Parasit
Jasons Hemd und gab ihm einen Schubs voran. Jason ging an ihm vorbei und manövrierte sich durch den Raum.
Das klappt doch hervorragend, dachte Roland.
Er hoffte, dass Celia noch wach war. Er hoffte, Jason würde sie vögeln. Wenn das passierte, würde er sich nah heranschleichen und einen Logenplatz haben. Es gab nichts zu sehen, aber viel zu hören. Und den Rest konnte er sich vorstellen. Er hatte sie sich gestern in der Einkaufspassage sehr genau angesehen - sie und ihre schnucklige Freundin.
Die wäre ihm ja heute Nacht lieber gewesen. Aber so war es auch gut. Sehr gut sogar. Die Sache mit der Verabredung hätte bei Celias Freundin vielleicht nicht gewirkt, und ihm gefiel die Idee. Ein Rendezvous, um als Köder zu dienen.
Was für ein Witz. Die Leute ließen sich so verdammt leicht manipulieren. Wenn man ihnen den richtigen Mist erzählte, dann taten sie alles, was man wollte.
Na, wie steht 's, Jason? Bereit, ihr einen reinzuschieben ?
Roland lachte leise, erwischte sich dabei und presste die Lippen hart aufeinander.
Er hörte leise Fußtritte. Jason kam zurück. »Sie ist weggetreten.« Scheiße. Damit war die Show ins Wasser gefallen. »Perfekt«, sagte Roland.
»Also, wo verstecken wir uns? Vielleicht sollten wir näher herankriechen? Einer von uns könnte sich hinter die Bar ducken.«
»Gute Idee.«
»Du hast die Handschellen?«
»Hier.« Roland klopfte auf die Hosentasche seiner Jeans.
»Was ist mit meinem Hammer?«
Roland antwortete nicht.
»Du hattest ihn, als ich dich abgesetzt habe.«
»Ich überlege gerade.«
»Ich werde nicht versuchen, mich mit dem Typen unbewaffnet anzulegen.«
»Ich muss ihn in der Toilette gelassen haben. Ja.«
»Na los, hol ihn. Verdammt.«
Roland schlich sich zurück in den Waschraum. Er ging hinein und schloss leise die Tür. Der Maurerhammer lehnte an der Wand neben der Toilette. Er hatte ihn mit Absicht da hingestellt, wo ihn keiner sehen konnte. Er wollte ihn holen, sobald es Jason einfiel, dass er unbewaffnet war.
Er hob ihn auf. Auf dem Griff klebte noch ein Preisschild. Sie hatten den Hammer am Nachmittag in einem Eisenwarenladen gekauft, damit Jason eine Waffe gegen den erfundenen Psychopathen hatte.
Jason schob den hölzernen Griff in seinen Gürtel.
Er öffnete das Futteral seines Messers, zog die Waffe heraus und ließ sie aufklappen. Es gab ein leises Klicken, als die Klinge einrastete.
Er stellte sich direkt vor die Tür und knipste das Licht aus. Er öffnete die Tür. »Jason?«, fragte er mit einem lauten Flüstern .
»Gefunden?«
»Ja, aber komm mal her.«
Er lauschte Jasons schlurfenden Schritten.
»Was?«
»Komm mal für eine Minute hier rein, wir müssen miteinander reden.«
Jason kam herein und schloss die Tür. »Was ist los?«
»Ich habe Angst.«
»Oh, um Himmels ...«
»Nein, wirklich.« Er tastete mit seiner linken Hand, fand Jasons Schulter und umklammerte sie. »Ich habe eigentlich nie geglaubt, dass dieser Kerl auftauchen würde, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Was, wenn er kommt, und wir werden nicht mit ihm fertig? Ich meine, er könnte uns alle umbringen.«
»Reg dich ab, Roland. Mein Gott. Wir sind zu zweit, und wir haben die Überraschung auf unserer Seite, und außerdem wird überhaupt niemand kommen. Wir warten ein paar Stunden ab, dann bringe ich Celia nach Hause und ...«
Roland rammte Jason das Messer in den Bauch. Die Wucht ließ beide gegen die Tür prallen. Roland drehte das Messer brutal herum, zog es heraus und stach wieder zu. Sein Handgelenk wurde festgehalten. Er riss das Messer heraus und befreite damit seine blutige Hand aus Jasons Griff. Bevor er wieder zustechen konnte, traf ihn ein Schlag gegen die Brust. Er taumelte nach hinten, stolperte durch die Dunkelheit und begann zu fallen. Die Kante von etwas - dem Waschbecken? - stieß hart gegen sein Gesäß. Seine Füße rutschten auf den nassen Fliesen weg. Er fiel. Als er seine Arme nach hinten warf, erwischte er das Waschbecken mit beiden Ellbogen und stemmte sich daran ab, während er versuchte, wieder auf die Füße zu kommen. Er rutschte weiter.
Das Licht ging an.
Er sah Jason. Auf den Knien mit der Schulter gegen die Tür gelehnt. Die Mauer rund um den Lichtschalter war mit blutigen Handabdrücken verschmiert, als habe Jason es für wichtig erachtet, das Licht anzumachen, zu sehen, was mit ihm geschah. Er drehte den Kopf und sah Roland an. Sein Gesicht hatte die Farbe trockener Asche. Seine Augen waren hervorgequollen, sein Mund
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