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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Simpson. »Ich werde Ihnen dabei helfen. Kathy kann aufpassen, damit wir nicht wieder besucht werden.«
    »Darf ich so kühn sein, Mylady einen anderen Vorschlag zu unterbreiten?«
    »Und der wäre?«
    »Man sollte und müßte davon ausgehen, Mylady, daß das Haus und die Garagen bereits unter Sichtkontrolle stehen. Eine Untersuchung des Wagens sollte daher an anderer Stelle vorgenommen werden.«
    »Damit diese Strolche keine Lunte riechen?«
    »Durchaus, Mylady.«
    »Also, machen wir eine kleine Ausfahrt«, erklärte Lady Simpson. »Werden Sie es schaffen, eventuelle Verfolger abzuschütteln?«
    »Mylady werden mit mir zufrieden sein«, antwortete der Butler bescheiden. »Falls es aber um den Wagen geht, dürfte mit einigen Zwischenfällen zu rechnen sein.«
    »Na, und?« Agatha Simpson sah ihren Butler fast erstaunt an. »Das würde unserer Ausfahrt doch erst die richtige Würze geben, Parker. Die Landschaft allein interessiert mich nicht.«
     
    ***
     
    Bevor sie losfuhren, präparierte Parker die Villa.
    Diese Fahrt mußte die Entscheidung bringen. Entweder waren die drei Gangster an der Villa interessiert, oder aber sie hatten sich auf seinen Wagen spezialisiert.
    Ging es um die Villa, würden sie die Abwesenheit der Bewohner nutzen und einbrechen. Für den Fall brachte der Butler einige Überraschungen im Haus an.
    Diese Arbeit, oft getan und für ihn eine Selbstverständlichkeit, dauerte nur knapp zehn Minuten. Dann holte Parker den Wagen aus der Garage und wartete auf das Erscheinen von Mylady und Kathy Porter. Für eventuelle Beobachter sah die Szene vor dem Landhaus völlig normal und harmlos aus.  
    Während der Fahrt über die Halbinsel war nicht festzustellen, ob sie schon verfolgt wurden. Der sonnige und warme Morgen hatte viele Besucher auf die Beine gebracht. Die schmalen Zufahrtstraßen waren überraschend gut besetzt.
    Erst später, als Parkers hochbeiniges Monstrum in Richtung Mentone fuhr, schälte sich aus der Masse der Fahrzeuge hinter ihnen ein Renault heraus, in dem zwei Männer saßen.
    Handelte es sich dabei um die beiden Individuen, die ein Zwangsbad im Goldfischteich erlebten? Parker minderte das Tempo seines Wagens, um die Insassen des Renaults besser zu erkennen.
    Nein, sie waren es offensichtlich nicht.
    Der Fahrer war ein schmaler Mann von etwa 25 Jahren mit einer bereits ausgeprägten Stirnglatze. Der Mann neben ihm war untersetzt, korpulent und zeigte eine Vollglatze. Er war nach Parkers Schätzung etwa 40 Jahre alt.
    »Haben Sie schon etwas entdeckt?« erkundigte sich Agatha Simpson vom Fond des Wagens her. »Was halten Sie von dem Renault, Mister Parker?« Mylady war orientiert, obwohl sie sich nicht umgedreht hatte. Zur Sicht nach hinten bediente Lady Agatha sich eines kleinen Handtaschenspiegels, den etwaige Verfolger nicht sehen konnten.
    »Die beiden Herren machen in der Tat einen vielversprechenden Eindruck«, räumte Josuah Parker ein.
    »Sehr schön«, freute sich Agatha Simpson, »dann muß es sich also um Ihren Wagen handeln, Mister Parker.«
    Parker wollte sich noch nicht festlegen, zumal im Außenspiegel jetzt zwei Motorradfahrer erschienen, die sich rasend schnell näherten, das hochbeinige Monstrum überholten und dann in verwegener Schräglage hinter der nächsten Kehre verschwanden.
    Die Landschaft, für die Agatha Simpson sich nicht ausschließlich interessierte, konnte sich sehen lassen. Sie zeichnete sich durch eine wild-herbe Schönheit aus. Die Straße schlängelte sich an Steilwänden entlang, stieg auf kühnen Steinbrücken über tiefe Schluchten und gewährte immer wieder herrliche Rundblicke.
    Um den Dingen auf den Grund zu gehen, steigerte Parker die Geschwindigkeit seines hochbeinigen Wagens, der es tatsächlich in sich hatte, was man ihm aber überhaupt nicht ansah. Gewiß, es handelte sich um ein ehemaliges Londoner Taxi, das aber nach Parkers Wünschen umgebaut und frisiert worden war.
    Unter der eckigen Motorhaube befand sich ein Kraftwerk, das einem Touring-Sportwagen alle Ehre gemacht hätte. Die Aufhängung der Räder war neu vorgenommen worden und garantierte eine sagenhafte Straßenlage. Ganz zu schweigen von der Vielzahl der Überraschungen, über die Parker ganz nach Belieben verfügte. Er besaß in seinem hochbeinigen Monstrum eine rollende Festung, der man als Gegner besser aus dem Weg ging.
    Parker steigerte also das Tempo, ließ den Renault weit hinter sich zurück und ... bremste hinter einer Straßenbiegung scharf ab. Er parkte seinen

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