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Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition)

Titel: Parallelum - Der dunkle Beobachter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viola Bellin
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sich nichts hier drin. Ich habe viele Fragen an Marco: Hat er mit meinem Vater sprechen können? Geht es diesem gut? Wird er stark bewacht? Ist es möglich, ihn zu befreien? Doch ich warte lieber mit dem Verhör, bis Marco wieder zu Kräften kommt.
    »Dein Vater gehört zu den Guten«, flüstert Marco plötzlich.
    Ich muss lächeln. »Ich weiß. Das hat er schon immer.« Auch wenn er vieles getan hat, was mich abgeschreckt hat, habe ich es stets in meinem Inneren gewusst. Er tut alles, nur um meine Familie und mich zu schützen.
    »Warum bist du allein gegangen?«, frage ich nach kurzer Zeit. »Du hast gesagt, wir sollen nichts unternehmen, nur beobachten«, erinnere ich ihn.
    »Damit meinte ich dich, nicht mich«, antwortet er mit seinem verschmitzten Lächeln. Dann wird sein Gesichtsausdruck wieder ernst. »Ich musste das tun, um so viel wie möglich in Erfahrung bringen zu können. Sicherlich hätte ich mich schnell bewegen müssen. Das Teleportieren macht einem allein schon zu schaffen. Hätte ich dich mit dabeigehabt, wären wir niemals so schnell wieder herausgekommen«, erklärt er. Seine Stimme ist noch immer angeschlagen. Ihm fallen langsam die Augen zu.
    Ich beschließe, nicht weiter mit ihm zu diskutieren, denn er muss so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommen. »Ruh dich aus«, flüstere ich und stehe vom Hocker auf.
    Plötzlich greift Marco nach meiner Hand. »Bleib bitte hier«, stammelt er im Halbschlaf.
    Ich schlinge meine Finger um seine und setze mich wieder neben sein Bett. Seine Atmung wird ruhig und gleichmäßig. Nach kurzer Zeit schläft er tief und fest. Plötzlich fällt mir ein, dass ich ihn noch niemals schlafen gesehen habe. Er sieht sehr friedlich aus.
     
    Langsam ziehe ich meine Hand zurück. Ich stehe auf und gehe geräuschlos aus dem Zimmer. Als ich auf meine Armbanduhr schaue, stelle ich mit Schrecken fest, dass ich seit bereits einer Stunde bei Marco sitze. Stella wird in der Zwischenzeit sicherlich mehr in Erfahrung gebracht haben. Ich gehe über den langen Flur bis zur roten Tür, dann halte ich vor dem verschlossenen Computerraum und klopfe fest daran. Ein Surren ertönt, und die Tür öffnet sich. Ich trete ein und erkenne Angela und Alberto, die in der Mitte des Raums am Schreibtisch vor einem Computer sitzen. Stella sitzt an ihrem gewohnten Platz ganz rechts.
    »Ich verstehe nicht, warum du die Türen nicht einfach offen lässt. Ich meine, du lebst und arbeitest als Einzige hier, wozu diese ganzen Sicherheitsvorkehrungen? Außerdem besitzt du eine unglaubliche Alarmanlage. Reicht die denn nicht aus?«, frage ich Stella verständnislos.
    Sie dreht sich zu mir um und sieht mich verdutzt an. »Weißt du eigentlich, was für sensible Daten in dieser Einrichtung zu finden sind? Nicht zu vergessen meine geheime, selbst entwickelte Software. Wenn hier jeder einfach herein- und hinausspazieren könnte, wären sie nicht mehr geheim, du Genie«, antwortet sie schroff.
    Legal sind diese Entwicklungen auch nicht, das ist wohl der Hauptgrund, doch ich beschließe, nicht weiter darauf einzugehen. Stella steigert sich jedoch immer weiter hinein. »Was ist, wenn Paralis auf die Erde kommen und von uns Besitz ergreifen wollen?«, gibt sie zu bedenken. »Tja, da bin ich auf der sicheren Seite in meinem Bunker – und ihr?«, fügt sie herausfordernd hinzu.
    Wahrscheinlich mitten auf dem Schlachtfeld, denke ich, doch ich stimme ihr nur zu und will es dabei belassen.
    »Stella hat etwas Neues herausgefunden«, setzt Angela an, um der Diskussion ein Ende zu bereiten.
    »Ach ja? Was denn?«, frage ich interessiert.
    Stella dreht sich wieder zum Monitor um und projiziert es an die Wand.
    »Sie führen regelmäßig Tests mit ihm durch; alles exakt zur selben Zeit, alle achtundvierzig Stunden. Sie nehmen ihm erst etwas Blut ab, reichern es mit einer uns unbekannten Substanz an und injizieren ihm diese«, erklärt Alberto.
    »Es könnte dieser Stoff aus dem Parallelum sein«, vermutet Angela.
    »Ja, doch wieso sollten sie ihm das injizieren? Er hat doch bereits Fähigkeiten. Bei ihm wirkt es doch gar nicht«, gibt Alberto zu bedenken.
    »In der Tat, das würde keinen Sinn ergeben. Es muss etwas anderes sein, sonst würden sie es nicht meinem Vater, sondern gewöhnlichen Menschen injizieren, damit sich Fähigkeiten in ihnen entwickeln.«
    Plötzlich klopft es an der Tür. Stella ersetzt die Aufnahmen des Pharmaunternehmens mit ihren eigenen. Marco steht vor der Tür.
    »Er hat sicher nichts

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