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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihr Stöhnen verklang, konnte sie ihn hören. Er atmete in kurzen, flachen Stößen. Er war also wach.
    Sie stand über ihm, nicht mehr als einen Meter von ihm entfernt, und starrte auf ihr herunter. In dem Dunkel konnte sie ihn aber noch immer nicht sehen. Vielleicht war das da sein Gesicht - dieser ovale Schatten. Wenn es das war, dann saß Roland aufrecht.
    Sie beugte sich herab und griff nach ihm.
    Ein Schrei gellte ihr in den Ohren.
    Jeder Muskel Danas schien zu zucken, riss sie hoch, warf sie zurück. Sie wedelte mit den Armen, versuchte das Gleichgewicht zu halten, und fiel. Sie landete auf dem Hintern.
    Ein Lichtstrahl blendete sie.
    Sie schirmte ihre Augen mit einem Arm ab. »Nimm das Licht weg.« Der Strahl senkte sich. Sie zog sich die Maske vom Kopf. Das Licht leuchtete auf ihre Brust, wanderte von einer zur anderen. Es fuhr weiter hinunter, spielte auf ihrem Bauch und leuchtete zwischen ihre Beine. Sie riss die Knie zusammen und blockte den Strahl ab. Das Licht kehrte zu ihren Brüsten zurück. Sie bedeckte sie mit einem Arm und benutzte den anderen, um sich hochzustemmen. Ihre Brust hob sich, als sie nach Luft rang.
    »Na«, keuchte sie. »Hab ich dich jetzt erschreckt?«
    Das Licht antwortete ihr, indem der Strahl nach unten fuhr. Roland saß mit ausgestreckten Beinen auf seinem Schlafsack. Der Schoß seiner ausgeblichenen Jeans hatte einen dunklen Fleck.
    Dana grinste. »Du hast dir in die Hose gemacht.«
    »Ich will hier weg«, sagte Roland mit zittriger Stimme.
    »Du bist ganz schön fertig!«
    »Du hast gewonnen, in Ordnung? Du hast gewonnen. Lass mich gehen.« Er zeigte mit der Taschenlampe auf einen Kartentisch, der neben ihnen stand. »Der Schlüssel ist da oben.«
    »Der Schlüssel?«
    Der Lichtstrahl wanderte wieder, diesmal zu seiner linken Hand. Sie war an ein Metallrohr gekettet, das am Fuß der Bar entlanglief.
    »Du Spinner«, murmelte Dana.
    »Das war meine Versicherung. Damit musste ich gewinnen.«
    »Du hast dich selbst angekettet?«
    »Gib mir den Schlüssel, okay?«
    Deswegen wollte Roland also, dass sie bei Tagesanbruch kam, um ihn abzuholen - damit sie die Handschellen aufschließen konnte.
    »Wo sind die Fotos?«, fragte sie.
    »In meinem Rucksack.«
    »Gib mir die Taschenlampe.«
    Roland versuchte gar nicht, ihr zu widersprechen. Er legte die Lampe auf den Boden und gab ihr einen Stoß. Sie rollte vor Danas Füße. Dana setzte sich auf, beugte sich nach vorn und hob sie auf.
    Sie setzte sich auf die Knie und senkte den Strahl auf Roland. Sein ausgezehrtes Gesicht war so blass, dass es noch leichenhafter schien als sonst. Er blinzelte in dem Licht.
    Sie zielte mit dem Lichtkegel auf seinen Schoß.
    »Da hat er sich doch in die Hose gemacht. Hast du wirklich geglaubt, ich sei ein Geist?«
    »Ich weiß nicht«, murmelte er.
    Dana gluckste. Dann kroch sie zu seinem Rucksack hinüber, durchsuchte ihn und fand einen Umschlag. Darin steckten die Fotos. Sie blätterte sie durch und zählte. Es waren alle zehn. Sie legte den Umschlag auf den Boden und zog die Kamera aus dem Rucksack.
    »Was hast du vor?«, fragte Roland.
    »Ich halte diesen Moment für die Nachwelt fest.« Sie stand auf, sah ihn an und klemmte sich die Lampe zwischen die Schenkel. Sie richtete sie so aus, dass Rolands nasse Hosen aufs Bild kommen mussten. Sie hob die Kamera vor die Augen. »Wo ist das Vögelchen?« Sie machte drei Bilder. »Und jetzt zieh die Hose aus.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Soll ich dich hier sitzen lassen?«
    Mit der freien Hand öffnete Roland die Jeans und zog sie bis zu den Knien hinunter.
    »Du hältst wohl nichts von Unterhosen?«
    Dana drückte dreimal auf den Auslöser, dann hob sie ihre Fotos auf, die sie auf dem Boden hatte liegen lassen. Sie steckte sie in den Umschlag zurück und stopfte den Umschlag und die Kamera in den Rucksack. Sie schob auch ihre Strumpfmaske mit hinein, dann schwang sie sich den Rucksack auf den Rücken und schob die Arme durch die Halter.
    Sie richtete den Lichtstrahl auf Roland, der sich gerade seine Hose wieder hochzog und den Reißverschluss schloss. »Adios.«
    »Mach mich los«, forderte er und blinzelte in das Licht.
    »Hältst du mich für bescheuert?«
    »Ich habe gemacht, was du wolltest. Du hast es versprochen. Jetzt musst du es auch halten.« Er bettelte nicht. Seine Stimme war ruhig.
    Dana dachte darüber nach. Sie hatte wirklich die Absicht, ihn hier zu lassen. Aber dann müsste sie morgen noch einmal zurückkommen, oder Jason schicken, um ihn zu

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