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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schon«, murmelte sie und eilte ins Wohnzimmer. Bitte nicht Evan, dachte sie. Ihre Hand zitterte, als sie den Hörer abnahm. »Hallo?«
    »Celia?«
    Gott sei Dank.
    »Einen Moment, bitte.« Celia auf dem Sofa hatte ihre Augen immer noch geschlossen. Die Musik in den Kopfhörern hatte wahrscheinlich das Klingeln des Telefons übertönt. Alison fragte sich, ob sie schlief.
    Helen erschien in der Tür ihres Zimmers. Sie hob ihre buschigen Augenbrauen.
    Alison bedeckte den Hörer mit der Hand. »Es ist für Celia.«
    »Ein Mann?«
    »Ja.«
    »Finde raus, wer das ist.«
    »Was soll ich ihr sagen, wer da ist?«, fragte Alison den Anrufer.
    »Hier ist Jason Banning.«
    »Danke. Einen Moment.« Sie bedeckte den Hörer wieder. »Jason, der Schauspieler, der Mitbewohner von diesem Freak.« »Das Frischfleisch.«
    Nickend legte Alison den Hörer ab und lief zum Sofa hinüber. Sie stieß Celias Schulter an. Das Mädchen grunzte und murmelte etwas Unverständliches und behielt die Augen geschlossen. Alison hob einen der gepolsterten Lautsprecher von ihrem Ohr. »Hey Schlafmütze, da ist ein Weckanruf.«
    »Häh?«
    »Da ist ein Verehrer am Telefon.«
    Ein einzelnes Augenlid hob sich. »Häh? Wer ...?«
    »Jason.«
    Sie öffnete auch das andere Auge. Ihr Blick glitt zur Seite und musterte Alison.
    »Jason? Jason Banning?«
    »Genau der.«
    »Verdammt«, murmelte sie.
    »Soll ich ihm sagen, dass du nicht zum Telefon kommen kannst?«
    »Du kannst mich mal.« Sie nahm die Kopfhörer ab und setzte sich langsam auf, wobei sie theatralisch stöhnte. »Gott, ich fühle mich wie ausgekotzt.«
    Alison brachte ihr das Telefon entgegen. Sie stellte es auf dem Tisch ab und reichte Celia den Hörer.
    »Hi, Jason.« Celia klang fröhlich und freundlich und in bester Verfassung.
    Alison sah Helen an. Helen schüttelte den Kopf und grinste.
    »Ja, so'n Mistkerl hat mich umgefahren ... Nein, nicht so schlimm. Ich sehe nicht gerade toll aus, aber ... Ach, das sagst du jetzt nur, weil du mich nicht gesehen hast... Ah? Ja, ich hätte auch nichts dagegen, mich mit dir zu treffen ... Heute? ... Nein, ich habe keine Verabredungen, die sich nicht absagen lassen ...«
    Helen schüttelte immer noch den Kopf. Jetzt rollte sie auch die Augen gen Himmel.
    »Das wäre toll. Wann? ... Okay. Klasse ... Ich freue mich. Bis dann.« Sie streckte den Hörer von sich und Alison legte für sie auf.
    »Bist du dir sicher, dass du ausgehen willst?«
    »Er hat mich ins Lobster Shanty eingeladen. Das schaffe ich.«
    »Nobel«, meinte Alison. Das Lobster Shanty war das beste Restaurant in Clinton.
    »Das ist doch mal was anderes«, stichelte Helen. »Frischfleisch.« »Aber Frischfleisch allererster Qualität«, schränkte Celia ein.
    »Direkt von der Mutterbrust.«
    »Frisch aus der Wiege.« Sie legte sich wieder auf das Sofa und überkreuzte die Knöchel. »Er ist einundzwanzig, so wie wir.«
    »Sicher?«
    »Ist er.«
    »Was hat er gemacht, ist er dreimal sitzen geblieben?«
    »Nach der High School ist er arbeiten gegangen. Als Model in Werbespots, und so ....«
    »Was ist mit seiner Freundin?«, fragte Alison. »Hast du nicht gesagt, er sei mit einem Mädchen zusammen?«
    »Ja, war er. Er hat wohl eingesehen, was für einen Fehler er da macht.«
    »Vielleicht steht er auf Krüppel«, meinte Helen.
    »Vielleicht will er sich von da hocharbeiten«, stichelte Alison.
    »Reinarbeiten«, verbesserte Helen.
    »Wie komisch ihr beiden doch seid.«
    »Wir sind nur eifersüchtig«, sagte Helen. »Wir möchten auch gern von einem Erstsemester ins Lobster Shanty eingeladen werden.«
    »Ich kann ihn ja noch einmal anrufen«, sagte Celia. »Vielleicht kann er für eine von euch ein Rendezvous mit Roland arrangieren.«
    »Ich will nicht egoistisch sein, ich überlasse ihn Alison.«
    Celia drehte ihren Kopf auf dem Kissen und lächelte Alison an. »Wir könnten ein Viererdate arrangieren, so wie in der Highschool.« »Bitte entschuldige mich, ich muss mich übergeben.«
    »Ich gebe ja zu, dass Roland vielleicht nicht so attraktiv und so weltmännisch ist wie Evan, aber, hey, schließlich ist es Samstagabend. Du willst doch nicht alleine an einem Samstagabend herumsitzen und Trübsal blasen, oder?«
    »Außerdem«, meinte Helen, »steht Roland erwiesenermaßen auf dich.«
    »Du meinst, bei ihr steht es ihm«, meinte Celia.
    »So wie er dich gestern angesehen hat...«
    »Mit den Augen ausgezogen ...«
    Bei dem Gerede wurde es Alison mulmig. »Ich würde ja wirklich gern mitkommen, Celia,

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