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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sicher, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihm ist.«
    »Wenn es das nicht ist«, sagte Jake, »dann ist das Ding jetzt entweder Asche im Inneren des Wagens, oder ... oder eben nicht.«
    »Und wenn nicht, dann sucht es nach einem neuen Zuhause.« »Oder hat schon eins gefunden.«

33
    Die Türklingel weckte Alison auf. Sie hob ihr Gesicht aus dem Kissen und wendete den Kopf. Nach einem Moment der Orientierungslosigkeit fiel ihr ein, dass sie auf dem Sofa in Jakes Wohnzimmer lag. Die Lampen brannten. Es schien kein Licht durch die Gardinen, es war also noch nicht Tag.
    Die Klingel schrillte wieder.
    Sie warf die Decke von sich und setzte sich auf. Ein Halter ihres Négligés hing auf ihrem Oberarm. Sie schob ihn wieder an Ort und Stelle.
    Die Vordertür war ein paar Zentimeter weit geöffnet, die Sicherheitskette straff gezogen.
    Es fiel ihr ein, dass Jake sie angewiesen hatte, sich in seinem Schlafzimmer zu verbarrikadieren. Da sie ihm sein Bett nicht nehmen wollte, hatte sie beschlossen, auf dem Sofa zu schlafen. Sie hatte seine Warnung aber insoweit beachtet, dass sie die Sicherheitskette vorgelegt hatte, damit er nicht hereinkommen konnte, während sie schlief.
    »Wer ist da?«
    »Jake.« Ein Gürtel mit einem Revolver im Holster wurde durch die Öffnung geworfen und fiel zu Boden. »Ich gehe ein paar Schritt zurück. Holen Sie das Schrotgewehr, öffnen Sie die Kette, dann gehen Sie zurück und halten mich in Schach.«
    »Einen Augenblick.« Sie nahm die Strickjacke von dem Wohnzimmertisch und zog sie über. Sie schloss den mittleren Knopf, damit ihre Brüste bedeckt waren. Die Schrotflinte lehnte am Tisch. Sie hob sie hoch und ging zur Tür.
    Sie stieß die Tür zu. Dann sah sie an sich herunter.
    Ihr Négligé war verdammt kurz. Sie wurde rot.
    Er hat mich schon vorher darin gesehen. Verdammt, er hat mich bisher in nichts anderem gesehen.
    Sie ließ die Sicherheitskette zurückgleiten und öffnete die Tür.
    Jake stand auf dem Rasen. Er schüttelte den Kopf. »So können Sie mich nicht in Schach halten.«
    Mit einem Achselzucken hob Alison den Lauf des Schrotgewehrs vom Boden. Sie umklammerte die Waffe mit beiden Händen. Aber sie zielte nicht auf ihn. Sie wich zurück.
    Jake betrat das Haus und schloss die Tür.
    Ein Miasma unangenehmer Gerüche kam mit ihm herein. Obwohl sie mehr als zwei Meter von ihm entfernt war, roch Alison Benzin, Zigarrenrauch, Schweiß und einen Ekel erregenden süßlichen Gestank, den sie nicht einordnen konnte.
    Jakes Gesicht und seine Kleidung waren rußverschmiert. Eines seiner hellbraunen Hosenbeine war am Schenkel eingerissen und blutverklebt.
    »Was ist mit Ihrem Bein passiert?«
    »Ein Glassplitter. Keine große Sache.« Er zog sein Hemd aus dem Gürtel, knöpfte es auf und streifte es ab. Dann drehte er sich um.
    Alison trat näher heran. Der Gestank wurde intensiver, aber sein Rücken war in Ordnung. Sie streckte die linke Hand aus und strich mit den Fingern über sein Rückgrat. Sie fühlte keinen Wulst. Seine Haut war kühl und feucht. »Abgesehen von dem Gestank sind Sie in Ordnung. Was ist passiert?« Jake drehte sich um, um sie anzusehen. »Ich habe Roland gefunden. Er ist tot. Er war schon tot, als ich ihn gefunden habe.«
    Alison nickte. Ihr war plötzlich übel und sie wusste nicht, ob das von dem fürchterlichen Gestank kam, den Jake hereingebracht hatte, oder von der Nachricht, dass Roland tot war. Ich habe ihn umgebracht, dachte sie. Es ist gut, dass er tot ist. Ich war das. Es war Notwehr. Er hat es verdient zu sterben, nach dem, was er Helen angetan hat ... und was er vielleicht auch Celia angetan hat.
    »Ist er daran gestorben, dass ich ihm das Auge ausgequetscht habe?«
    »Er hatte eine schwere Bauchverletzung, als wir ihn gefunden haben. Ich glaube, das war es, was ihm den Rest gegeben hat.«
    »Eine Bauchverletzung? Ich habe ihn also nicht umgebracht?«
    »Nein, nicht Sie.«
    »Gott sei Dank.«
    »Ich gehe lieber unter die Dusche, bevor Sie jetzt vor mir in Ohnmacht fallen. Sie haben eine leicht grünliche Farbe angenommen.«
    Sie nickte: »Wo kommt der Gestank her?«
    »Ich habe Roland in seinem Auto in einer Seitenstraße am Campus gefunden. Ich wollte kein Risiko mit dem ... erinnern Sie sich an das Schlangending, von dem ich Ihnen erzählt habe?«
    »Ich glaube nicht, dass ich das so schnell vergessen werde.«
    »Nun, ich habe Rolands Wagen mit Benzin Übergossen und es angesteckt. Als er drin war.«
    »Mein Gott.«
    »Es ging darum, das

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