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Parasit

Parasit

Titel: Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hätte identifizieren können. (Er wusste, dass man den Skidrow Slasher erwischt hatte, weil der Idiot seine Brieftasche mit Führerschein und allem verloren hatte, als er nach einem Einbruch getürmt war.) Er nahm den Schlüssel für die Handschellen aus der rechten Vordertasche und wollte die Hose schon wieder auf den Boden werfen, als ihm auffiel, dass sie gar nicht so schlimm aussah.
    Sie war nass, weil sie auf dem Boden gelegen hatte. Sie war klebrig vom Blut. Aber es war eine Blue Jeans.
    Er verbrachte einige Zeit am Waschbecken, schrubbte sie mit heißem Wasser und wrang sie aus. Als er sie ausklopfte, stellte er fest, dass die Flecken gar nicht auffielen.
    Er verließ den Waschraum mit der Hose. Er lehnte sich gegen die Wand vor der Tür und säuberte sich die Füße. Dann stieg er in die dampfende feuchte Jeans und zog sie an.
    Das geht, Kumpel.
    An einem warmen sonnigen Tag wie diesem würde sich keiner groß wundern, wenn ein Junge mit nacktem Oberkörper herumlief. Und niemandem außer dem Cortez würde der blaue Fleck auf seinem Rücken etwas sagen.
    Roland zog die Schuhe und die Socken an. Er klappte das Messer zusammen und steckte es in die Halterung an seinem Gürtel. Dann stopf te er Jasons Autoschlüssel, die Handschellen und deren Schlüssel in eine der Taschen seiner Jeans.
    Fertig.
    Er wollte schon gehen, als ihm einfiel, dass er die Kanne mit dem Schmieröl im Waschraum hinter der Toilette vergessen hatte. Seine Fingerabdrücke waren darauf.
    Scheiß was drauf, dachte er. Ich habe meine Schuhe schon an. Ich gehe da nicht wieder rein.
    Wahrscheinlich waren seine Fingerabdrücke sowieso im ganzen Restaurant verteilt. Was soll's?
    Die Stelle vor der Theke sah gut aus. Auf dem Boden waren ein paar Schmierer, aber keine Blutlachen. Er nahm das Handtuch von seiner Schulter, rieb ein paar Augenblicke auf den Flecken herum, dann warf er das Handtuch hinter die Theke. Er hob die leere Sektflasche auf und stellte sie auf den Tisch. Hatte er etwas vergessen? Wahrscheinlich.
    Na und? Selbst wenn die Leichen heute noch gefunden werden, dauert es seine Zeit, sie zu identifizieren. Die Bullen werden keinen Anhaltspunkt haben, wer das getan haben könnte, solange sie nicht wissen, wer Jason und Celia sind. Und dann werde ich schon über alle Berge sein.
    Roland schloss die Tür hinter sich, sah Jasons Wagen und ging wieder zurück in das Restaurant. Er ging schnell um die Ecke in den Speisesaal, hockte sich hin und öffnete den Werkzeugkoffer. Darin waren verschiedene Schraubenzieher. Er nahm den Größten heraus und ging wieder nach draußen.
    Er brauchte nur ein paar Minuten, um beide Nummernschilder des Wagens abzuschrauben. Er nahm sie mit zum Rand des Parkplatzes und warf sie soweit wie möglich zwischen das Unkraut.
    Dann ging er zu Jasons Wagen zurück. Er öffnete den Kofferraum, sah hinein und schloss ihn wieder. Er öffnete eine der hinteren Türen und musterte den Sitz und den Boden. Alles in Ordnung. Er kletterte hinter das Lenkrad. Die Wärme im Wagen fühlte sich gut an. Auf dem Boden vor dem Beifahrersitz lag Celias Handtasche. Er öffnete sie und fand ihr Portemonnaie. Statt sich die Zeit zu nehmen, alles durchzusehen, stopfte er sich die komplette Geldbörse in die Hosentasche. Er fand ihren Schlüsselbund und steckte auch den ein. Dann kontrollierte er den Rest der Handtasche und vergewisserte sich, dass nichts darin blieb, dass Rückschlüsse auf den Besitzer zuließ.
    Er durchsuchte das Handschuhfach des Wagens. Ein Fahrzeugschein trug Jasons Namen, also steckte er ihn ein.
    Das war wohl alles.
    Wenn er nicht etwas übersehen hatte, hatte er jetzt alles aus dem Wagen entfernt, das auf die Schnelle eine Identifizierung des Besitzers oder der Beifahrerin der letzten Nacht zuließ.
    Roland fuhr mit dem Wagen los.
    Gestern nachmittag hatte er Danas Wagen auf einer Landstraße geparkt und war die letzten ein oder zwei Kilometer zum Restaurant gelaufen. Jetzt fuhr er dahin zurück, wo er den Wagen abgestellt hatte. Er war immer noch da, am Straßenrand zwischen zwei weit auseinander stehenden, teuer-aussehenden Ranch-Häusern. Auf der anderen Seite der Straße rollte ein asiatisch aussehender Mann mit einem Schutzhelm einen Elektrorasenmäher mit Hilfe von ein paar Brettern von der Ladefläche seines Pickups herunter. Ansonsten war die Gegend wie ausgestorben. Roland fuhr in eine Nebenstraße und parkte kurz hinter der Abzweigung. Er stopfte Celias Geldbörse unter den Fahrersitz. Dann drückte er

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