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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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außerordentliche Gefahr, die sich hier zusammenbraut, dies rechtfertigt..." Er trat nahe an mich heran. Ich erhob mich von meinem Stuhl, während Delrey fortfuhr: "Sie wissen selbst, dass es unsinnig wäre, sich wegen dieser Sache an die Behörden oder die Polizei zu wenden..."
    Der eigenartige Unterton, mit dem er das sagte, gefiel mir nicht.
     
    *
     
    "Der ORDEN DER MASKE hat hier seine Hand im Spiel und es würde mich nicht wundern, wenn dieser Kelvorkian sich als einer seiner Handlanger entpuppt", erklärte ich Tom gegenüber, nachdem wir uns in unser Zimmer zurückgezogen und ich ihm von meiner kurzen Vision berichtet hatte. Wir standen am Fenster und sahen hinaus. Vor uns lag der Innenhof des Puerto de las Cabezas in fahlem Mondlicht.
    Tom legte den Arm um meine Schulter und ich lehnte mich an ihn.
    "Der ORDEN DER MASKE will dich doch schon lange zu seinem Werkzeug machen, Patricia. Vielleicht sind wir deshalb hier her gelockt worden..."
    "Aber die Gefahr, von der Delrey sprach, existiert offenbar wirklich..."
    "Du sprichst von diesem Lehmgötzen im Gewölbe..."
    "Ja."
    In diesem Moment ging in einem der Nebengebäude ein Licht an. Eine Gestalt erschien als dunkler Schattenriss an einem hohen Fenster. Es wirkte so, als würde diese Gestalt in unsere Richtung blicken.
    "Der Archivar...", meinte Tom.
    Ich nickte.
    "Vielleicht würde es uns helfen, wenn wir etwas genauer wüssten, was in diesen Schriften der Schwarzen Bruderschaft steht..." Tom konnte hervorragend Spanisch. Von daher wäre es kein Problem gewesen, darin herumzustöbern. Aber es erschien mir eher so zu sein, dass Kelvorkian kein Interesse daran hatte, dass wir mehr über das bevorstehende Ritual erfuhren, als unbedingt nötig war. Außerdem hatten wir wahrscheinlich auch gar nicht die nötige Zeit dafür.
    Ein schabendes Geräusch an der Zimmertür ließ uns herumfahren. Dann waren schnelle Schritte auf dem Flur zu hören.
    Tom ging zur Tür und öffnete sie ruckartig.
    "Nichts zu sehen", meinte er dann und hob einen Zettel vom Boden auf. Er faltete ihn auseinander.
    Ich ging zu ihm und sah ihm über die Schulter.
    In krakeliger, hastiger Handschrift stand dort: WARTEN SIE NOCH EINE STUNDE. KOMMEN SIE DANN ZU DEN ANLEGESTELLEN. BITTE!!!
    Nach den drei Ausrufezeichen hinter dem Wort 'bitte' folgten dann noch einige Zeilen, die völlig unleserlich waren. Nicht einmal die Form der Buchstaben stimmte.
    "Als ob jemand, während er diesen Brief verfasste, das Schreiben verlernte...", murmelte ich.
    "Das muss Linda gewesen sein", meinte Tom.
    "Daran habe ich auch gedacht.“
    Die Handschrift passte zu ihrer zerrissenen Persönlichkeit.
    Vielleicht würde sie uns ein paar quälende Fragen beantworten können...
     
    *
     
    Schatten tanzten auf Kelvorkians Gesicht.
    Sein Blick war auf die erstarrte Lehmfigur gerichtet, die vom Schein der Fackeln in ein unruhiges Licht getaucht wurde.
    Der Okkultist hielt mit beiden Händen eine konturlose, bronzefarbene Maske.
    "Macanuet ketaserem Cayamu", murmelte er dann vor sich hin und wiederholte diese Silbenfolge wie einen Singsang.
    Dann verstummte er.
    Ein spöttisches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Er legte die Maske an sein Gesicht.
    Mit einem zischenden Geräusch verschmolz sie mit ihm und bildete innerhalb von Augenblicken mit geradezu unglaublicher Perfektion jedes Detail seiner Züge nach. Auch seine Hände schimmerten jetzt bronzefarben. Sein gesamter Körper hatte sich verwandelt. Er war das geworden, was die alten Talketuan-Indianer in Mittelamerika einen Geist der Sonne genannt hatten. Kelvorkian trat vor, hob eine Hand und berührte damit den toten Klumpen Lehm, der die Form eines riesenhaften Amphibiums aufwies.
    "Noch bist du reichlich widerspenstig und schwer zu bändigen, Quanandro - oder wie immer du sonst du in der Vergangenheit schon geheißen haben magst. Aber das wird sich ändern. Sehr bald schon..."
    Kelvorkians Worte klangen dumpf unter der Maske hervor.
    Ein zischender Laut durchschnitt die drückende Stille.
    Einige Blitze zuckten aus den metallisch schimmernden Fingern des Okkultisten hervor und hüllten die gesamte Lehmfigur einige Augenblicke lang ein.
    Ein schauerliches Stöhnen erscholl.
    Kelvorkian lachte heiser.
    "Du wirst auch noch ein gehorsamer Diener Cayamus werden... So wahr ich hier stehe!"
     
    *
     
    Wir warteten die Stunde ab.
    Tom blickte aus dem Fenster, um zu sehen, ob jemand vor uns zu den Anlegestellen ging.
    Aber in dem unübersichtlichen Parkgelände im

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