Ich verstehe das nicht. Verdammt!«
    »Eva, Angela, kommt her! Wir haben vielleicht was!«, ruft Alberto aus dem Computerraum.
    Angela und ich laufen schnell zu ihm.
    »Habt ihr so schnell etwas gefunden?«, frage ich überrascht.
    »Der Dottore hier hatte die geniale Idee, nach Pharmaunternehmen zu suchen«, sagt Stella.
    »Geht es dir gut, Eva? Du siehst blass aus«, stellt Alberto besorgt fest.
    »Sie ist erschöpft von dem Versuch, Marco zu orten«, erklärt Angela.
    »Etwa mit dem Wächterruf?«, fragt Alberto, und ich nicke.
    »Das wird dir nicht gelingen. Er unterdrückt es, damit du ihm nicht folgst.«
    »Woher weißt du das so genau?«, frage ich ihn überrascht.
    »Er hat es mir gesagt, kurz nachdem er erfahren hat, wo Giuliano das nächste Mal auftauchen würde. Ich habe versucht, ihm das auszureden, denn im Notfall hätten wir ihn so ausfindig machen können, doch er wollte nicht auf mich hören. Er sagte, er habe sowieso nichts mehr zu verlieren außer dir«, erzählt Alberto. »Aber mach dir keine Sorgen. Wir haben etwas gefunden: Marco hat gesagt, im Parallelum sei der Stoff als Impfung an die Leute verteilt worden. Vielleicht will es die Organisation hier genauso tun. Also wäre es logisch, auch die benötigten Mittel zu besitzen. Da kommt nur ein Pharmaunternehmen infrage.«
    »Da es in ganz Rom und Umgebung nur zwei gibt, ging es schnell mit meiner Software, die Videoarchive parallel zu durchsuchen«, sagt Stella stolz.
    »Gut, ihr Meisterdetektive«, lobt Angela und gibt Alberto einen Kuss auf die Wange.
    An der Wand sehe ich das Bild meines Vaters, gefesselt an einen Stuhl. Ein Arzt mit einer Hornbrille steht neben ihm und scheint ihm Blut abzunehmen. Das brauchen sie wahrscheinlich, um Versuche durchzuführen. Ich bin entsetzt. Seit nun fünf Jahren muss er das ertragen. Beim bloßen Anblick wird mir schwindelig.
    »Wo befindet sich dieses Pharmaunternehmen?«, frage ich schließlich.
    »Näher, als du denkst«, antwortet Alberto.
    »Er ist die ganze Zeit vor unserer Nase gewesen, und wir hatten keine Ahnung«, ergänzt Stella.

Kapitel 18
     
    Ich bin vollkommen sprachlos. Das Pharmaunternehmen, indem sich mein Vater seit mehr als fünf Jahren befindet, ist nur zwei Kilometer, sozusagen im Herzen des Industriegebiets, von Stellas Haus entfernt. Er war die ganze Zeit über in meiner Nähe gewesen.
    »Was ist mit Marco?«, frage ich Stella. »Ist er auch auf den Überwachungsvideos zu sehen?«
    Stella schüttelt den Kopf. »Nein, bisher nicht.«
    »Wie alt sind diese Aufnahmen?«, frage ich und zeige auf das Bild auf der Wand. Mein Vater hat sich sehr verändert. Die letzten fünf Jahre haben Zeichen auf seinem Gesicht hinterlassen. Er ist gealtert, hat nun mehr Falten, ist unrasiert und hat längeres, grau meliertes Haar. Sein Gesicht trägt einen resignierten Ausdruck. Er erweckt den Eindruck, keine Hoffnung mehr zu haben.
    »Das war vor acht Stunden, um 3:59 Uhr«, antwortet Stella. Vor acht Stunden, also unmittelbar vor der Tat.
    »Kannst du bitte an seinen Arm heranzoomen?«, bitte ich Stella. Als ich mir die Aufnahmen genauer ansehe, stelle ich fest, dass sie ihm kein Blut abnehmen, sondern eine Substanz injizierten.
    »Mhm, das wird wohl dieser Stoff sein«, wirft Alberto ein. »Aber wieso sollten sie ihm das injizieren?«
    Plötzlich ertönt eine Sirene. Ich presse die Hände gegen die Ohren. Der Ton ist unerträglich. »Was ist das für ein Lärm?«, brülle ich.
    »Es ist anscheinend jemand auf dem Grundstück«, schreit Stella, während sie wie wild auf die Tasten haut.
    »Stell das ab!«, höre ich Alberto brüllen.
    »Ich bin ja schon dabei!«
    Endlich verstummt der ohrenbetäubende Lärm.
    »Wer ist es?«, fragt Angela.
    Stella hebt die Schultern und schaltet zu ihrem Überwachungssystem. Wir sehen alle zur Wand, als sie die Aufnahmen von meinem Vater durch die Überwachungsaufnahmen um das Haus ersetzt. Es ist niemand zu sehen.
    »Wahrscheinlich war das nur eine streunende Katze«, vermutet Angela.
    Stella schüttelt den Kopf. »Nein, das muss etwas Großes gewesen sein, denn bei kleinen Tieren geht die Alarmanlage nicht an. Das habe ich extra so programmiert, sonst würde sie alle zehn Minuten aufheulen«, sagt sie, während sie eine Kamera nach der anderen prüft.
    »Halt! Da ist

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