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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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eine Art Einladung aufgefasst hätte.
    War es eine Einladung? fragte sie sich plötzlich. Wieso habe ich die Strickjacke nicht zugezogen, bevor ich mich zu ihm umgedreht habe? Wahrscheinlich denkt er jetzt, ich hätte das absichtlich getan.
    Ich Ivette, deswegen hat er sich so schnell verabschiedet. Er ist hereingekommen, um vielleicht noch eine Weile mit mir zu reden, hat mich so gesehen und. beschlossen, es wäre besser, einen schnellen Rückzug anzutreten.
    Ich habe ihn verschreckt.
    Bilde dir nur nichts ein, schalt sie sich. Er ist gegangen, weil er einen langen, harten Tag hinter sich hat, und weil er müde ist. Wahrscheinlich waren ich und mein Nachthemd ihm völlig egal.
    Sie zog die Strickjacke aus. Sie stand da, legte sie langsam zusammen und beobachtete den Flur.
    Jake lag wahrscheinlich schon im Bett.
    Alison ging leise durch den Raum und löschte das Licht. Sie brauchte das Licht jetzt nicht mehr, da Jake hier war.
    Es war angenehm zu wissen, dass er im Haus war, nur ein paar Meter weit weg.
    Alison legte sich auf das Sofa und deckte sich zu.
    Er hätte sich nicht so schnell verabschieden müssen, dachte sie. Wir hätten uns noch ein bisschen unterhalten können.
    Sie stellte sich vor, wie sie den Korridor herunter zu seinem Schlafzimmer ging. Ihn fragte, ob er schon schlafe. Ihm sagte, dass sie jetzt nicht allein sein wolle, noch nicht.
    Und warum kriechst du nicht sofort bei ihm ins Bett? Sicher. Du hast gerade mit Evan Schluss gemacht, weil er an nichts anderem als an Sex interessiert ist, und jetzt bist du scharf darauf, mit einem Kerl ins Bett zu hüpfen, den du überhaupt nicht kennst.
    Bin ich nicht. Ich würde das nicht tun. Warum denke ich überhaupt an so etwas, nach allem, was heute Nacht passiert ist?
    Woran willst du sonst denken - an Helen?
    Sie sah Helen auf ihrem Bett, mit der verbogenen Brille ....
    Die Vorstellung packte sie mit harten eisigen Fäusten. Sie schreckte auf und starrte zitternd in die Dunkelheit.
    Als Jake aufwachte, war es taghell im Schlafzimmer. Er blinzelte den Wecker auf dem Nachttisch an. Fast zehn Uhr. Aber welcher Tag? Montag.
    Er drehte sich auf den Bauch und drückte sein Gesicht in die weiche Wärme des Kissens.
    Du musst aufstehen, dachte er. Du musst - was? Dahin zurückgehen, wo du Roland gefunden hast, dich umsehen, mit den Leuten reden. Warum? Vielleicht haben sie etwas gesehen. Eine Schlange im Gras.
    Das schien zwecklos.
    Aber er musste etwas tun. Er musste sich davon überzeugen, dass das Ding tot war. »Wenn es nämlich nicht tot ist, dann ist Alison ...«
    Sie ist hier. Sie schläft auf dem Sofa.
    Und ich in meinem Bett. Wie ritterlich. Glückwunsch, Corey.
    Du hast deine große Chance vertan.
    Es wäre falsch gewesen. Ich hätte die Situation ausgenutzt.
    Ich weiß, dachte er. Wenn ich das doch nicht so genau wüsste. Ich bin gestern Abend mit dem Gedanken eingeschlafen, wie falsch das doch wäre ... und wie angenehm. Selbst wenn wir nicht mehr getan hätten, als uns nur im Arm zu halten, wäre es doch sehr schön gewesen.
    Er erinnerte sich daran, wie klein und verletzlich sie da hinter Barneys Schreibtisch gewirkt hatte; wie sie den Kaffeebecher umklammert hatte, als sei es ein Talisman, der sie vor Schaden schützen könnte. Und wie sie in seinem Auto saß, mit dem Nachthemd, das kaum die Beine bedeckte. Und als er aus der Dusche gekommen war und ihre Strickjacke offen stand ...
    Jakes Penis presste sich schmerzhaft gegen die Matratze. Er rollte sich auf den Rücken, um den Druck zu mindern.
    Wie grotesk, dachte er. Der edle Ritter hat einen Ständer.
    Es tut mir Leid, Alison.
    Alison, schöner Name. Alison Sanders.
    Er fragte sich, ob sie wohl noch schlief. Es wäre nett, sie auf dem Sofa schlafen zu sehen. Wahrscheinlich sah sie so
    friedlich aus wie ein kleines Kind. Aber er konnte sich doch nicht hineinschleichen und sie beobachten. Was würde sie denken, wenn sie aufwachte?
    Du kannst Kaffee kochen. Und ihr eine Tasse bringen.
    Wir werden dann eine Zeit lang da sitzen, und uns unterhalten. Alison wird verschlafen sein, ihr Haar zerzaust. Vielleicht wird sie sich in die Bettdecke hüllen, dann braucht keiner von uns wegen ihrem Nachthemd verlegen sein. Du könntest ihr deinen Bademantel leihen. Dann weiß sie, dass deine Absichten lauter sind.
    Jake schlug die Bettdecke zur Seite. Er rollte sich aus dem Bett und stand auf. Er trug seine Pyjamahose und sein Oberkörper war nackt. Obwohl seine Erektion zurückgegangen war, beulte sich das

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