Paranoia
unter anderem noch – »Jetzt mal ehrlich, Neger sehen doch alle gleich aus« ins Ohr.
(Nicht lachen. N i c h t l a c h e n .)
Und etwas über deren ungünstige transpirative Geruchsentwicklung. In geringfügig rustikalere Worte verpackt – nicht originell genug, es zu rekapitulieren. Zweifellos, sie ist auf eine Weise beschränkt, die Schuld ausschließt.
Einschub: Rassistische Äußerungen sind mir inhaltlich komplett egal. Das ist nicht der Punkt. Ich schulde niemandem irgendwelche pseudo-korrekte Zurückhaltung in dessen Abwesenheit. Nur sagen sollte man bestimmte Dinge nicht laut. Denn stromlinienförmiges Verhalten gilt in dieser Welt als so etwas wie ein Indiz für geistige Gesundheit. Die Wahrheit ist immer heikel. Warum, weiß der Teufel. Aber ich halte mich daran. Von Belang ist nämlich nur, dass man sich durch Missachtung des Kommunikations-Kodex fahrlässig selbst disqualifiziert.
Das
ist das Unverzeihliche. Erlaubt man sich selbst gegenüber geistige Offenheit, ist das Leben ein einziger Balanceakt. Nicht allerdings, wenn man so schlicht ist wie dieses Hohlköpfchen hier. Dann plappert man einfach selig drauflos. Und das tut sie unaufhörlich, während die Musik weiterpumpt und ich angestrengt zuhöre. Ich schaue ihr dabei die ganze Zeit in die Augen und nicke geduldig, ausdruckslos, ab und an mit einer pikierten Prise Du-bist-mir-ja-eine-hoho. Aber das dechiffriert sie gar nicht.
Ihr Lachen ist dreckig. Sie hat stechend blaue Augen. Sie sieht auf gewöhnliche Weise gut aus. C eben. Sie ist mittelfickbar. Pflicht! Ihre ganze Erscheinung lässt sich am besten dadurch beschreiben, dass sie die Art Mädchen ist, die auf ihrem Facebook- oder MySpace-Profil ein Foto von sich beim ausgelassenen Feiern mit Bierflasche in der Hand reinstellt.Eindeutiges Indiz dafür, dass eine Frau
keine
Hure ist, dürfte mittlerweile sowieso sein, dass sie
kein
Twitter- oder Facebook-Mitglied ist. Ich bin sicher, meine Kleine hier ist in jedem online-Portal doppelt und dreifach angemeldet.
Ich lege meine Hand auf ihren Oberschenkel. Schwafelei. Präzisionsarbeit. Diese kleine versaute Schnalle ist verdammte neunzehn. Nicht der Anflug einer Ich-zier-mich-noch-ein-bisschen-Nummer; also bei mir. Ich bin bereit, Ablenkung wird mir guttun. Gerade juckt’s mich nicht, dass sie jung ist, dass sie noch so frisch ist, nichts Mütterliches an sich hat. Wird schon irgendwie gehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gestern bei der alten Mongolin abgeblitzt bin.
Sie spricht noch etwas von sich selbst. Das heißt, ich lasse sie noch etwas von sich selbst sprechen. Und genieße das große Privileg, ihren wirren und widersprüchlichen Ansichten über die Welt und ihrem Palaver über die Gesellschaft lauschen zu dürfen. Gesättigt mit intimen Einblicken in ihre Vergangenheit. Ich verspüre gleichzeitig ein Bedürfnis, mich zu übergeben und sie heftig zu penetrieren. Die Zusammenführung des Profanen mit dem Erhabenen. Und als sie erfährt, dass ich hier im Hotel wohne, ist die Zeit reif … Alles klar, gehen wir. Na also, geht doch.
Lass es fünfzehn Minuten später sein.
»Nein, nicht am Schaft.« Sie versucht mir einen zu rubbeln. Ist megaschlecht. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Alter Trick: »Versuch’s an der Spitze.« Sie scheitert auch da. Hat einfach kein Händchen. »Kannst ruhig ein bisschen härter machen.« Sie muss mir einen wichsen, weil sie ihre Tage hat. (Wäre mir egal.) Blasen will sie nicht. Ich frage mich, warum sie dann überhaupt mit aufs Zimmer gekommen ist. Hier komme ich nicht weiter. Werde von ihrem Rumgemache nicht richtig hart. Wahrscheinlich auch, weil ihre Haut so straff und frisch ist. Ein Reinfall. Die kahle Beleuchtung in meinem Zimmer istzudem nicht gerade anheimelnd. An den dünnen Rändern um ihre Iris kann ich erkennen, dass sie Kontaktlinsen trägt. Ich sage: »Hör zu, darf ich mich aufsetzen? Kannst du meinen Hintern streicheln, und ich mach’s mir selbst? Ist das okay? Ich spritz dir auf die Titten, okay?« Ist für sie okay. Auch die Wortwahl.
Nie werde ich ihren Namen erfahren. Sie hat ihn mir gleich zu Beginn gesagt. Ich habe ihn nicht wahrgenommen. Und jetzt ist es zu spät, um nachzufragen.
Aus der Hocke komme ich auf ihre festen jungen Brüste. Habe seit vier Tagen nicht mehr gewichst, bin zu traurig. Vier Tage angestaut. Entsprechend ist die Menge, die sich über sie ergießt. Mit einigem Druck. Da schaust du, was? Hättest mir ruhig selbsttätig deinen Finger in den Arsch
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