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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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    »Was hast du noch?«, fragte Blackburn.
    »Janovic besaß keinen Festnetzanschluss«, sagte De Mello. »Also bin ich die Daten seines Mobiltelefons durchgegangen und habe eine Liste möglicher Freunde zusammengestellt, die man sich mal genauer ansehen sollte. Aber im Gegensatz zu allen anderen Amerikanern hat er offensichtlich nicht viel Zeit am Telefon verbracht.«
    »Womit hat er denn dann kommuniziert? Mit Rauchzeichen?«
    »Sein bevorzugtes Kommunikationsmittel war das Internet. Ein paar E-Mails, aber größtenteils Instant Messages. Und das bringt uns zur zweiten Neuigkeit.«
    De Mello durchwühlte das Chaos auf seinem Schreibtisch, bis er den LifeDrive Palm Pilot gefunden hatte. »Billy hat es wirklich drauf! Hat das Ding in Rekordzeit geknackt.« Er schaltete das Gerät ein und reichte es Blackburn. »Funktioniert drahtlos, und da Janovic keinen Computer besaß, vermute ich, er hat das hier für das Internet und seine Instant Messages benutzt.«
    »Wonach soll ich suchen?«
    »Sieh dir mal den Ordner Bunk Buddies an.«
    »Bettgesellschaften? Das ist doch wohl ein Witz!«
    Blackburn nahm den Eingabestift des Palm Pilot und klickte sich durch die Menüs, bis er besagten Ordner gefunden hatte. Ein weiterer Klick, und es erschien eine Liste, die offenbar aus Decknamen bestand.
    »Siehst du die ganzen Sternchen da?«, fragte De Mello. »Ich vermute, es handelt sich um eine Art Bewertungssystem. Achte auf den vierten von unten.«
    »DickMan229. Drei Sterne. Was ist damit?«
    »Ist offensichtlich ein Online-Nutzername. Also habe ich Bunk Buddies gegoogelt und bin auf der Website eines kleinen Sozial-Netzwerks gelandet.«
    »Eines was?« Blackburn hatte etwa eine Viertelstunde seines Lebens im Internet verbracht. Es war ihm einfach zu unpersönlich, Unterhaltungen ohne jegliche Zwischentöne. Schon die kleinste sarkastische Bemerkung konnte als Kriegserklärung aufgefasst werden.
    »Eine virtuelle Gemeinschaft«, erläuterte De Mello. »Eine Art Treffpunkt, wo Leute mit gleichen Interessen online Freundschaften schließen können, wie bei Friendster oder MySpace. Bunk Buddies ist allerdings regional, dort trifft sich die örtliche Untergrund-Schwulenszene. Leute, die jemanden aufreißen wollen.«
    Blackburn riskierte eine Frage, deren Antwort wahrscheinlich klar war. »Ich nehme an, Janovic war Mitglied dieser Gemeinschaft?«
    De Mello nickte. Er hämmerte auf einige Tasten ein, und auf dem Bildschirm erschien ein Foto von Carl Janovic in voller Montur, verzeichnet als Carly921. Abgesehen von ein paar Bartstoppeln sah er gar nicht so schlecht aus. Wäre Blackburn sternhagelvoll und selbstmordgefährdet gewesen, hätte er ihn vielleicht für Carmody gehalten.
    In einer Liste neben dem Foto waren Janovics Vorlieben und Abneigungen aufgelistet: Lieblingsbands, Filme, Bücher. Schien alles ziemlich harmlos.
    »Was hat das nun mit DickMan229 zu tun?«
    »Sieh es dir einmal an.« De Mello scrollte nach unten zu einem Abschnitt mit dem Titel CARLYS BUNK-MATES, der eine Vorschau auf einige Fotos enthielt. Männer, die dabei waren, sich auszuziehen. Er markierte eins der Bilder, einen Typ mit nacktem Oberkörper, ungefähr Ende zwanzig. DickMan229.
    »Wenn du hier draufklickst, landest du direkt bei einem Instant Messaging Programm – Pillow Chat«, erklärte De Mello. »Ich habe den Palm Pilot an den Computer angeschlossen und die Log-Datei heruntergeladen.« Er rief eine weitere Website auf. Eine Text-Datei mit Nachrichten zwischen Carly921 und DickMan229 erschien. Blackburn las, was dort stand. Besser gesagt, er versuchte es.
    CARLY921: hey b wg
DICKMAN229: bg
CARLY921: s&s?
DICKMAN229: wuw?
CARLY921: hncht szso
DICKMAN229: madud
    Blackburn kratzte sich am Kopf. »Was ist das denn? Morsezeichen?«
    De Mello grinste. »So ungefähr. Es ist Chat-Sprache. Sie vereinbaren ein Date.«
    Blackburn gab sich keine Mühe, seine Verblüffung zu verbergen.
    »Ich kann es übersetzen«, sagte De Mello und zeigte während er sprach auf das jeweilige Kürzel.
    »Hey, Baby. Wie geht's?«
    »Bin geil.«
    »Sex und Saufen?«
    »Wo und wann?«
    »Heute Nacht. Selbe Zeit, selber Ort.«
    »Mit allem drum und dran.«
    Blackburn starrte auf den Bildschirm und bedauerte plötzlich, dass der Computer jemals erfunden wurde. Verdammt, dass Menschen jemals erfunden wurden!
    »Wann hat das stattgefunden?«
    »Vor drei Nächten, gegen elf.«
    »Ich vermute, du hast schon herausgefunden, wer dieser DickMan

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