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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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einem dünnen Lächeln, aber in seinen Augen stand die Trauer. »Alles wird wieder gut«, sagte er. Dann hockte er sich vor sie hin. »Alison? »Ja?«
    »Sie sehen ganz schön fertig aus.«
    »Ich komme schon klar«, sagte sie. »Es dauert eine Weile.« »Was ich Ihnen gerade gesagt habe, bleibt unter uns, haben Sie das verstanden? Wenigstens bis Dienstag. Dann werden wir es der Öffentlichkeit mitteilen.« »Niemand wird Ihnen glauben.« »Aber Sie tun es.« »Ich wünschte, ich täte es nicht.« Jake legte eine Hand auf ihr Knie. »Schlafen Sie gut.« Sie drückte ihre Hand auf seine. »Passen Sie auf sich auf. Und kommen Sie heil zurück.«

32
    Der Flur im zweiten Stock des Wohnheims war leer. Nur ein paar der Neonröhren brannten als Notbeleuchtung und verbreiteten ein kühles, desolates Licht, das Jakes Unwohlsein noch verstärkte. Lichtstreifen drangen unter einigen der Türen hervor. Jake hörte Musik aus einem der Zimmer und das Plätschern einer Dusche aus dem Waschraum.
    Er blieb vor Rolands Tür stehen. Durch den Türspalt unter der Tür drang kein Licht. Er zog seine Brieftasche hervor und nahm eine dünne Plastikschachtel heraus. Aus der Schachtel holte er einen Dietrich und einen Drehmomentschlüssel. Die Einbruchswerkzeuge waren ein Geschenk von Chuck, der ihm für einen Sechserpack das Einbrechen beigebracht hatte.
    Jake hatte nie vorgehabt, die Dinge für einen Einbruch zu benutzen. Trotzdem hatte er sie die letzten zwei Jahre in seiner Brieftasche mit sich herumgetragen, vor allem, um Chuck glücklich zu machen, aber auch, weil er sich einredete, dass sie ihm einmal nützlich sein konnten, wenn er sich je selbst aussperren würde. Vor kurzem hatte er sein eigenes Haustürschloss ein paar Mal vor Kimmy damit geöffnet, weil sie das aufregend fand.
    Die Übung machte sich jetzt bezahlt. Nach weniger als einer Minute klickte Rolands Schloss und Jake schob die Tür einen Zentimeter weit auf.
    Er verstaute seine Einbruchswerkzeuge wieder.
    Er rechnete nicht damit, dass Roland im Zimmer war. Er hatte keinen gelben Käfer auf dem Parkplatz vor dem Wohnheim gesehen und Roland musste klar sein, dass Alison der Polizei seine Adresse verraten hatte.
    Aber der Kerl war verletzt. Er musste sich irgendwo verkriechen, vielleicht sogar in seinem Zimmer.
    Jake zog seinen Revolver, duckte sich gegen die Wand und stieß die Tür auf. Sie schwang auf und blieb stehen, als sie gegen etwas stieß. Er lauschte, hörte aber nichts.
    Er langte um den Türrahmen und fand den Lichtschalter.
    Licht fiel in den Flur hinaus.
    Er hechtete in den Raum. Und sah niemanden.
    Das Zimmer hatte einen Linoleumbelag und einen abgewetzten hellbraunen Teppich in der Mitte. Weder auf dem Fußboden noch auf dem Teppich waren Blutspuren.
    An beiden Seiten stand ein Bett. Eines war gemacht, das andere nicht. Am Kopf von jedem Bett stand ein Tisch mit einem einfachen Stuhl. An der ihm gegenüberliegenden Wand waren Regale bis auf halber Höhe angebracht, darüber reichte das Fenster bis zur Decke.
    Jake schloss die Tür hinter sich.
    Er stand zwischen zwei Holzwänden, die offenbar die Seitenwände von zwei identischen Kleiderschränken waren.
    Wenn Roland im Zimmer war, halte er sich versteckt. Unter einem der Betten oder in einem der Schränke.
    Jake behielt die Tür im Rücken und ließ sich auf alle viere nieder. Unter beiden Betten lagen Koffer. Blieben nur die Schränke.
    Jake richtete sich wieder auf. Er sprang vorwärts und wirbelte herum, behielt mit seinem Revolver gleichzeitig beide Schränke im Schussfeld. Die Schiebetüren beider Schränke waren offen. Damit war die Hälfte jedes Schrankes außer Sicht.
    Jake trat an den zu seiner Linken, duckte sich und spähte unter den aufgehängten Kleindungsstücken hindurch. Da war niemand. Er ging seitwärts zum anderen Schrank. Die Bügel waren leer und er hatte einen guten Blick in den düsteren Innenraum.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass niemand im Zimmer war, steckte er den Revolver wieder ein.
    Wenn das hier Rolands Schrank war, wo war dann seine Kleidung? War er bereits hier gewesen, hatte gepackt und war geflohen? In seinem Zustand schien es eher unwahrscheinlich, dass er wegen seiner Sachen noch einmal zurückkommen würde. Und es war ja auch kein Blut da.
    Er erinnerte sich an die Gepäckstücke und kroch unter das nächste Bett, um den Koffer hervorzuziehen. Er war nicht verschlossen. Der Koffer war randvoll mit zusammengefalteten Kleidungsstücken. Das T-Shirt oben

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