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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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und hielt ihm eine Hand entgegen, um ihn fern zu halten, aber er schob sie einfach beiseite. Mit einer schnellen Bewegung wirbelte er mich herum und schlug mir so hart auf den Rücken, dass ich auf dem Boden landete. Der Bissen in meinen Hals löste sich, und ich krümmte mich hustend.
    »Alles in Ordnung?« Er beugte sich über mich.
    »F… Fällt dir nichts B… Besseres ein? Oder kannst du nichts anderes sagen?«, stotterte ich.
    Als ich mir die Tränen aus den Augen wischte, legte er frustriert die Stirn in Falten.
    Er packte mich an den Schultern und warf mich in den Stuhl.
    Mich!
    Ich spuckte die Reste meiner Mahlzeit aus und brachte mich mit einem Hechtsprung in Sicherheit.
    »Fass mich nicht an!«
    Wie von Geisterhand hielt ich plötzlich einen Würgedraht in meiner Hand und fuchtelte Daac damit vor der Nase herum. Zur Not hatte ich noch immer die Glock in meiner Jackentasche.
    Doch Daac nahm mich nicht ernst. Zu meiner Verblüffung fing Daac plötzlich an zu lachen – ein tiefer, dunkler Lachkrampf, der ihm scheinbar Magenschmerzen bereitete, so wie er sich krümmte.
    Mein Würgedraht war normalerweise kein Gegenstand, der bei anderen Leuten unbetrübte Heiterkeit auslöste.
    »Was ist denn hier los?« Mei setzte sich schlaftrunken auf und kratzte sich am Kopf. »Ach, du bist’s nur, Parrish. Mach doch bitte nicht so einen Radau?«
    Sie schob ihren Daumen wieder in ihren Mund, drehte sich um und streckte ihren faltigen Hintern aus dem Bett.
    Stolowski rührte sich keinen Millimeter.
    Daac ließ seinen massigen Körper auf den Boden gegenüber dem Stuhl nieder und winkte mir.
    »Setz dich, Parrish«, sagte er mit einem Lachen auf dem Gesicht. »Lass uns reden.«
    Ja, es ist Zeit, dass wir uns unterhalten, dachte ich, während ich darauf achtete, nicht in die Überreste meines Essens zu treten. Ich blieb vor ihm stehen.
    »Man hat deinen Freund Stolowski in eine Falle gelockt, um ihm den Mord anzuhängen«, sagte ich.
    Daac nickte zustimmend.
    »Wenn er mir die Wahrheit erzählt, kann ich ihm vielleicht helfen. Zumindest könnte ich ihm für eine Weile den Ärger vom Leib halten.«
    »Warum solltest du das tun?«
    »Ich brauche einige Informationen über den Motorradfahrer, die dein Freund mir vielleicht geben kann.«
    Daac runzelte verwirrt die Stirn.
    »Hast du schon mal von Jamon Mondo gehört?«, versuchte ich es.
    Daac nickte abermals.
    »Ich arbeite für ihn. So wie alle hier.« Ich bewegte meine Hände im Kreis.
    »War das die Verabredung, die du heute Abend hattest? Mit ihm?«, fragte er mich.
    Diesmal war ich es, die nickte. Wir waren in der Tat zwei gewandte Redner…
    Wir schwiegen, und Stille breitete sich im Raum aus.
    Schließlich versuchte ich es noch einmal. »Pass auf, Razz Retribution ist… war wirklich das, was man eine rasende Reporterin nennt. Wenn man deinen Freund für ihren Mord verantwortlich macht, steckt er tief in der Scheiße. Die Leute auf der Straße erzählen sich, dass es eine professionelle Hinrichtung gewesen sei. Ich möchte, dass er mir so viel Informationen über den Motorradfahrer gibt, wie er kann. Als Dank dafür werde ich ihm dabei helfen, am Leben zu bleiben.«
    »Was passiert, nachdem du deine Informationen bekommen hast? Verkaufst du ihn dann an den nächstbesten Kopfgeldjäger?«
    Zur Abwechslung konnte ich diesmal den Kopf schütteln.
    »Kopfgeldjäger bezahlen keine Sub-Unternehmer. Zu teilen ist nicht ihre Art. Wenn wir beide einen Deal machen, dann werde ich deinen Freund so lange am Leben halten, bis du etwas anderes arrangieren kannst.«
    Der große Mann faltete die Hände. »Was soll ich denn ›arrangieren‹?«
    »Das weiß ich nicht. Ihr könntet zum Beispiel ins Innere Zentrum ziehen oder so. Lass ihm ein neues Gesicht machen. Was auch immer, lass deiner Fantasie freien Lauf.«
    Jedes Anzeichen von Belustigung verschwand aus seinem Gesicht. »Das kostet Geld, Parrish, und Sto ist völlig abgebrannt.«
    Langsam bekam ich Kopfschmerzen. »Könnt ihr denn nicht irgendwas verkaufen? Jeder hat doch etwas, das er verkaufen kann.«
    »Er hat Familie – wo auch immer«, murmelte Daac, »vielleicht können die ihm helfen.«
    »Das klingt doch gut. Du machst dich auf die Suche nach ihnen, und wenn du sie findest, quetschst du sie aus. In der Zwischenzeit passe ich auf den Kleinen auf. Aber denk dran: Das hier soll nur eine kleine Verschnaufpause sein. Ich werde nicht für immer den Babysitter spielen. Du hast fünf Tage.«
    »Woher weiß ich, dass die

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