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Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme

Titel: Paranoia - Hoer Auf Ihre Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Gregory Browne
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wahrzunehmen. Sie wirkte beunruhigt. Er hatte es gespürt, in ihrem Inneren tobte ein Sturm und brachte den Rhythmus aus dem Takt. Ein Kampf.
    Solomon konnte sich nicht erklären, warum, doch sie war es, mit der er sprechen musste. Ihr musste er von Myra erzählen. Er blieb ruhig sitzen und wartete. Was sonst hätte er auch tun sollen?
    Wenig später kam sie zurück in die Eingangshalle, und der Wachmann öffnete die Tür zum Sicherheitskäfig, die mit einem Summen aufsprang. Die Krankenschwester wirkte abwesend, doch er musste unbedingt versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Verzeihung, Ma'am.«
    Sie hörte ihn nicht, denn der Wachmann sprach mit ihr.
    »Ma'am? Entschuldigen Sie.«
    Sie drehte sich um und sah zu Solomon herüber. »Ja, Sir?«
    »Ich muss Sie sprechen.«
    Sie lächelte ihn an, doch es war nur ein unverbindliches Lächeln. »Lassen Sie mich raten. Sie haben meine verlorene Seele gefunden.«
    Für einen Moment dachte er, sie wolle sich über ihn lustig machen, doch eigentlich wirkte sie nicht so.
    »Danach suche ich noch«, antwortete er. »Aber solange ich an diesen Stuhl gekettet bin, kann ich nicht viel ausrichten.«
    »Es dauert nicht mehr lange. Ein Mitarbeiter macht gleich die Aufnahme, dann bringen wir Sie unter die Dusche und suchen Ihnen eine Schlafgelegenheit.«
    »Es gibt etwas, das ich Ihnen unbedingt sagen muss. Es ist wichtig.«
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Nach der Aufnahme kümmert sich ein Arzt um Sie.«
    Solomon schüttelte den Kopf. »Nein, ich will es keinem von den Ärzten sagen, sondern Ihnen. Es geht um die Frau, die heute Morgen von der Polizei hier eingeliefert wurde. Meine Freundin Myra. Ein kleines bissiges Ding.«
    Darauf war die Schwester wohl nicht vorbereitet. Sie trat näher. »Sie kennen sie?«
    »Das ist es ja«, sagte Solomon. »Genau darüber muss ich mit Ihnen reden. Aber es ist ziemlich schwer zu erklären, wenn man hier so auf dem Präsentierteller sitzt.«
    Sie sah ihn prüfend an, als überlege sie, was sie mit ihm anfangen sollte. Doch Solomon merkte, er hatte ihre Neugier geweckt.
    »Lassen Sie unseren Mitarbeiter die Aufnahme durchführen«, sagte sie. »Ich finde Sie dann schon.«
    »Danke, Ma'am. Das ist sehr nett.«
    Sie verabschiedete sich mit einem Kopfnicken und ging den Gang hinunter. Kurz darauf blieb sie stehen, um mit einer Schwester zu sprechen, zeigte in seine Richtung und lächelte ihn abermals an.
    Solomon beobachtete sie und wusste, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Trotz des Lächelns spürte er den Sturm in ihrem Inneren. Etwas machte ihr zu schaffen. Lastete auf ihrer Seele.
    Wieder sah sie hinaus auf den Parkplatz, und Solomon fragte sich, wonach sie suchte. Ob sie es jemals finden würde?
    34
    Tolan wurde zur Fahndung ausgeschrieben, die Einheiten der Streifenwagen suchten nach seinem schwarzen Lexus. Eine Einheit fuhr zu seinem Haus, kehrte jedoch unverrichteter Dinge zurück.
    Inzwischen waren die übrigen Mitglieder der Task Force über seine Täuschungsmanöver und sein Verschwinden informiert worden. Nach einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz gab Rossbach eine neue Anordnung. Sie würden bei der Ermittlung zweigleisig fahren. Die Task Force sollte weiterhin die früheren Opfer und den Mord an Janovic bearbeiten und davon ausgehen, dass Vincent erneut in Aktion getreten war. Unterdessen sollte sich Blackburn genauer mit Tolan befassen.
    »Ich halte das für eine Sackgasse«, sagte Rossbach. »Völlig unmöglich, dass wir eine undichte Stelle haben, dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Aber Tolan hat uns genug verarscht, da kommen wirklich ein paar Fragen auf. Also, finden, festnageln und zum Reden bringen!«
    »Wird gemacht«, versprach Blackburn.
    »Ach, und noch was, Frank. Nur damit Sie es wissen: Sie Armleuchter haben unsere einzige Zeugin zu Dr. Demenz gebracht, also stehen Sie auch dafür gerade. Ist das klar? Wenn da noch irgendetwas nachkommt, geht das alles auf Ihr verdammtes Konto.«
    Das war das Mindeste, was Blackburn erwarten konnte.
    Sie zogen in Betracht, Jane ins County General verlegen zu lassen, doch sie erhielten die Auskunft, das County habe einen ungewöhnlich betriebsamen Vormittag gehabt und sei voll belegt. Mittlerweile versprach sich ohnehin niemand mehr viel von ihr, also blieb sie, wo sie war. Vor ihrem Zimmer wurde ein uniformierter Officer postiert, der die unmissverständliche Anweisung erhielt, Tolan sofort festzunehmen, falls er zurückkehrte, und nicht zu ihr zu

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