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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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weiterschlafen?
    Er hat wahrscheinlich nur einmal seine Hand hineingesteckt, nur ganz kurz, nichts weiter.
    Sicher, nichts weiter. Mal ganz kurz hier, ganz kurz da.
    Wenn er sich die verdammten Hände gewaschen hätte, hätte ich das nicht einmal bemerkt. Was zum Teufel hat der eigentlich gemacht, gegessen, während er an mir herumgetatscht hat?
    Alison hörte ein Motorengeräusch. Scheinwerfer beleuchteten die linke Seite der Straße. Ein Wagen fuhr langsam an ihr vorbei, nahe am Straßenrand. »Es tut mir Leid«, rief Evan durch das offene Fenster der Beifahrertür. »Bitte, können wir nicht wenigstens darüber reden?«
    Sie ging weiter.
    Evan blieb mit dem Wagen auf einer Höhe mit ihr. »Lass mich dich wenigstens nach Hause fahren. Wir können es doch nicht einfach dabei belassen.«
    »Oh doch, das können wir.«
    »Ich habe nichts getan!«
    »Ach nein?« Alison ging durch das Gras zum Straßenrad. Evan hielt an. Sie lief vor den Scheinwerfern vorbei zu seiner Tür. Das Fenster war heruntergekurbelt. Sie hielt sich an der Tür fest und starrte zu ihm hinein. »Du hast nichts getan? Wie würdest du das denn dann nennen? Wie würdest du es nennen, wenn du meine Titten angrabscht, ganz zu schweigen von allem anderen, was du vielleicht noch angegrabscht hast?«
    »Verdammt, ich hatte doch keine Ahnung, dass du eingeschlafen warst! Ich bin aus der Küche gekommen und habe mich neben dich gesetzt, und du hast mich angesehen. Du hast die Augen aufgemacht, als ich mich gesetzt habe, und du hast mich so angesehen, als ob alles in Ordnung sei, und ich habe meinen Arm um deine Schultern gelegt. Du hast mir nicht gesagt, ich solle das sein lassen, also habe ich gedacht, es würde dir gefallen. Ich dachte, zwischen uns wäre alles wieder in Ordnung. Da habe ich meine Hand in deine Bluse geschoben. Ich wusste nicht, dass du eingeschlafen warst. Du hast nicht so reagiert, als würdest du schlafen. Verdammt, du hast gestöhnt, als ich dich ... angefasst habe.«
    »Ich glaube dir kein Wort«, stammelte Alison. Aber ihre Wut war ins Wanken geraten. Was, wenn er die Wahrheit sagt?
    Sie ließ den Kopf sinken. Der Halt an seiner Wagentür schien auf einmal notwendig, um sie aufrechtzuhalten.
    »Ich habe gedacht, du wärst wach. Ich hätte das doch nie getan, wenn ich nicht gedacht hätte, dass du das willst.«
    »Was genau hast du getan?«
    »Du kannst dich wirklich an gar nichts erinnern?«
    »Du hast mehr als ... nur meine Brust angefasst?«
    »Ja.«
    Alison stöhnte.
    »Es schien dir zu gefallen.«
    »Gottverdammt.«
    »Du hast heftig geatmet, du hast dich so hin und hergeworfen ...«
    »Mein Gott, ich ...«
    »Und dann plötzlich hast du geschnarcht. Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich meine, es war ein Schock. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass du die ganze Zeit geschlafen hattest, aber ich dachte, was, wenn sie das getan hat? Ich meine, was, wenn du plötzlich aufgewacht wärst und mich über dir gefunden hättest? Also habe ich deine Bluse so schnell es ging wieder zugeknöpft und beschlossen, ich würde besser so tun, als wenn das alles nie passiert wäre, es sei denn, du würdest von dir aus damit anfangen. Was du nicht getan hast.«
    »Es sollte also einfach so dein schmutziges kleines Geheimnis bleiben.«
    »Es war ein Fehler, Alison.«
    »Das war es bestimmt.«
    »Ich hätte es dir erzählt, aber erst später. Ich dachte, wenn erst mal wieder alles zwischen uns in Ordnung ist, dann könnte ich es dir erzählen. Scheiße, wahrscheinlich hättest du das dann sogar komisch gefunden.«
    »Ha ha.«
    »Ich kann ja verstehen, dass du sauer bist. Ich meine, ich weiß, wie das aussehen muss. Aber sieh es doch mal so: Wenn du die Sauce auf deinem BH nicht bemerkt hättest, würden wir jetzt wahrscheinlich miteinander schlafen, oder?«
    »Wahrscheinlich«, gab sie zu.
    »Also war das, was ich getan habe, eigentlich nicht schlimm, es war nur der falsche Zeitpunkt. Wenn das vor letztem Donnerstag oder nach heute Nacht passiert wäre, wäre das nicht einmal ein Thema.«
    »Mord ist auch kein Thema, wenn man jemandem eine Kugel in den Schädel schießt, nachdem er gerade gestorben ist.«
    »Was zum Teufel hat Mord damit zu tun?«
    »Es war nur ein Beispiel. Für die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt.«
    »Ich habe doch gesagt, es tut mir Leid, Alison. Ich habe dir erklärt, dass es ein Missverständnis war. Ich habe gedacht, du seist wach.«
    »Habe ich angefangen, dich auszuziehen?«
    Er antwortete nicht.
    »Wäre das nicht

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