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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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dann nahm sie seine Hand und legte sie auf ihren bloßen Schenkel. »Kannst du die Gänsehaut fühlen?«
    Er ließ die Hand höher an ihrem Bein hinaufgleiten. Ja, er konnte die Gänsehaut spüren. Ihre Beine waren rasiert, aber die Haarspitzen standen aufrecht und ein wenig kratzig an ihrem Schenkel. Er fuhr mit der Hand über die Innenseite des Schenkels. Da war die Haut glatt, unglaublich glatt und weich. Der Stoff berührte die Kante seiner Handfläche. Noch zwei, drei Zentimeter ...
    Sie würde mich gewähren lassen. Ich weiß, dass sie das würde.
    Nein. Du kannst dich nicht mit ihr einlassen, nicht wenn du das hier durchführen willst.
    Vergiss den Plan. Er ist idiotisch.
    Was ist, wenn Dana noch lebt, wenn sie irgendwo gefangen gehalten wird, wenn sie von einem Irren gefoltert und vergewaltigt wird und das hier ist ihre einzige Chance? Du kannst sie nicht einfach so abschreiben.
    Verdammt, was soll ich tun?
    Er nahm die Hand von Celias Bein. »Ja tatsächlich, eine Gänsehaut. Hast du Angst oder ist dir kalt?«
    »Ich habe Fracksausen«, sagte sie. Jason konnte sehen, wie ihre Zähne im Dunkeln leuchteten.
    »Nun, ich habe hier etwas, damit geht das Fracksausen bestimmt wieder weg.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich das loswerden will. Irgendwie mag ich das Gefühl. Weißt du? Es schaudert mich von innen. Das hat fast etwas Sexuelles.«
    »Na ja, vielleicht lässt das hier dich innerlich noch ein bisschen mehr ... erschauern.« Er beugte sich vor bis zum Lenkrad, fasste unter den Sitz und zog eine Flasche Champagner hervor.
    »Wow«, sagte Celia. »So lässt es sich leben.«
    Er nickte und begann, das Aluminium vom Korken der Flasche zu pellen.
    Der Champagner war Rolands Idee gewesen. Eine Versicherung, hatte Roland es genannt. Wenn du sie mit Bubbeiwasser abfüllst, dann hast du keine Probleme mehr, sie in den Laden hineinzubekommen. Mit etwas Glück schläft sie dir sogar ein. Dann kannst du sie hineintragen.
    Als Versicherung war die Flasche überflüssig.
    Aber er brauchte Zeit zum Überlegen, um einen Entschluss zu fassen.
    Wenn wir hineingehen, sagte er sich, dann ist es bestimmt besser, wenn sie sturzbetrunken ist.
    Als er das Drahtgeflecht aufbog, drehte Celia sich von ihm weg. Mit der linken Hand kurbelte sie das Fenster hinunter. Dann sah sie ihn wieder an. »Du kannst den Korken zum Fenster hinausschießen.«
    »Ich will dich aber nicht damit treffen.«
    »An guten Tagen könnte ich ihn zwischen den Zähnen auffangen.«
    »Und heute ist kein guter Tag?«
    »Es ist dunkel und ich bin ein wenig beschwipst. Also ziel besser nicht auf mich.«
    Jason zog das Drahtgeflecht herunter, klemmte sich die Flasche vor die Brust und begann an der Korkspitze zu drehen. Es quietschte leise. Er zielte weit vor Celias Gesicht vorbei und gab dem Kork dann einen letzten Ruck. Mit einem hohlen Plop schoss er an ihrer Nase vorbei in die Dunkelheit hinaus. Er hörte sie lachen, als er versuchte, den Geysir mit seinem Mund aufzuhalten und dabei Schaum über seinen Handrücken und sein Hemd verspritzte. Er schlürfte den eisigen Schaum und verschluckte sich.
    »Alles okay?«
    Ein paar Augenblicke später hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er nahm einen Schluck, dann reichte er Celia die Flasche. Er sah zu, wie ihre Kehle beim Schlucken arbeitete.
    Mit einem Seufzer gab sie ihm die Flasche zurück. »Das ist gutes Zeugs«, sagte sie.
    Sie saß Jason gegenüber, seitwärts, mit einem Bein auf dem Sitz. Ihr Knie berührte sein Bein. Die Innenseite ihres Schenkels war aufwärts gerichtet. Er folgte der bleichen Haut mit seinen Blicken bis zu dem dunklen Schatten unter dem Saum ihres Kleides. Dann hob er die Flasche. Er nahm einen Schluck, schloss die Lippen und tat so, als trinke er, bevor er ihr die Flasche zurückgab.
    »Schauert es dich immer noch?«, fragte er.
    »Ja. Jetzt mehr als vorher.« Sie trank. »Hast du auch Käse und Cracker mitgebracht?«
    »Ich befürchte, daran habe ich nicht gedacht.«
    »Vielleicht gibt es so was da drin«, sagte sie und deutete mit dem Kopf auf das Oakwood Inn. Dann nahm sie wieder einen Schluck. »Das ist schließlich ein Restaurant.«
    »Du kannst doch nicht schon wieder Hunger haben.«
    »Ich habe Hunger.« Jason war bei dem Tonfall klar, dass sie nicht vom Essen redete. Sie sah über den Sitz nach hinten. »Da liegt ja eine Decke.«
    Jason nickte.
    »Nimm sie und folge mir nach.«
    Bevor er etwas dagegen einwenden konnte, hatte Celia ihr Bein vom Sitz genommen, sich von ihm

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