Parasit
bei denen es ihr ernst gewesen war. Die Jungens, mit denen sie geschlafen hatte.
Insgesamt vier, dachte sie, aber eigentlich nur drei, wenn man Tom nicht mitrechnete, und Tom zählte nicht, weil das nur einmal gewesen war, und da waren sie beide betrunken. Es waren also drei nach Jimmy - Dave, Larry und Evan. Und mit keinem von ihnen war es richtig gewesen. Gut, aber nicht richtig. Nicht wundervoll. Nicht ohne dieses Bedauern im nachhinein.
Sie fragte sich, wie sie sich mit Nick Winston fühlen würden, dem Jungen, den sie gestern Abend bei Wally getroffen hatte. Als sie an Nick dachte, verspürte sie keinen Drang, ihn wieder zu sehen. Er war wohl ein netter Kerl, aber ...
Ihr Hintern begann zu schmerzen. Sie veränderte ihre Haltung, senkte die Beine und überkreuzte sie. Sie lehnte sich zurück, presste ihre Handflächen gegen den Felsen und stemmte sich hoch. Sie streckte ihr Gesicht dem Sonnenlicht entgegen. Die Wärme war wundervoll und sie stellte sich vor, jetzt zu dem versteckten Plätzchen zu gehen, wo sie mit Evan gewesen war, ihre Kleider abzulegen, und die Sonne überall auf ihrem Körper zu fühlen.
Auf keinen Fall.
Aber sie beugte sich vornüber und zog ihren Rock die Schenkel hinauf. Sie knöpfte ihre Bluse auf, hob die Enden und knotete sie über ihren Rippen zusammen. Dann lehnte sie sich wieder zurück, auf ihre ausgestreckten Arme gestützt. Das war besser - so konnte sie die Sonne auf ihrer Brust, ihrem Bauch und ihren Beinen fühlen. Die Sonne, und den leichten Windhauch.
Und - dann ist es mit ein paar Männern eben schiefgelaufen. Davon geht die Welt nicht unter. Ich bin einundzwanzig und sehe gar nicht schlecht aus. Es gibt keinen Grund, warum mich das hier fertig machen sollte. Ich bin ohne Evan besser dran; es ist besser, allein zu sein, als an einem Mann zu kleben, der nicht der Richtige ist. Ich sollte auf denjenigen warten, der einfach der Richtige ist und sollte mir nicht in die Tasche lügen, wenn es jemand nicht ist. Das ist das wichtigste.
Als Alison zurückging, wählte sie ihren Heimweg nicht über die Summer Street. Sie fühlte sich ausgeglichen und wollte das nicht aufs Spiel setzen, indem sie wieder vor Evans Wohnung vorbeiging. Sie ging durch den bewaldeten Park. Sie begegnete einigen Paaren beim Spazierengehen und sie sah ein Liebespaar, das in den Schatten an einem Baum gelehnt stand, und sie fühlte nur einen kurzen Stich der Trauer.
Zu Hause traf sie Celia, die mit ihren Kopfhörern über den Ohren auf dem Sofa eingeschlafen war. Aus Helens Zimmer drang das leise Klappern der Schreibmaschine. Sie ging zu der Tür und klopfte. »Ja«, rief Helen.
Sie öffnete. Helen schob ihren Stuhl zurück, drehte sich um und sah Alison unter einer durchsichtigen grünen Baseballkappe hinweg an.
»Ist irgendwas Wichtiges passiert, während ich weg war?«
»Nur Celia, die ihre Wehwehchen beklagt. Obwohl ich das nicht unbedingt als wichtig bezeichnen würde.«
»Hat jemand angerufen?« Sie sprach es laut aus und schalt sich gleichzeitig: Was kümmert es mich? Gar nicht. Aber sie war trotzdem enttäuscht, als Helen den Kopf schüttelte.
»Niemand. Deine Bewunderer müssen alle anderweitig beschäftigt sein.«
»Auch gut.«
»Ich dachte, du wärst fertig mit Evan?«
»Bin ich auch. Ich war nur neugierig, sonst nichts.«
»Celia hat einen Anruf von Danny Gard erhalten, der mit ihr heute Abend einen draufmachen wollte. Du hättest hören sollen, wie sie gejammert und gestöhnt hat.« Helen verzog das Gesicht. »Nein, ich kann nicht. Nein, ich hatte keine gute Nacht, es war höllisch. Vielleicht nächste Woche. Vielleicht auch erst nächsten Monat. Nein, das liegt nicht an dir, es ist wegen mir. Mir tut alles weh. Ich kann mich kaum bewegen«.
»Celia würde doch nie an einem Samstag Abend zu Hause bleiben«, meinte Alison.
»Nein. Sie wartet nur auf ein besseres Angebot. Ich glaube, sie hat sich gestern Abend mit ihm nicht besonders amüsiert.«
»Er ist ekelhaft. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er sich bei Wally gerade auf einen Rülpswettstreit mit Lisa Ball eingelassen.«
»Er ist einer von den Burschenschaftlern«, sagte Helen, als erkläre das alles.
Alison nickte. »Er ist einer von denen, die es lustig finden, wenn sie Melodien furzen können.«
Helen grinste: »Weißt du das aus eigener Erfahrung?«
»Ich habe gehört, wie er einen Vortrag darüber ...« Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. Sie merkte, wie sie sich plötzlich verspannte.
»Ich geh
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