Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Vorderteil seiner Hose immer noch aus. Er wollte zum Kleiderschrank, um sich das Pyjamaoberteil anzuziehen, bevor er den Raum verließ und blieb unvermittelt stehen.
    Alison lag schlafend auf dem Fußboden.
    Sie lag zusammengerollt auf der Seite, mit einem Kissen unter dem Kopf. Ihre nackten Füße sahen unter der Bettdecke hervor, die sie bis zu den Schultern bedeckte.
    Jake starrte auf das Mädchen herunter, verwirrt von ihrer Anwesenheit. Wenn sie nicht schlafwandelte, musste sie hier mit Absicht hereingekommen sein, weil sie das Gefühl brauchte, in seiner Nähe zu sein. Sie musste Höllenqualen gelitten haben, da in dem anderen Zimmer. Sie hatte einen Freund gebraucht. Und dann hatte sie sich hier hereingeschlichen und sich ihr Bett auf dem Fußboden gemacht, damit sie heimlich in seiner Nähe sein konnte.
    Ich hätte bei ihr bleiben sollen, dachte er. Ich hätte das merken müssen.
    Er hockte sich vor Alison hin. Haarsträhnen hingen ihr ins das Gesicht. Ihr Mund stand offen, der untere Mundwinkel in dem Kissen verborgen. So friedlich, wie sie da schlief, erinnerte sie Jake an Kimmy.
    Kirnmy hatte jedoch noch nie eine geschwollene, blau angelaufene Gesichtshälfte gehabt wie Alison.
    Aber einen blauen Fleck auf dem Arm. Sie hatte ihn ihm gezeigt, als sie gestern im Jack-in-the-Box waren.
    Er hätte Barbara einen blauen Fleck auf ihrem Arm verpassen sollen.
    Wenn sie Kimmy noch einmal etwas antut, schlepp ich sie vor den Kadi. Wie konnte die Schlampe nur ihre eigene Tochter schlagen? Wie konnte überhaupt jemand jemanden wie Kimmy schlagen?
    Oder jemanden wie Alison?
    Der Kerl, der das getan hat, ist tot. Ein Klumpen verbranntes Fleisch.
    Er hat es verdient, der Bastard. Er hat Alison geschlagen, hat versucht, sie zu vergewaltigen und zu töten.
    Jake streckte seine Hand aus und strich sanft das Haar aus der angeschwollenen und verfärbten Seite ihres Gesichts. Er legte es hinter ihr Ohr.
    »Guten Morgen«, sagte Alison mit leiser, belegter Stimme. Sie drehte ihren Kopf und rollte sich leicht herum, bis ihr Hintern an die Bettkante stieß. Sie lächelte Jake träge an -aber nur mit der rechten Seite ihres Gesichts. Die malträtierte linke Gesichtshälfte bewegte sich kaum.
    »Ich wollte dich nicht wecken«, sagte Jake.
    »Hast du auch nicht. Ich war schon eine Weile wach.«
    »Und dich tot gestellt?«
    »Ein bisschen. Vor allem zu kaputt, um mich zu bewegen.«
    »Der Fußboden ist hart«, sagte Jake.
    »Das ist das geringste meiner Probleme. Ich fühle mich, als hätte mich ein Laster überfahren.«
    »Du siehst aus, als wärest du von einem Laster überfahren worden.«
    Die rechte Seite ihres Mundes kräuselte sich nach oben und entblößte ein paar Zähne. »So schlimm also?«
    »Naja, nicht ganz so schlimm. Eigentlich siehst du ziemlich gut aus, wenn man die Umstände bedenkt. Hast du hier unten gut geschlafen?«
    »Nicht schlecht, wenn man die Umstände bedenkt. Du schnarchst, weißt du das?« »Tut mir Leid.«
    »Das war beruhigend. So wusste ich, dass du noch da bist.«
    »Wenn du ... Ich wäre auf meiner Seite des Bettes geblieben, weißt du. Ich hätte meine Hände bei mir behalten. Besonders dann, wenn ich überhaupt nicht wach geworden wäre.«
    Sie lächelte ein wenig mit der funktionierenden Seite ihres Gesichts. Dann verschwand das Lächeln und sie sah ihm tief in die Augen. »Das werden wir jetzt nie erfahren«, sagte sie.
    »Das werden wir jetzt nie erfahren«, erwiderte er nickend. »Wie wäre es mit Frühstück?«
    »Gern.«
    »Du kannst meinen Bademantel haben. Er liegt auf dem Stuhl neben der Tür.«
    »Danke.«
    Jake stand auf und ging zum Kleiderschrank. Er nahm das Pyjamaoberteil heraus. Er kehrte Alison den Rücken zu, während er es anzog und zuknöpfte. Dann drehte er sich um.
    Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden mit der Bettdecke über dem Schoß und den Knien. Sie schmiegte sich das Kissen vor die Brust. »Falls du etwas Anspruchsvolleres möchtest als Müsli oder so etwas, würde ich das gerne machen. Ich könnte schließlich auch etwas Sinnvolles tun.«
    »Ich sollte dir vielleicht verraten, dass ich ganz gut kochen kann. Ich habe noch nichts anbrennen lassen ...«
    Seit letzter Nacht.
    Der Gedanke drängte sich ihm auf.
    »Ich glaube dir gern«, sagte Alison, »aber ich werde dir zur Hand gehen. Wofür sonst sind Frauen da?« In ihren Augen spielte etwas, das Schalk sein mochte.
    »Ich besorge dir eine Zahnbürste. Brauchst du sonst noch
    etwas?«
    »Ich könnte etwas zum

Weitere Kostenlose Bücher