Parasit
mit ihrer Freundin? Die will ich auch.
Wir werden sehen.
Sie wäre schon ein kleines Risiko wert, dachte er. Er erinnerte sich daran, wie sie ausgesehen hatte, als er sie in der Ein-kaufspassage gesehen hatte - dieses süße, unschuldige Gesicht, dieser Overall mit dem Reißverschluss vorne, die Art, wie der Stoff die Wölbungen ihrer Brüste umschmiegte.
Sein Freund versetzte ihm einen kurzen ekstatischen Kick.
Roland erwachte aus seinem Tagtraum und stand vor der Wolldecke und den blutigen Kleidern. Sein Penis war erigiert, aber das gab sich sofort wieder, als er sich erneut seinem Problem zuwandte.
Wenn er hier blieb, um auf die Dunkelheit zu warten, riskierte er die Rückkehr des Cortez.
Ich lasse mir etwas einfallen, schwor er. Er breitete die Decke aus, warf sein T-Shirt, seine Jeans und Celias Kleid in die Mitte, rollte sie dann auf und brachte sie in die Toilette. Die Luft dort stank heftig nach Blut und Kot. Er schüttelte die Decke auf, ließ die Kleider herausfallen, und breitete sie über Jasons Leiche aus.
Über dem Waschbecken hing ein Spiegel. Abgesehen von einem blassen Ring um seine Augen, als habe er letzte Nacht eine Schutzbrille getragen, war Rolands Gesicht mit Blut überzogen, das getrocknet war und eine rotbraune Farbe angenommen hatte. Haarsträhnen klebten auf seiner Stirn. Ein Stückchen von etwas Unidentifizierbarem hing in einer seiner Augenbrauen. Er zupfte es ab, aber es blieb an seinem
Finger kleben. Er flitschte es mit seinem Fingernagel weg und sah zu, wie es an der Wand unter dem Spiegel kleben blieb.
Er drehte den Wasserhahn auf, beugte sich über das Waschbecken und begann sich zu säubern, wobei er eines der Handtücher als Waschlappen benutzte. Das Geräusch des fließenden Wassers beunruhigte ihn. Es machte ihn taub für andere Geräusche. Ein Wagen konnte auf den Parkplatz fahren, jemand konnte sich von hinten an ihn anschleichen ... Er drehte das Wasser ab. Beim Lauschen richtete er sich weit genug auf, um in den Spiegel zu sehen. Sein Gesicht und sein Hals waren sauber.
Er drehte das Wasser wieder auf und setzte seine Waschung fort. Diesmal stellte er sich vor das Waschbecken, ließ das Handtuch mit warmem Wasser vollaufen und das anschließend an sich herunterrinnen. Das Wasser spülte das Blut mit ab. Er rieb seine Haut kräftig ab und wrang dann die rosa Brühe über dem Waschbecken aus, wartete, bis sich das Handtuch wieder voll gesaugt hatte und wiederholte das Ganze. Nach kurzer Zeit stand er in einer flachen Pfütze aus Wasser und Blut, aber von vorn war er fast sauber.
Er drehte den Wasserhahn ab, lauschte, bekämpfte den Drang, in die Bar zurückzugehen und aus dem Fenster zu sehen, und stellte statt dessen das Wasser wieder an.
Jetzt war der Rücken dran. Das war der schwierigste Teil.
Für Situationen wie diese sollte es in Restaurants Duschen geben, dachte er. Er grinste.
Als er meinte, das meiste abgewaschen zu haben, platschte er durch den Waschraum, bis er beinahe vor der Tür stand. Von da aus sah er über seine Schulter. Er war weit genug vom Spiegel entfernt, dass er sich komplett bis zu den Hinterbacken sehen konnte. Der grün-gelbe Bluterguss zog sich seinen Rücken entlang und über die rechte Hinterbacke, aber er sah kein Blut.
Er benutzte das andere Handtuch, um sich abzutrocknen. Jetzt, wo er sauber und trocken war, achtete er sorgfältig darauf, nicht auf den nassen Fliesen auszugleiten. Er stiefelte vorsichtig herum, während er seine übrigen Arbeiten erledigte.
Er hatte sich das Handtuch über die Schulter gehängt und verbrachte ein paar Minuten damit, sein Messer und die Handschellen über dem Waschbecken auszuwaschen. Dann holte er seine Schuhe und Socken aus der Ecke hinter der Toilettenschüssel. Er brachte sie, das Messer und die Handschellen zur Tür des Waschraums. Dann öffnete er die Tür und warf die Sachen auf den Linoleumboden davor.
Er hockte sich neben Jasons ausgestreckte Leiche, warf die Decke zur Seite und fingerte die Autoschlüssel aus Jasons Hosentasche. Seine Hand wurde dabei wieder mit Blut beschmiert, und er stöhnte wütend. In der hinteren Hosentasche fand er Jasons Brieftasche und entnahm ihr den Studentenausweis und den Führerschein. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass nichts mehr in der Brieftasche war, das den Besitzer identifizieren konnte, spülte er die Ausweise die Toilette hinunter. Er hob seine Jeans auf. Gestern im Wohnheim hatte er alles aus den Taschen genommen, mit dem man ihn
Weitere Kostenlose Bücher