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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Tankstelle. Um ein Haar wäre ihm die Zapfpistole aus dem Tank herausgeglitten.
    "Nach Darnby?", echote er, als wäre das ein völlig abwegiges Ziel.
    "Der Ort dürfte nur noch ein paar Meilen entfernt sein", erklärte Tom.
    Der Tankwart zog die Zapfpistole heraus und hängte sie wieder ein. Er nannte einen Betrag und streckte die Hand aus.
    "Der Tank ist noch nicht voll!", stellte Tom irritiert fest.
    "Ist mir egal. Geben Sie mir mein Geld und dann..."
    Der Mann stockte. Er atmete tief durch. Sein Adamsapfel hüpfte auf und nieder, während er schluckte.
    "Was dann?", hakte Tom nach.
    "Dann verschwinden Sie beide besser aus der Gegend", knurrte der Mann. "Verschwinden Sie - und schlagen Sie es sich aus dem Kopf, nach Darnby zu fahren..."
    "Aber - wieso?"
    "Weil es ein verfluchter Ort ist. Ein Ort des Bösen..." Er trat vor, hielt Tom die Hand fordernd entgegen. "Na los, geben Sie mir, was mir zusteht!"
    Tom bezahlte ihn. Der Tankwart steckte das Geld hastig weg.
    "Warum glauben Sie, dass Darnby-on-Sea ein Ort des Bösen ist?", fragte ich.
    Er hatte bereits ein paar Schritte in Richtung der offenstehenden Haustür gemacht, als er sich zu mir herumdrehte. "Niemand, der bei Verstand ist, geht dort hin!"
    "Ein gewöhnliches kleines Nest, das sich von diesem hier wahrscheinlich nur dadurch unterscheidet, dass es direkt am Meer liegt!"
    Der Mann lachte heiser. "Sie Ahnungslose!"
    Er wollte in Richtung des Hauses verschwinden, aber Toms Stimme hielt ihn zurück. "Moment!", rief er und lief hinter ihm her.
    Der Tankwart blieb stehen. Tom griff in die Innentasche seiner Jacke und holte ein Archivfoto von Paul Trenton hervor - jenem Kollegen, der am Strand von Darnby tot aufgefunden worden war. "Kennen Sie diesen Mann? Ich nehme an, dass es in dieser Gegend von Tankstellen nicht gerade nur so wimmelt. Es wäre also sehr wahrscheinlich, wenn Sie ihm begegnet wären..."
    Der Tankwart nahm kurz das Bild, hielt es ins Licht und gab es Tom dann zurück.
    "Ich kann Ihnen nicht helfen. Sind Sie von der Polizei?"
    "Nein, von der Presse."
    Der Tankwart atmete tief durch. "Hätte ich mir denken können."
    "Man hat das Skelett dieses Mannes am Strand gefunden...", erklärte Tom.
    Das Gesicht des Tankwarts hatte einen eigenartigen Ausdruck, als er Tom daraufhin ansah. Der Mann mit der Tweed-Mütze hob die Augenbrauen. Ich trat indessen etwas näher.
    Was ist das, was da in seinen Augen so unruhig flackert?, fragte ich mich. Furcht. Es ist blanke Furcht...  
    "Sie haben Ihren Sprit", erklärte er.
    "Nicht so viel, wie wir wollen!", sagte ich.
    "Genug, um zurück in die nächste Stadt zu fahren!", hielt er mir entgegen. Dann eilte er auf die Tür zu und schloss sie hinter sich. Man konnte hörten, wie ein Riegel von innen davorgeschoben wurde.
    "Eigenartiger Kerl", meinte Tom. "Ich frage mich, warum er so ein Theater veranstaltet hat..."
    "Tom..."
    Er sah mich an.
    "Ja?"
    " Irgend etwas ist hier in dieser Gegend. Ich weiß nicht, was es ist. Nur, dass es da ist, dass es existiert und über große übersinnliche Kräfte verfügt..."
    "Dann wusste dieser Mann offenbar mehr!"
    "Er hatte Angst, Tom."
    "Und wovor?"
    "Vor dem, was ich gespürt habe, nehme ich an."
    Wir stiegen wieder ein und fuhren weiter. Ich fragte Tom, ob wir einen Fahrerwechsel vollziehen sollten, aber er lehnte ab. Das war vielleicht auch besser so. Ich war nämlich schon ziemlich müde und Nachtfahrten auf kleinen, abgelegenen Strecken sind ohnehin etwas, was ich hasse wie die Pest.
    Ich war sehr froh, als wir das Dorf verlassen hatten. Für einige Augenblicke sah ich seine Lichter noch in dem Rückspiegel auf der Beifahrerseite blinken. Dann war nichts mehr zu sehen. Nichts, als Finsternis und Schatten, die von Nebelschwaden eingehüllt wurden.
    Es dauerte noch fast eine halbe Stunde, bis wir endlich die Küstenstraße erreichten.
    Trotz der geschlossenen Fenster drang der salzige Geruch des Meeres zu uns herein. Nachdenklich blickte ich aus dem Seitenfenster hinaus auf das düstere Meer. Wie eine grauweiße Wand lag der Nebel dicht vor der Küste.
    Wie in meiner Vision von dem Schiff...
    Es gab Augenblicke während dieser Fahrt, da glaubte ich schon, die schattenhaften Umrisse des Seglers auftauchen zu sehen...
     
    *
     
    Es war Mitternacht, als wir Darnby-on-Sea endlich erreichten.
    Etwa drei oder vier Dutzend Häuser gab es hier, dazu eine Kirche und einen Gasthof, der den Namen THE SINKING SHIP trug - 'das sinkende Schiff'.
    Dort war noch Licht.
    Tom stellte den

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