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Parker Pyne ermittelt

Parker Pyne ermittelt

Titel: Parker Pyne ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Grinsen eines jungen Burschen, das auf dem Gesicht dieses älteren Mannes merkwürdig wirkte.
    »Dann sind wir ja alle arme Schlucker«, sagte er.
    »Genau«, sagte Mr Parker Pyne. »›Geteiltes Leid ist halbes Leid.‹«

Tod auf dem Nil
     
    L ady Grayle war nervös. Seit dem Augenblick, als sie die S.S. Fa y oum betrat, beschwerte sie sich über alles. Sie mochte ihre Kabine nicht. Die Morgensonne konnte sie ertragen, die Nachmittagssonne aber nicht. Pamela Grayle, ihre Nichte, räumte hilfsbereit ihre Kabine auf der anderen Bootsseite. Lady Grayle nahm das Angebot nur widerwillig an.
    Sie fuhr Miss MacNaughton an, ihre Krankenschwester, weil sie ihr das falsche Halstuch gegeben und ihr kleines Kissen eingepackt hatte, obwohl sie es hatte zu Hause lassen sollen. Sie fuhr ihren Ehemann an, Sir George, weil er ihr gerade die falschen Halsketten gekauft hatte. Sie wollte Lapislazuli, nicht Karneol. George war ein Dummkopf!
    Sir George sagte ängstlich: »Entschuldige bitte, mein Schätzchen. Ich gehe zurück und lasse sie umtauschen. Wir haben mehr als genug Zeit.«
    Basil West fuhr sie nicht an. Basil war der Privatsekretär ihres Ehemanns. Niemand fuhr Basil an, denn sein Lächeln entwaffnete alle, bevor sie richtig in Fahrt kommen konnten.
    Doch am härtesten traf es immer den Dolmetscher – eine beeindruckende und kostspielig gekleidete Person, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ.
    Als Lady Grayle einen Fremden in einem Korbstuhl entdeckte und erkannte, dass es sich um einen Mitreisenden handelte, ergoss sich ihr Zorn auf den Dolmetscher.
    »Man hat mir im Reisebüro eindeutig versprochen, dass wir die einzigen Passagiere wären! Die Saison ist vorbei, und niemand sonst wollte auf diesem Schiff fahren!«
    »Das stimmt, Lady«, sagte Mohammed in aller Ruhe. »Nur Sie und Ihre Leute und ein Gentleman, das ist alles.«
    »Aber man hat mir gesagt, dass wir unter uns wären.«
    »Das stimmt so, Lady.«
    »Es stimmt aber nicht! Das war eine Lüge! Was macht der Mann hier?«
    »Er kommt später, Lady. Nachdem Sie gekauft haben Tickets. Er diesen Morgen erst entschließen zu fahren.«
    »Das ist glatter Betrug!«
    »Das stimmt so, Lady; er ist ruhiger Gentleman, sehr nett, sehr ruhig.«
    »Sie sind ein Dummkopf! Sie kennen sich doch mit so etwas überhaupt nicht aus. Miss MacNaughton, wo stecken Sie denn? Ah, da sind Sie ja. Ich habe Sie nun schon mehrfach gebeten, in meiner Nähe zu bleiben. Ich könnte ohnmächtig werden. Bringen Sie mich in meine Kabine, und geben Sie mir ein Aspirin und lassen Sie Mohammed nicht in meine Nähe. Wenn er weiterhin ›das stimmt so, Lady‹ sagt, werde ich schreien.«
    Miss MacNaughton reichte ihr wortlos den Arm.
    Sie war eine groß gewachsene, etwa fünfunddreißigjährige Frau, die auf eine ruhige und zugleich mysteriöse Art schön war. Sie brachte Lady Grayle sicher in ihre Kabine, stützte ihr den Rücken mit Kissen ab, verabreichte ihr ein Aspirin und lauschte dem stetigen Strom an Beschwerden.
    Lady Grayle war achtundvierzig. Sie litt seit ihrem sechzehnten Lebensjahr unter der Krankheit, zu viel Geld zu besitzen. Sie hatte den verarmten Baronet, Sir George Grayle, vor zehn Jahren geheiratet.
    Sie war eine wohlbeleibte Frau, deren Figur nicht als hässlich bezeichnet werden konnte, aber sie wirkte immer gereizt, und ihr Gesicht war runzelig. Die Unmengen von Make-up, die sie auftrug, betonten nur die Spuren, die Zeit und ein launiges Naturell hinterlassen hatten. Ihre Haare waren mal platinblond, dann wieder hennarot, was zur Folge hatte, dass sie sehr leblos wirkten. Sie war übertrieben angezogen und trug zu viel Schmuck.
    »Teilen Sie Sir George mit«, schloss sie ihre Beschwerdeliste, während die schweigende Miss MacNaughton mit ausdruckslosem Gesicht wartete – »teilen Sie Sir George mit, dass er diesen Mann vom Boot schaffen muss! Ich brauche meine Privatsphäre. Was ich in der letzten Zeit alles durchmachen musste – « Sie schloss die Augen.
    »Jawohl, Lady Grayle«, sagte Miss MacNaughton und verließ die Kabine.
    Der Stein des Anstoßes saß immer noch in seinem Deckstuhl. Der Last-Minute-Passagier hatte Luxor den Rücken zugekehrt und starrte über den Nil hinaus zu den fernen Bergen, die sich golden über einer langen, dunkelgrünen Linie erhoben.
    Miss MacNaughton warf ihm einen schnellen, taxierenden Blick zu, als sie an ihm vorbeiging.
    Sie fand Sir George im Salon. Er hielt eine Halskette in der Hand und betrachtete sie sorgenvoll.
    »Sagen Sie

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