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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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fühlte sich an wie tausend pieksende Nadeln. Aber nach kurzer Zeit verging das und der Arm fühlte sich fast wieder normal an.
    Sie griff auf den Boden und nahm ihren Reisewecker in die Hand. Als sie auf den Knopf drückte, leuchtete das Zifferblatt auf. Nach der Digitalanzeige war es 2:46.
    Sic hatte den Wecker auf 3:00 gestellt. Sie würde ihn aber gar nicht brauchen. Als sie den Wecker gestellt hatte, hatte sie nicht gewusst, dass sie alle paar Minuten aufwachen würde. Sie legte den Hebel an der Seite um, der den Weckmechanismus ausschaltete, und stellte den Wecker wieder weg.
    Der Regen hielt unvermindert an und prasselte in einem ständigen Trommeln auf den Wagen. Offenbar würde es in nächster Zeit auch nicht aufhören.
    Ich kann es auch genauso gut jetzt hinter mich bringen, dachte sie.
    Sie begann zu zittern. Das wird eine Show, schwor sie sich.
    Sie wollte nicht hinaus in den Regen. Aber sie konnte sich die Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen, und sie hatte jetzt schon so viel Mühe investiert. Was machte das bisschen Regen da schon aus?
    Ich werde klatschnass. Aber ich werde Roland einen Heidenschreck versetzen.
    Außerdem war er schon verdammt lange da drin. Wenn sie nichts unternahm, würde er vielleicht sogar noch bis zum Tagesanbruch durchhalten.
    Dana wollte die Wette nicht verlieren.
    Auf das Geld kam es ihr nicht an, aber sie hatte das alles inszeniert, um Roland zu demütigen und klein zu kriegen. Wenn er nicht von selbst in panischer Angst aus dem Restaurant gelaufen kam ...
    ... dann sorge ich eben dafür.
    Sie quälte sich in ihren Plastik-Umhang, klappte die Kapuze auf, um ihren Kopf zu bedecken und verließ den Wagen. Sie schloss die Tür lautlos.
    Der Regen klatschte auf ihren Poncho, als sie um den Wagen herumging und den Kofferraum öffnete. Sie ließ den Schraubenzieher und die Wollmütze in ihre Tasche gleiten und hielt sich den 2,5 kg Sack vor den Bauch, damit er nicht nass wurde. Dann schloss sie den Kofferraum und steuerte auf das Restaurant zu.
    Wenn Roland mich durch eines der Fenster beobachtet, bin ich erledigt.
    Aber das war unwahrscheinlich. Wenn er zu dieser Zeit noch wach war, hatte er sich wahrscheinlich in irgendeinem Schrank versteckt - und bibberte vor Angst. Aber das war noch nichts im Vergleich zu der Angst, die er in ein paar Minuten haben würde.
    Dana lief quer über den Parkplatz.
    Sie war mit sich zufrieden. Sie hatte ziemlich überzeugend vorgegeben, sie habe Angst vor dem Restaurant, daher würde Roland mit so etwas bestimmt nicht rechnen.
    Am Rand des Parkplatzes schlich sie durch das hohe Gras bis zur Wand des Gebäudes. Das Gras war nass und die Feuchtigkeit zog in ihre Sportschuhe und in die Aufschläge ihrer Jeans.
    Sie schob sich an der Wand entlang. Sie war auf dem Weg zur Rückseite und duckte sich, wenn sie an Fenstern vorbeikam.
    Auf dieser Seite gab es keine Türen. Aber auf der Rückseite war eine. In der oberen Hälfte waren vier kleine Glasscheiben eingelassen.
    Dana schlich die Holzstufen hoch und spähte durch eine der Scheiben. Im Inneren war es dunkel. Viel dunkler als draußen, aber trotzdem konnte man dort, wo etwas Licht durch die Fenster hineindrang, auf der Theke und dem Fußboden, schwache graue Umrisse sehen.
    Sie wusste, dass sie in die Küche blickte. Hier hatten die Morde angeblich stattgefunden.
    Roland war nicht zu sehen. Er würde die Nacht bestimmt nicht in der Küche verbringen. Überall sonst, aber nicht da.
    Dana setzte den Sack vor ihren Füßen ab. Sie drückte den Türknauf. Als der sich nicht drehte, begann sie mit dem Schraubenzieher, den Spalt in der Tür zwischen dem Rahmen und dem Knauf zu bearbeiten.
    Sie erweiterte den Spalt. Holzsplitter brachen heraus. Sie stocherte und schnitzte weiter. Schließlich glitt der Schlossbolzen zurück und sie öffnete vorsichtig die Tür.
    Sie hob den Sack und betrat die Küche. Das Geräusch des Sturmes wurde schwächer, als sie die Tür hinter sich schloss. Auch die frische Luft verschwand damit. Drinnen herrschte ein süßlicher, unangenehmer Gestank.
    Sie blieb bewegungslos stehen und lauschte. Da war nur das Wasser, das aus ihrem Poncho tropfte, sonst nichts. Das und ihr Herzschlag.
    Roland würde das nicht hören.
    Offenkundig war er nicht in der Küche. Der Regen, der auf das Dach trommelte, übertönte alle Geräusche, die Dana machte. Jedenfalls solange sie vorsichtig war.
    Ganz langsam zog sie sich den Poncho über den Kopf. Das Plastik gab leise raschelnde Geräusche

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