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PARKER demontiert den Wasserman

PARKER demontiert den Wasserman

Titel: PARKER demontiert den Wasserman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Dorfschmiede, die man in eine Tankstelle umfunktioniert hatte. Hier gab es eine Hebebühne, die Parker sofort mietete.
    Er erklärte dem alten Mann an der Tankstelle, mit der Aufhängung der Vorderräder stimmte etwas nicht. Der alte Mann, der von diesen Dingen keine Ahnung hatte, ließ den Butler gewähren. Parker fuhr den Wagen auf die Bühne und ließ ihn nach oben schweben. Dann suchte er nach der Konterbande, die er irgendwo unter dem Wagen vermutete.
    Er brauchte nicht lange herumzurätseln.
    Schon nach wenigen Minuten entdeckte er unter den beiden vorderen Kotflügeln je zwei flache Blechbehälter, die er mit einem Montagehebel leicht lösen konnte. Er stellte fest, daß sie mit Haftmagneten bestückt waren, die die Behälter ungewöhnlich fest ans Blech der Kotflügel hefteten.
    Die vier Blechkanister waren etwa so groß wie Zigarrenkisten und besaßen erfreulicherweise Schiebedeckel, die sich leicht öffnen ließen. Parker öffnete einen der Behälter und wußte sofort Bescheid.
    Er war ehrlich beeindruckt. Mit solch einer Konterbande hatte er nicht gerechnet.
    Kokain!
    Ein Irrtum war völlig ausgeschlossen. Parker kannte diesen Stoff von früheren Kriminalfällen her, dennoch riß er die Spitze eines Plastiksäckchens vorsichtig auf und kostete. Eine Sekunde später war er sich seiner Sache vollkommen sicher..
    Unverschnittenes Kokain!
    Er schätzte das Gewicht aller Plastiksäckchen ab und kam auf etwa vier Kilogramm. Das entsprach einem Gegenwert von fast zwei Millionen Dollar. Nun war Parker klar, warum man so hartnäckig hinter ihnen her war. Hier ging es um ein riesiges Vermögen.
    Parker packte sämtliche Behälter  aus und schaute sich nach neuer Ware um.
    Er entschied sich für die Asche, die er auf dem Rost des Schmiedeherds fand. Mit einem Stück Blech schaufelte er den harmlosen Stoff zurück in die Behälter und brachte sie darin wieder unter den beiden Kotflügeln an.
    Die Plastiksäckchen dagegen ließ er in den Falten seines Universal-Regenschirms verschwinden. Ein besseres Versteck stand ihm im Augenblick nicht zur Verfügung.
    Nachdem er den Wagen wieder auf den Boden gelassen hatte, kehrte er der kleinen Montagehalle den Rücken und sah sich nach seiner Herrin und Kathy Porter um.
    Sie schlenderten gerade heran, und Mylady platzte bald vor Neugierde.
    »Enttäuschen Sie mich nur nicht, Mister Parker«, sagte sie. »Haben Sie was gefunden?«
    »Kokain im Wert von fast zwei Millionen Dollar«, gab Parker Auskunft. »Daraus läßt sich folgern, Mylady, daß die diversen Gangster schon bald ihre Krallen zeigen werden.«
    Agatha Simpson schwieg andächtig. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Kathy Porter zog ein etwas ängstliches Gesicht. Sie wußte natürlich, was jetzt auf dem Spiel stand.
    »Was schlagen Sie vor, Mister Parker?« erkundigte sich die Lady, als sie sich von der Nachricht erholt hatte.
    »Ich darf Mylady auf zwei Möglichkeiten hinweisen«, erläuterte der Butler würdevoll, »die erste bezieht sich auf eine schnelle Zusammenarbeit mit der Polizei, die zweite hingegen ...«
    »Sie haben mich bereits überzeugt«, entschied Agatha Simpson, den Butler unterbrechend. »Natürlich entscheiden wir uns für die zweite Möglichkeit. Wir werden diesen interessanten Job doch nicht freiwillig aus der Hand geben.«
    »Darf ich mir die Freiheit nehmen, Mylady auf die Lebensgefahr hinzuweisen, die...«
    »Geschenkt«, sagte die resolute ältere Dame, ihn erneut unterbrechend, »ich fühle mich äußerst angeregt, Mister Parker. Wollen Sie mir denn jede Freude nehmen?«
     
    ***
     
    Überhaupt keine Freude empfanden die beiden Männer, die den Renault fuhren.
    Was auch gut zu verstehen war, denn sie befanden sich in einer wenig schönen Situation.
    Sie hockten in einem loreähnlichen Behälter aus Eisenblech und waren richtig seekrank. Die Schwankungen dieser Lastengondel übertrugen sich auf ihre Magennerven, die ungemein gereizt waren. Hinzu kam das Wissen um die Höhe, in der sie sich befanden.
    Sie schwebten samt der Lastengondel etwa vierhundert Meter über einem tiefen Taleinschnitt und hatten keine Chance, daß es weiterging. Der Wag zur Almwiese war ihnen versperrt, da ein gewisser Josuah Parker listigerweise die Mechanik kurzgeschlossen hatte.
    Von einem sanften Aufwind geschaukelt, hätten die beiden Männer eigentlich die einmalige Fernsicht genießen können, aber dafür fehlte ihnen der Blick.
    Immer wieder sahen sie mißtrauisch zu dem Tragseil hinauf, das nur

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