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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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an Dana hielt ihn davon ab, sie zu streicheln.
    Celia richtete sich wieder auf, mit den Schuhen in der Hand. »Es ist schon schlimm genug, in diesen Dingern herumzulaufen, wenn man nüchtern ist.«
    »Soll das heißen, dass du nicht nüchtern bist?«
    »Nicht so ganz«, sagte sie und sprach langsam und präzise. »Aber ich bin auch nicht völlig hinüber.« Sie grinste ihn debil an. »Bist du völlig hinüber?«
    »Ich bin vielleicht un peu hinüber.«
    Sie erreichten seinen Wagen. Er öffnete die Beifahrertür, half Celia hinein und ging dann zu seiner Seite. Die Fahrgastraumbeleuchtung schaltete sich ein, als er die Tür öffnete. Celias linker Arm war über die Lehne des Fahrersitzes gelegt und spannte den Stoff ihres Kleides über der Brust. Ihre Brustwarzen zeichneten sich durch den samtigen Stoff ab. Ihr linkes Bein hatte seinen Weg durch die geschlitzte Seite des Kleides gefunden. Bis auf eine fleischfarbene Elastikstütze um ihr Knie war es nackt bis zur Hüfte. Der Stoff verdeckte die Innenseite ihres Schenkels. Ich bekomme einen tiefen Einblick, dachte Jason, wenn dieses winzige bisschen Stoff sich noch ein wenig mehr nach rechts bewegt.
    Celia grinste, als wisse sie, was er gerade dachte. »Steigst du jetzt ein oder nicht?«
    »Ja.« Er setzte sich hinter das Lenkrad und zog die Tür zu. Er steckte den Schlüssel in das Zündschloss und startete den Motor.

Celias Hand tastete sich in seinen Nacken. Sie massierte ihn. »Verspannt?«
    »Ein wenig.« Er stieß aus der Parklücke.
    »Wieso?«, fragte sie und knetete seine Nackenmuskulatur. »Du bist nicht nervös wegen mir, oder?«
    »Ich glaube, das ist mehr Aufregung als Nervosität.«
    »Hmmm.«
    Aber ich bin auch nervös, dachte er. Gott. Es war nicht so gelaufen, wie er gedacht hatte. Er wollte sie betrunken machen, und das hatte gut geklappt; sie war ziemlich alkoholisiert. Aber er hatte nicht geplant, dass es ihm etwas ausmachte. Er sollte nur eine Rolle in dem Melodrama spielen, das Roland ausgebrütet hatte, um Dana zu retten. Das war alles. Nur ein wenig schauspielern. So tun, als sei er an ihr interessiert und von ihr angemacht, während er sie mit gutem Essen und Mengen von Alkohol abfüllte, bis sie völlig betrunken und absolut hilflos war.
    Sie ist genau wie ich sie haben wollte, sagte er sich.
    Aber ich bin es nicht.
    Es war in dem Augenblick schiefgegangen, als er sie gesehen hatte und er sich eingestehen musste, dass Dana nie so gut ausgesehen hatte. Weil er sich wie ein Verräter vorkam, hatte er diesen Gedanken aus seinem Kopf verbannt. Aber den ganzen Abend über hatte er die beiden miteinander verglichen, und Dana hatte jedes Mal verloren. Celia sah sehr viel besser aus als Dana. Sie schien ihm zuzuhören. Das, was er sagte, schien sie zu interessieren. Sie war nicht eingebildet. Sie war witziger als Dana, und manchmal ging das auch auf seine Kosten, aber selbst ihre spitzesten Bemerkungen waren freundschaftlich und ohne die Bosheit, die Danas Sarkasmus manchmal gemein machten. Celia besaß eine Wärme und Sanftheit, die Dana völlig abging.
    Während sie aßen, fand er sich mehr und mehr zu Celia hingezogen. Und er fühlte sich schuldig. Er hinterging Celia, indem er sie auf diese Weise benutzte; und er hinterging Dana, weil er sie gegen Celia eintauschen wollte.
    »Die Ampel ist...«
    Rot, dachte er. Aber zum Anhalten war es zu spät, darum gab er Gas, um über die Kreuzung zu kommen.
    Celia nahm ihre Hand aus seinem Nacken. »Du konzentrierst dich besser aufs Fahren«, sagte sie. »Wenn du in diesem Zustand angehalten wirst...« »Ja.« Die nächsten paar hundert Meter warf er immer wieder einen Blick in den Rückspiegel.
    »Geht es dir gut?«
    »Ja.«
    »Ist irgendetwas?«
    »Ja, du.«
    »Ich. Ich weiß, du bist überwältigt von meiner Zönheit und meinen Schauber.«
    »Ganz sicher. Deine Zönheit und dein Schauber.«
    »Und schwindlig vor Vorfreude.«
    »Du bist eine gute Beobachterin.«
    »Was ist jetzt also wirklich? Ich meine, hat es etwas mit Dana zu tun?«
    Jasons Herz setzte einen Schlag aus.
    »Ihr zwei schient ziemlich fest liiert, und plötzlich ist sie abgeschrieben und ich bin angesagt. Möchtest du darüber ... willst du darüber reden? Ich meine, das hier ist doch keine Show, um ihr eins auszuwischen oder sie eifersüchtig zu machen oder so was, oder?«
    Eine Show, genau das war es. Er war dankbar, dass die Dunkelheit sein Gesicht verbarg, das jetzt wahrscheinlich puterrot geworden war.
    »Darum geht es nicht«, sagte

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