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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Wenigkeit Befehl«, gab Josuah Parker in seiner barock-höflichen Art zurück. »Wären Mylady damit einverstanden, daß man den Motorradfahrer vielleicht noch etwas weiter von Shepherd’s Market entfernt?«
    »Sie können sich frei entfalten«, meinte sie wohlwollend. »Sie müssen lernen, selbständig zu werden, Mister Parker.«
    Der Butler verzichtete auf eine Antwort und beobachtete weiterhin den nachfolgenden Motorradfahrer, der das Sonnenvisier seines Helms heruntergelassen hatte. Nach etwa fünf Minuten wußte Parker mit letzter Sicherheit, daß er sich nicht getäuscht hatte. Die sogenannten grünen Zwerge hatten einen Mitzwerg abgestellt, der für die gewünschte Rückendeckung sorgte.
    Parker visierte eine Tiefgarage in der Nähe von Hyde Park an. Dort unten konnte er sich mit dem Verfolger in aller Ruhe auseinandersetzen und ihn anschließend so unterbringen, daß er auch noch zu einem späteren Zeitpunkt näher befragt werden konnte.
     
     
    *
     
    Josuah Parker war nach Shepherd’s Market zurückgefahren, blieb aber nicht auf der Durchgangsstraße. Er bog rechtzeitig ab, daß er in die Trebeck Street gelangte. Hier stellte er den Wagen vor einem völlig regulär aussehenden Haus ab. Lady Agatha stieg aus und wunderte sich wieder mal.
    »Das Haus hier gehört also ebenfalls mir?« staunte sie.
    »Mylady geruhten es vor geraumer Zeit zu kaufen«, versicherte Parkerund öffnete die Haustür. Lady Agatha betrat den Korridor des schmalen Hauses und blieb abwartend stehen. Der Butler ging voraus, öffnete eine Wohnungstür im Erdgeschoß und trat zur Seite. Agatha Simpson nickte jetzt. Sie erinnerte sich an Einzelheiten der Möblierung.
    »Ich denke, Mister Parker, ich hatte damals eine gute Eingebung«, fand sie. »Auf so etwas muß man erst mal kommen.«
    »Myladys Weitsicht dürfte allenthalben gerühmt werden«, beteuerte der Butler und übernahm die weitere Führung. Von der Küche der kleinen, durchaus hübsch eingerichteten Wohnung führte eine Kellertreppe nach unten. Parker drückte mit der Spitze seines Universal-Regenschirmes gegen die Konsole eines Wandregals und trat einen halben Schritt zurück.
    »Sehr überzeugend«, lobte die Detektivin gegen ihren Willen, als das Regal zur Seite schwang und den Blick auf einen schmalen Gang freigab. »Ich sollte diesen Zugang wirklich häufiger benutzen, Mister Parker.«
    Der Butler schaltete das Licht ein und übernahm die Führung, nachdem das Regal wieder zurück geschwungen war. Er hatte diese Anlage von einem jener Schlösser kopiert, die sich in Myladys Besitz befanden.
    Besonders aufwendige Umbauten waren nicht erforderlich gewesen, denn das Fachwerkhaus der Lady Simpson stand auf den ausgedehnten Gewölben einer ehemaligen Abtei. Der Gang war bereits, wenn auch verschüttet, vorhanden gewesen. Man hatte ihn nur noch freilegen und ausbauen müssen.
    Die damalige mittelalterliche Abtei hatte nach alten Stichen ein großes Areal eingenommen und bis zur jetzigen Trebeck Street gereicht.
    Der Aufstieg im altehrwürdigen Haus der Lady Agathy war problemlos. Man erreichte einen Kühlraum, dessen verkachelte Wand, die ebenfalls mit Regalen besetzt war, wie eine Tür zurückgeschwungen war. Von diesem Kühlraum aus erreichte man die große Wirtschaftsküche und schließlich die übrigen Räume des Souterrains.
    Wie richtig Parkers Vermutung und auch Mißtrauen waren, sollte sich bald zeigen.
    Als man im Verbindungskorridor stand, an den sich die große Wohnhalle anschloß, waren bereits Stimmen zu vernehmen. Parker schob sich ein wenig vor und entdeckte zwei Overallträger, die gerade den mächtigen Kamin inspizierten.
    »Genau richtig«, sagte einer von ihnen. »Hier ‘ne Ladung ‘rein, dann gibt’s Kleinholz auf der ganzen Linie.«
    »Und ‘ne zweite Ladung drüben im Kühlschrank«, meinte der andere Spezialist. »Kleine Fische für mich. Sobald der Kühlschrank geöffnet wird, geht der Sprengsatz hoch.«
    »Und sicherheitshalber noch zwei Eier in den Schlafräumen«, meldete eine dritte Stimme sich zu Wort. »Wir bekommen ‘ne Prämie, wenn die Sache hinhaut.«
    »Diese Amateure werden überhaupt nichts merken«, prophezeite der erste Overallträger, ein Mann, dessen Gesicht Parker noch nicht gesehen hatte. Der Mann sah durchschnittlich und damit also harmlos aus. Er beschäftigte sich mit einem Päckchen, wie der Butler es bereits bei den beiden Gangstern gesehen hatte, die mit der Pappel Bekanntschaft machten.
    In diesem Päckchen befand sich

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