Parasit
Suche nach dem Kerl machen, Alison. Haben Sie einen Ort, wo Sie unterkommen können?«
»Meine Wohnung.«
»Das ist keine gute Idee.«
»Nun, Professor Teal hat unten noch ein ungenutztes Zimmer.«
»Die Chance, dass Roland zurückkommt, ist zwar nur sehr gering, aber solange wir ihn nicht erwischt haben ...«
»Sie meinen, ich sollte eine Zeit lang von der Bildfläche verschwinden?«
»Nur um sicher zu gehen.«
»Ich weiß nicht. Ich könnte mich in einem Hotel einquartieren. Aber ich habe natürlich meine Geldbörse nicht hier.«
»Sie können bei mir bleiben. Ich werde sowieso nicht da sein.« »Vielen Dank, aber ...«
»Es ist gemütlich. Das Nötigste ist im Kühlschrank. Und auf die Art weiß ich auch, wo Sie sind und muss mir keine Sorgen um Sie machen.«
Sie schenkte ihm ein schwaches, leicht gequältes Lächeln. »Sie würden sich Sorgen um mich machen?«
»Ja.«
»Das ist nett.«
Jake fühlte, wie er rot wurde. »Nun, Sie sind unsere Hauptzeugin.« Alison nahm ihren Kaffeebecher auf. Er war immer noch voll.
Sie verließen Barneys Büro und gingen zurück zu Martha. »Ich nehme Alison mit«, sagte Jake.
Alison stellte den Becher auf Marthas Tisch ab. »Danke für die Strickjacke. Und für die Hilfe.«
»Kein Problem, Kleines«, sagte Martha.
Alison begann, die Jacke aufzuknöpfen.
Martha hob eine Hand. »Behalt das an, du holst dir sonst den Tod.« Und grinsend fügte sie hinzu. »Außerdem willst du Jake doch nicht auf falsche Gedanken bringen. Klar, er ist ein perfekter Gentleman ... Du schickst mir die Jacke einfach zurück, wenn du sie nicht mehr brauchst.«
Alison dankte ihr noch einmal.
Sie gingen nach draußen zu Jakes Wagen. Alison kletterte in den Beifahrersitz. Während Jake um den Wagen herum zur Fahrertür ging, musterte er die Umgebung. Er sah keine fahrenden Autos auf den umliegenden Straßen. Und keine geparkten VWs am Straßenrand. Er stieg ein und ließ den Motor an.
»Auf dem Weg hierhin haben Sie nichts hinter sich bemerkt, oder?«, fragte er.
»Nein. Und ich habe darauf geachtet. Ich hatte Angst, er könnte immer noch hinter mir her sein.«
»So wie Sie ihn zugerichtet haben, wird er wohl so schnell nicht wieder hinter jemandem her sein. Vielleicht ist er schon tot oder liegt im Sterben.«
»Hoffentlich.«
»Ich würde ihn aber lieber lebendig erwischen«, sagte Jake. Wenn er ihn tot auffand, würde er wahrscheinlich das gottverdammte Schlangending nicht finden. Mit einer Leiche konnte es nichts mehr anfangen. Das Mistviech würde sich aus dem Staub machen und in irgendjemand anderem wieder auftauchen, und dann war er wieder da, wo er angefangen hatte.
Jake achtete beim Fahren auf den Rückspiegel. Die Straße hinter ihm schien frei, aber Roland konnte auch mit ausgeschalteten Scheinwerfern weit hinter ihm fahren.
Jake fuhr in eine Seitenstraße, stellte das Licht ab und rollte an den Straßenrand. »Wir warten hier eine Weile.«
»Gut.«
Er stellte den Motor ab und lächelte Alison an. »Es folgt uns sicher niemand. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme.«
Er blickte auf ihre nackten Beinen hinunter. Ihr Nachthemd war sehr kurz. Ihre Hände lagen auf ihren Schenkeln, damit es nicht hochrutschte. Es wurde Jake schlagartig klar, dass er in dem Wagen mit einer sehr attraktiven jungen Frau allein war, die zweifellos bis auf das winzige Nachthemd und Marthas Strickjacke nichts an hatte. Und die brachte er zu sich nach Hause. Dieses Wissen bescherte ihm ein warmes Gefühl, das sich auszuweiten drohte.
Pass auf, was du tust, ermahnte er sich. Das Letzte, was sie jetzt braucht, ist das Gefühl, dass du von ihr angemacht bist.
Anmachen? Vergiss es, Corey.
Er rieb sich die verschwitzten Hände an der Hose ab und sah in den Rückspiegel. »Scheint alles in Ordnung zu sein.«
Obwohl er sich sicher war, dass Roland ihnen nicht folgte, machte er einen Umweg zu seinem Haus. Er wusste, dass er das so schnell wie möglich erledigen sollte, dass er sie absetzen und dann nach Roland suchen musste.
Aber er war gar nicht scharf darauf, Roland zu finden.
Und er war auch nicht scharf darauf, Alison wieder los zu werden.
Sie war sehr still. Jake fragte sich, was in ihr vorging. Wahl scheinlich gingen ihr keine angenehmen Dinge durch den Kopf. Sie hatte in dieser Nacht die Hölle durchgemacht. Die meisten Menschen wurden nie mit so etwas konfrontiert. Und wenn, dann überlebten sie es in den meisten Fällen auch nicht, und hatten dann keine Probleme mehr mit emotionalen
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