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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Rest ihres Champagners.
    Evan hob die Flasche.
    »Möchtest du den Rest?«
    »Nein danke.«
    Er schüttete den Rest in sein Glas und trank es schnell aus.
    »Ich könnte einen Kaffee gebrauchen, wenn du welchen hast.«
    »Sicher, kein Problem.«
    Evan brachte zwei Tassen Kaffee ins Wohnzimmer und setzte sie auf dem Tisch vor dem Sofa ab. Dann hockte er sich hin und schob das Video in den Recorder auf dem Regal über dem Fernseher. Als er aufstehen wollte, stolperte er. Er torkelte ein paar Schritte, fand sein Gleichgewicht wieder und grinste Alison über die Schulter hinweg an. »Das war Absicht«, sagte er.
    Er ist ganz schön blau, dachte sie.
    Vorsichtig ging er in die Küche. Während er weg war, stand Alison von dem Sofa auf und knipste das Licht an. Als die Lampe anging, ging das Licht in der Küche aus.
    Sie saß wieder, als er zurück ins Zimmer kam. Er ging gekünstelt locker. In der einen Hand hielt er eine Flasche mit Whisky, in der anderen eine Tube Sprühsahne. »Was hältst du von Irisch Coffee?«, fragte er und ließ sich schwer auf das Sofa neben Alison fallen.
    Neben Alison, nur wenig Zentimeter entfernt.
    »Ich glaube, ich möchte meinen Kaffee lieber schwarz«, antwortete sie.
    »Auch gut. Ich will mir nicht nachsagen lassen, ich hätte versucht, dich mit Alkohol gefügig zu machen. Am Ende aller Tage soll es nicht heißen, ich hätte versucht, den Geist der schönen Dame mit Branntwein, Opium oder Zaubertrank zu betäuben.«
    »Du bist betrunken«, sagte Alison.
    »Ich bin ... angetrunken.« Er redete aus einem Mundwinkel in einer ziemlich guten W. C. Fields-Parodie. »Sie war eine umwerfende, eine hinreißende Blondine und sie trieb mich dem Suff in die Arme. Das ist das einzige, wofür ich ihr dankbar bin.«
    Alison nahm einen Schluck Kaffee. »Wenn du jetzt anfängst zu flennen, gehe ich sofort nach Hause.«
    Er ließ den Whisky auf dem Tisch. Er nippte an seinem Kaffee. Dann schaltete er den Videorecorder ein.
    Alison saß auf der Sofakante und lehnte sich nach vorn, bis ihre Tasse leer war. Dann setzte sie sich in das Kissen zurück. Sie ließ ihre Schuhe auf den Boden gleiten, stützte ihre Füße an der Tischkante ab und sah zwischen ihren Knien hindurch auf den Fernseher. Sie konnte sich nicht auf den Film konzentrieren. Sie dachte über Evan nach. Sie spürte, dass auch er nicht auf den Film sah.
    Er war neben ihr zusammengesunken, seine Beine unter dem Tisch ausgestreckt. Sein linker Arm berührte Alison nicht, aber er war so nah, dass sie meinte, auf ihrem Arm die Wärme spüren zu können, die von seinem ausging. Seine Hand lag auf seinem Schenkel.
    Die LCD-Uhr des Videorecorders zeigte 9:52.
    Wir haben jetzt fast zwanzig Minuten lang wie die Schaufensterpuppen hier gesessen, dachte sie.
    Sie fühlte den Drang, ihre Position zu wechseln. Aber sie bewegte sich nicht. Eine Bewegung konnte etwas in Gang setzen.
    Das ist verrückt.
    Sie ließ ihre Füße auf den Boden gleiten, setzte sich gerade auf, reckte sich und streckte den Rücken durch. Sie ließ ihren Kopf kreisen, um die verkrampften Muskeln zu lösen.
    Evan sagte: »Warte ...« Er griff mit einer Hand herüber und begann, ihren Nacken zu massieren.
    Die Finger, die ihre steifen Muskeln kneteten, waren angenehm. Alison drehte Evan den Rücken zu und legte ein Bein auf das Sofa.
    Jetzt geht es los, dachte sie.
    Evan hatte jetzt beide Hände auf ihren Schultern und ihrem Nacken. Er rieb, drückte, knetete. Es löste die Verkrampfung. Alison schloss die Augen und ließ den Kopf nach vorn sinken. Unter den massierenden Händen fühlte sie sich schwach und träge.
    Die Hände arbeiteten auf den Seiten ihres Halses, unter dem Kragen.
    Das war angenehm. Warum sollte es nicht noch angenehmer sein?
    Alison öffnete einen Knopf. Evans Hände arbeiteten sich von ihrem Nacken weg, kneteten das Fleisch und vergrößerten die entblößten Hautpartien. Alison spürte, wie sich ihre Verspannung löste. Sie stellte fest, dass sich der nächste Knopf von allein geöffnet hatte. Evan versuchte, die Bluse noch weiter zu öffnen. Sie leistete Widerstand. Alison half ihm und zog die Bluse aus dem Gürtel. Sie rutschte nach oben, gab nach und entblößte ihre Schultern.
    Sie schwankte unter den sanften Bewegungen von Evans starken Händen. Sie fühlte sich nicht in der Lage, den Kopf zu heben oder die Augen zu öffnen oder zu protestieren, als er nach kurzer Zeit die Halter ihres BHs von ihren Schultern streifte.
    Seine Hände massierten sie nicht

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