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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Zentimeter für Zentimeter durchsucht werden. Jedes Teil würde katalogisiert und kategorisiert, jede Oberfläche auf Fingerabdrücke überprüft, der ganze Raum durchgesaugt auf der Suche nach Haaren, Stoffresten und anderen Partikeln, die Roland belasten konnte.
    Jake nahm das Foto mit und ging.
    Nachdem er das Wohnheim verlassen hatte, fuhr Jake die Straßen um den Campus ab, auf der Suche nach einem gelben VW-Käfer mit einem Wimpel an der Antenne. Er
    erwartete nicht wirklich, ihn zu finden und wollte eigentlich lieber nach Hause, um sich davon zu überzeugen, dass Alison in Sicherheit war, aber es war seine Pflicht, danach zu suchen.
    Zuerst die Straßen in der Nähe des Campus, dann das Oakwood Restaurant.
    Er fürchtete den Gedanken, da hinauszufahren und das dunkle Gebäude zu betreten. Je länger er aber über die Straßen fuhr, desto größer wurde die Gewissheit, dass Roland wohl zum Oakwood gefahren war. Die verdammte Kreatur schien es an den Ort zurückzuziehen. Da hatte sie auch ihre Eier abgelegt.
    Jake wusste, dass er versuchte, Zeit zu schinden. Er bog in die Summer Street ein, die nördlich am Campus vorbeiführte.
    Er überlegte, zuerst nach Hause zu fahren und sich seine Lederkluft anzuziehen, bevor er zum Oakwood Restaurant heraus fuhr. Ich gehe da nicht ohne meine Stiefel und die Ledersachen hin. Roland war vielleicht tot. Und das Ding auf der Suche nach einem anderen Wirt.
    So habe ich auch die Chance, Alison zu sehen.
    Er überlegte, ob sie wohl schon schlief.
    Er warf einen Blick in eine Seitenstraße, sah einen VW am Straßenrand und trat auf die Bremse. Er blickte in den Rückspiegel. Die Straße hinter ihm war leer. Er fuhr zurück, hielt an und besah sich den Wagen.
    Er stand unter einer Laterne, aber die Neonröhre war kaputt und es war dunkel. Jake konnte nicht sehen, welche Farbe der Wagen hatte.
    Aber es hing ein Wimpel an der Antenne.
    Das ist er.
    Mit klopfendem Herzen wendete er. Er fuhr direkt auf den Wagen zu. Seine Scheinwerfer erfassten ihn und badeten ihn in Licht.
    Gelb.
    Jemand saß auf dem Fahrersitz.
    Jake starrte verblüff t durch die Windschutzscheibe.
    Der Mann in dem Käfer bewegte sich nicht. Die linke Seite seines Gesicht wirkte schwarz im Schein der Scheinwerfer.
    Das musste Roland sein.
    Jake öffnete seine Tür. Er hockte sich dahinter, zog den Revolver und zielte. »Verlassen Sie den Wagen!«
    Roland reagierte nicht.
    Jake wiederholte den Befehl.
    Roland regte sich immer noch nicht. Er war tot, bewusstlos, oder er tat zumindest so.
    Jake verließ den Schutz seiner Tür. Mit Roland im Visier ging er langsam vorwärts. Er versuchte, ihn durch die Scheibe im Auge zu behalten, ertappte sich aber dabei, wie sein Blick immer wieder auf den Asphalt vor sich glitt.
    Wenn er doch nur seine Stiefel anhätte. Seine Knöchel schienen ihm schutzlos, trotz der Socken.
    Ihm fiel die Machete im Kofferraum seines Wagens ein. Er blieb stehen und überlegte, ob er sie holen sollte.
    Der Kotflügel des VW war nur noch zwei Meter vor ihm. Er starrte auf die Dunkelheit dahinter.
    Auf Roland.
    Sein rechtes Auge war geöffnet. Es schien ihn anzusehen.
    Der Kerl ist tot. Die verfluchte Schlange kann überall sein.
    Zum Beispiel unter dem Auto. Vielleicht wartet sie mir darauf, dass ich nahe genug herankomme.
    Jake fühlte, wie sich seine Nackenhaare sträubten.
    Er ging zurück, trat an seinen Kofferraum und suchte in seinen Taschen nach den Autoschlüsseln. Er fand den für den Kofferraum. Ohne hinzusehen fummelte er ihn in das Schloss und drehte ihn um. Die Haube schwang auf und nahm ihm die Sicht. Er griff nach der Machete und rammte die Haube wieder herunter.
    Roland hatte sich nicht bewegt.
    Jake sah nichts über den Asphalt auf sich zugleiten.
    Mit der Machete in der rechten Hand und dem Revolver in der linken sprang er auf den Bordstein und näherte sich dem Käfer von der Beifahrerseite, bis er nah genug heran
    war, um zu sehen, dass das Fenster hochgekurbelt war. Dann rannte er auf die Straße hinaus. Auch das Fenster auf der Fahrerseite war geschlossen.
    Egal ob Roland tot oder lebendig war, das Schlangending war immer noch im Auto. Wahrscheinlich. Entweder in Roland, oder gefangen im Inneren des Wagens.
    Jake ging nahe zur Fahrertür und spähte hinein. Er sah das klaffende Loch, wo Rolands linkes Auge sein sollte, und blickte schnell wieder weg.
    Roland war in dem Sitz zurückgesunken, die Vorderseite seines Hemdes war blutverschmiert und der Kopf leicht seitlich an die

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