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Parker Pyne ermittelt

Parker Pyne ermittelt

Titel: Parker Pyne ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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niemals verzeihen. Oh, wie schrecklich doch alles ist!« Sie fing wieder an zu weinen. »Ich habe mir das Hirn zermartert, aber ich weiß einfach nicht, was ich tun soll! Oh, Mr Pyne, könnten Sie nicht etwas tun?«
    »Es gäbe mehrere Dinge.«
    »Mehrere Dinge? Wirklich?«
    »Gewiss. Ich habe die einfachste Lösung bereits vorgeschlagen, denn meiner Erfahrung nach ist sie immer die beste. Unvorhergesehenen Komplikationen kann man damit leicht aus dem Weg gehen. Ihre Einwände sind mir aber durchaus einleuchtend. Im Moment weiß noch niemand außer Ihnen von diesen unglücklichen Umständen?«
    »Nur Sie«, sagte Mrs St. John.
    »Oh, ich zähle nicht. Nun, dann ist Ihr Geheimnis vorläufig sicher. Wir müssen nur dafür sorgen, dass die Ringe auf unverdächtige Weise ausgetauscht werden.«
    »Genau«, pflichtete ihm die junge Dame eifrig bei.
    »Das wird nicht schwierig sein. Wir nehmen uns auf jeden Fall die Zeit, die beste Methode zu – «
    Sie unterbrach ihn. »Aber wir haben keine Zeit! Genau das treibt mich ja in den Wahnsinn! Sie lässt den Ring neu einfassen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe es nur durch Zufall erfahren. Ich habe vorgestern mit einer Freundin zu Mittag gegessen und habe einen ihrer Ringe bewundert – mit einem großen Smaragd. Sie sagte, das wäre gerade der letzte Schrei – und dass Naomi Dortheimer ihren Diamanten auf dieselbe Art einfassen lassen würde.«
    »Das bedeutet, wir müssen jetzt schnell handeln«, sagte Mr Pyne nachdenklich.
    »Ja, genau.«
    »Das bedeutet, wir müssen uns Zutritt zum Haus verschaffen, und das, wenn möglich, nicht durch niedere Tätigkeiten. Die Bediensteten haben nur selten Gelegenheit wertvolle Ringe in die Hände zu bekommen. Haben Sie vielleicht selbst einen Vorschlag, Mrs St. John?«
    »Nun, Naomi gibt am Mittwoch ein großes Fest. Und meine Freundin hat erwähnt, dass sie nach einigen Showtänzern sucht. Ich weiß nicht, ob schon irgendetwas arrangiert wurde – «
    »Ich denke, dass sich das regeln lässt«, meinte Mr Parker Pyne. »Wenn eine Regelung bereits getroffen wurde, wird es nur teurer, aber das ist auch alles. Noch eine Sache. Wissen Sie zufälligerweise, wo sich der Hauptschalter für das Licht befindet?«
    »Zufälligerweise weiß ich das tatsächlich, denn neulich ist eine Sicherung rausgesprungen, als die Bediensteten bereits alle im Bett waren. Es handelt sich um eine kleine Kiste, die in einem Schränkchen am Saalende untergebracht ist.«
    Auf Mr Parker Pynes Bitte hin zeichnete sie ihm eine kleine Skizze.
    »Und jetzt«, sagte Mr Parker Pyne, »wird alles wieder gut. Sie brauchen sich also keine Sorgen mehr zu machen, Mrs St. John. Was ist mit dem Ring? Soll ich ihn an mich nehmen, oder möchten Sie ihn lieber bis Mittwoch behalten?«
    »Nun, vielleicht sollte ich ihn besser behalten.«
    »Und jetzt machen Sie sich bitte keine Sorgen mehr«, erinnerte sie Mr Parker Pyne.
    »Und Ihr – Honorar?«, fragte sie schüchtern.
    »Das kann noch warten. Ich werde Ihnen am Mittwoch mitteilen, welche Ausgaben notwendig geworden sind. Mein Honorar ist rein symbolischer Natur, dessen können Sie versichert sein.«
    Er begleitete sie zur Tür und drückte dann den Summer auf seinem Schreibtisch.
    »Schicken Sie mir Claude und Madeleine.«
    Claude Luttrell war eins der bestaussehenden Exemplare des gemeinen Salonlöwen, das sich in England finden ließ. Madeleine de Saras ungeschlagene Verführungskünste machten sie zum einzigartigen Vamp.
    Mr Parker Pyne betrachtete sie anerkennend. »Meine Kinder«, sagte er, »ich habe einen Auftrag für euch. Ihr werdet weltberühmte Showtänzer sein. Nun, mein lieber Claude, hör genau zu, denn du musst es richtig hinbekommen…«
     
    Lady Dortheimer war mit den Vorbereitungen für ihren Ball zufrieden. Sie warf noch einen Blick auf die Blumenarrangements, erteilte ihrem Butler die letzten Anweisungen und ließ ihrem Mann gegenüber kurz die Bemerkung fallen, dass bis jetzt noch nichts schiefgegangen war!
    Es war doch ein wenig enttäuschend, dass Michael und Juanita, die Tänzer des Red Admiral, ihren Vertrag im letzten Moment nicht erfüllen konnten, weil Juanita sich den Fuß verstaucht hatte. Aber man schickte ihr zwei neue Tänzer, die in Paris für Furore gesorgt hatten (zumindest erzählte man sich das am Telefon.) Die Tänzer erschienen pünktlich, und Lady Dortheimer gab ihnen ihren Segen. Der Abend verlief ganz wunderbar. Jules und Sanchia erfüllten ihre Pflichten, und das auf

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