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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola Bellin
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etwas«, rufe ich. Ich erkenne eine dunkle, gewölbte Gestalt im Gras. Als Stella heranzoomt, erkenne ich Marcos schwarzen Mantel.
    »Das ist Marco!«, schreie ich erleichtert auf. Mein Herz schlägt schneller. »Mach die Türen auf, ich hole ihn rein!«, rufe ich, während ich aus dem Raum laufe. Pfeilschnell überquere ich den Flur, laufe durch die Tür, steige die steile Treppe hoch und gehe schließlich barfuß aus dem Haus in den Garten. Der Boden ist vom Regen heute Morgen noch feucht.
    »Marco?«, rufe ich außer Atem. Ich sehe mich um, kann ihn jedoch nicht finden. Dann laufe um das Haus herum und halte nach ihm Ausschau. Endlich erkenne ich den schwarzen Mantel.
    »Marco!«, rufe ich erleichtert, doch er bewegt sich nicht. »Nein!« Ich befürchte das Schlimmste. Vollkommen aufgelöst renne ich auf ihn zu und lasse mich neben ihm auf die Knie fallen. Ich presse zwei Finger an seine Halsschlagader und stelle erleichtert fest, dass sein Puls zwar schwach, aber dennoch zu spüren ist. Bei genauem Hinsehen bemerke ich, wie sich seine Brust leicht hebt und wieder senkt. Er atmet noch.
    »Marco«, flüstere ich mit gebrochener Stimme. »Bitte, mach die Augen auf«, flehe ich. Ich streiche mit der rechten Hand über sein weiches schwarzes Haar. Vorsichtig beuge ich mich vor, schließe meine Augen, streife mit meinen Lippen an seinen und spüre seinen warmen Atem.
    »Ich habe doch gesagt, ich komme wieder«, stammelt Marco heiser. Sogleich fahre ich voller Freude hoch und sehe in seine eisblauen Augen. Ich helfe ihm, sich aufzusetzen.
    »Alles in Ordnung? Was ist passiert? Wo warst du so lange?«, frage ich ungeduldig.
    »Mir geht’s gut. Ich weiß jetzt, wo sie ihn festhalten. Sie hätten mich fast erwischt, doch ich konnte mich gerade noch wegteleportieren«, antwortet Marco angeschlagen.
    »Haben sie dich angegriffen?«, fragt Alberto, der hinter uns auftaucht. Angela ist bei ihm. Sie kommen näher und helfen Marco und mir auf die Beine.
    »Ja, sie wollten mich gefangen nehmen, doch dank deines Vaters konnte ich entkommen. Er hat mir Zeit verschafft, um mich wegzuteleportieren«, erzählt Marco mit Mühe.
    »Kommt, bringen wir ihn rein«, sagt Angela.
    Alberto und ich stützen Marco. Als wir an der Treppe sind, öffnet Stella die Tür und hält sie für uns auf.
    »Legt ihn ins Krankenzimmer!«, ordnet Stella an und zeigt auf eine Tür, die mir bisher nicht aufgefallen ist. Links neben dem Eingang befindet sich ein kleines Erste-Hilfe-Zimmer.
    »Holst du ihm bitte etwas Wasser?«, bittet Alberto Angela.
    Sie nickt. Wir stützen Marco auf das Krankenbett. Ich helfe ihm, den Mantel abzustreifen.
    »Ist er schwer verletzt? Hat er eine Infektion oder ein Virus?«, fragt Stella hysterisch.
    Ach ja, ihr spezielles Problem fällt mir wieder ein: Besorgt mustert sie unsere Füße. Keiner hat die Schuhe ausgezogen, und ich bin barfuß draußen gewesen. Sie sorgt sich bestimmt um den Schmutz und die vielen Bakterien, die wir hereingebracht haben.
    Alberto schüttelt den Kopf. »Nein, er scheint nur erschöpft zu sein. Ich kann keine äußeren Verletzungen erkennen.« Er presst zwei Finger an Marcos Unterarm und fühlt seinen Puls.
    »Mir geht es gut. Ich muss nur zu Kräften kommen. Macht euch keine Sorgen«, versichert uns Marco.
    Alberto nimmt eine kleine Taschenlampe aus seiner Hosentasche und leuchtet damit in Marcos Augen. Ich kann erkennen, wie sich seine Pupillen weiten und wieder verengen. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Angela kommt mit einem Glas Wasser in der Hand in das Krankenzimmer und gibt Marco zu trinken.
    »Die Teleportation nimmt viel Kraft in Anspruch. Wir sollten ihn ausruhen lassen«, ordnet Alberto an.
    »Na gut. Ich werde sehen, was ich noch in Erfahrung bringen kann«, sagt Stella und verlässt schnell das Krankenzimmer. Ich kann noch erkennen wie sie ein kleines Desinfektionsmittelfläschchen aus ihrer Hosentasche holt und sich die Hände desinfiziert. Anscheinend hat sie Angst, sich mit irgendetwas anzustecken. Sie ist zwar ein Genie, wenn es um Technisches geht, doch mit Menschen kommt sie überhaupt nicht klar.
    »Ich setze etwas Tee auf. Hilfst du mir, Schatz?«, bittet Angela, und Alberto nickt ihr zu.
    Nun sind nur noch Marco und ich im Zimmer. Stille breitet sich aus. Der Raum ist klein und kühl. Er erinnert mich ein wenig an das Krankenzimmer in meiner alten Schule. Außer das Krankenbett, einem Waschbecken, einem Medizinschrank und dem kleinen Hocker, auf dem ich sitze, befindet

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