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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Schlangending zu verbrennen. Danach habe ich Roland von dem Leichenbeschauer aufschneiden lassen, um zu sehen, ob wir es finden würden.« Jake schüttelte den Kopf. »Es war nicht in ihm drin. Wir vermuten, es hat ihn durch den Magen verlassen. Daher die Verletzung, die ihn dann wohl getötet hat. Es wusste, dass Roland am Ende war und ihm nicht mehr nützen würde.«
    »Es ist aus ihm herausgeplatzt... wie das Monster in Alien?«
    »So ungefähr. Wir hoffen, dass Roland im Auto war, als das passiert ist. Die Fenster waren alle hochgekurbelt. Wenn das Ding also in dem Wagen eingesperrt war, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit tot. Ich habe nachher in den Überresten gesucht. Ich konnte keine Spur von dem Ding finden, aber das heißt nicht viel. Vielleicht war nichts übrig als ein Häufchen Asche.«
    »Es könnte also tot sein, ist vielleicht aber auch noch am Leben?«
    »Wir gehen davon aus, dass es noch lebt, bis wir das Gegenteil wissen.«
    »Und wenn es noch lebt?«
    »Dann wird es versuchen, jemanden zu finden, in den es eindringen kann, und wir sind wieder ungefähr da, wo wir angefangen haben. Es tut mir Leid. Ich wünschte, ich könnte Ihnen sagen, dass dieser ganze Mist zu Ende ist.«
    »Vielleicht ist es das ja.«
    »Ich würde ein Monatsgehalt darauf verwetten, dass das Scheißding tot ist. Aber ich würde nicht Ihr Leben darauf verwetten.« Erwischte sich mit dem Hemd durch das Gesicht und verschmierte dabei Schweiß und Asche. »Ich gehe jetzt lieber duschen.« Er ging an Alison vorbei in den Flur.
    Als sie das Geräusch laufenden Wassers hörte, wurde ihr klar, dass sie sich nicht bewegt hatte, seit Jake das Zimmer verlassen hatte. Sie trug das Schrotgewehr zur Tür und lehnte es gegen die Wand. Sie legte die Sicherheitskette wieder vor.
    Der Ekel erregende Gestank stand noch im Zimmer. Sie suchte in der Küche, bis sie in einer Schublade Kerzen fand. Sie entzündete drei, ließ Wachs auf Bierdeckel tropfen und stellte die Kerzen aufrecht hinein. Sie brachte sie ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch.
    Dann setzte sie sich auf das Sofa, lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch zwischen zwei der Kerzen.
    Sie fragte sich, ob Jake nach dem Duschen noch einmal ins Wohnzimmer kommen würde. Vielleicht könnten sie zusammen etwas trinken.
    Er hatte heute Nacht selbst einen Albtraum durchmachen müssen. Zuerst Roland verbrennen und dann zusehen, wie der Leichenbeschauer ihn aufschnitt. Dieser eine Geruch, der wirklich üble ... Und er hat sich bei mir entschuldigt, dass er keine besseren Nachrichten für mich hat.
    Vielleicht sind ihm die Kerzen unangenehm. Sie könnten ihn an das erinnern, was ihm vorher passiert ist.
    Alison schnüffelte. Die unangenehmen Gerüche schienen fast verschwunden. Sie pustete die Kerzen aus und brachte sie zurück in die Küche. Dann ging sie zur Haustür. Sie öffnete sie weit genug, um hinauszusehen, dann schloss sie sie wieder, löste die Sicherheitskette und machte sie weit auf. Die frische Luft war wundervoll. Der Wind blies durch ihr Haar. Er war kühl und angenehm auf ihrem Körper. Sie öffnete die Strickjacke. Der Lufthauch liebkoste sie durch ihr Nachthemd, strich an ihren nackten Beinen hoch. Sie fühlte sich fast so gut wie vorher am Abend, als sie nackt an ihrem Schlafzimmerfenster gestanden hatte. Und dann verging das angenehme Gefühl, als die Erinnerung an das Aufwachen sie wieder packte, mit Roland über ihr. Stöhnend warf sie die Tür zu. Sie lehnte sich dagegen, den Kopf auf den überkreuzten Armen.
    »Alison? «
    Sie drehte sich um. Jake stand in einem Bademantel im Türrahmen. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Nicht wirklich. Wie geht es Ihnen?«
    »Besser.«
    »Ich habe nur ein wenig frische Luft hereingelassen.«
    Sie sah seinen Blick nach unten gleiten, dann wieder zurück auf ihr Gesicht. Gerade noch rechtzeitig, um mein Erröten zu bemerken, dachte sie.
    »Ich glaube, ich sollte mich besser schlafen legen«, sagte Jake. »Wollen Sie nicht vielleicht doch tauschen? Ich bin sicher, mein Bett wäre weitaus bequemer für Sie.«
    »Das Sofa ist völlig in Ordnung. Wirklich.«
    »Ihre Entscheidung.« Er rieb sich das Kinn. »Naja, wir sehen uns morgen früh, Alison. Gute Nacht, ja?«
    »Ja. Ihnen auch.«
    Er drehte sich um. Alison sah an sich herunter. Da hat er
    wirklich was zu sehen bekommen, dachte sie. Er hat es bemerkt, aber er hat keine dummen Bemerkungen gemacht. Das war gut. Es wäre unangenehm gewesen, wenn er das als

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