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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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wäre? Würde dich das befriedigen?«, hatte er gefragt.
    »Ich bin nicht mit ihm zusammen, Teece. Ich habe eine Entscheidung getroffen und du ebenfalls.«
    Er hatte mich angestarrt, unsicher, ob er sich mit dieser Antwort zufrieden geben sollte.
    Mehr hatte ich nicht für ihn tun können.
     
    Nachdem ich meine Meditation beendet hatte, befahl ich den Bots, Jamons Räume leer zu räumen. Egal, ob Möbel, Kleidung, oder andere Dinge, sie sollten alles fortschaffen, was an ihn erinnerte – alles bis auf den Mahagonitisch. Jamon hatte ihn gerne mit Kerzen geschmückt und mit silbernem Besteck gedeckt, um einen zivilisierten Eindruck auf seine Gästen zu machen.
    Dieser Tisch sollte mich immer seiner Täuschungen und Betrügereien gemahnen.
    Es würde sicherlich eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnt haben würde, die gleichen Wände wie Jamon zu bewohnen, doch ich war pragmatisch genug veranlagt, um die Gelegenheit zu ergreifen, in einem halbwegs vorzeigbaren Anwesen zu leben. Das hier war etwas völlig anderes als das Apartment von der Größe eines Mikrochips, das ich für drei Jahre bewohnt hatte.
    Das erinnerte mich daran, dass ich Merry 3# – mein holographisches Ebenbild mit Tagebuchfunktion und integrierter Com-Station – aus meiner alten Behausung holen musste. Sie würde mir bei dem, was vor mir lag, keine große Hilfe sein, doch ich war stolz auf sie. Der Tekboy in Plastique, der sie gebaut hatte, hatte ein perfektes Ebenbild von mir erschaffen – nur ohne gebrochene Nase und verformte Wangenknochen. Im Grunde befriedigte der Anblick von Merry 3# nur meine persönliche Eitelkeit: Parrish ohne Narben, Blessuren und schlechten Humor.
    Ich überzeugte mich davon, dass die Bots alle Spuren von Jamon Mondo beseitigt hatten und schickte sie dann zurück zu Larry Hein. Anschließend tat ich etwas, das ich schon lange vor mir her geschoben hatte.
    Ich betrat Jamons Com-Raum. Von hier aus hatte er seine Truppen im Krieg befehligt, und in diesem Zimmer hatte er sich vor meinen Augen verwandelt.
    Ich zog einen kleinen, muschelförmigen Festspeicher-Chip aus meiner Ausrüstungstasche und schob ihn in einen freien Slot der Com-Station. Ich hatte den Chip und die wertvollen Informationen, die er enthielt, bei Teece aufbewahrt; bisher hatte ich mich allerdings nicht dazu durchringen können, seinen Inhalt zu betrachten.
    Torley, Plastique und das Mueno-Gebiet wurden recht zuverlässig mit gestohlener Energie versorgt. Stromausfälle waren selten und zum Glück nicht von langer Dauer. Brownouts im Kommunikationsnetz waren dagegen recht häufig und äußerst schädlich. Teece zahlte einem privaten Versorger in Viva ein Vermögen für eine sichere Verbindung seiner Com-Einheit. Ich musste mir also Jamons Daten ansehen, bevor sich jemand in das System reinhackte und mir den Stecker herauszog.
    Es war nicht schwer, das virtuelle Passwort zu knacken; vermutlich hatte Jamon es für äußerst unwahrscheinlich gehalten, dass jemand von seinem Zugang aus in sein System einbrechen würde.
    Ich war kein Finanzexperte, doch in Jamons Daten fand ich rasch eine genaue Einnahmen-Ausgaben-Rechnung.
    Die eingehenden Beträge verrieten mir, von wem Jamon Schutzgeld kassierte. Die Leute überwiesen ihm teilweise horrende Summen. Jamon bezahlte mit dem Geld seinerseits den gestohlenen Strom, seinen extravaganten Lebensstil und die Versorgung seiner Dingomutanten. Sie bezogen kein Gehalt, denn sie hätten ohnehin nicht gewusst, wozu sie das Geld hätten verwenden sollen.
    Eine der Dateien enthielt eine Liste von Codenamen, neben denen verschiedene Beträge aufgelistet standen. Augenscheinlich handelte es sich dabei um Drogengeschäfte, doch ich konnte nur raten, wer hier mit wem Handel trieb und mit welcher Art von Drogen gehandelt wurde. Ohne Passwort verweigerte der Computer mir weitere Auskünfte, und ich hatte weder die Zeit, noch die Muße, mich in Jamons krankes Hirn zu versetzen und nach einem Kennwort zu suchen.
    Ich öffnete einen anderen Ordner mit Persönlichkeitsprofilen. Die Liste enthielt überwiegend Frauen, von denen ich die meisten kannte.
    Meine Hand zitterte als ich plötzlich auf meinen eigenen Namen stieß.
    Parrish Plessis. Auf eine kurze Beschreibung meines Aussehens folgte meine Biographie… Keine lebenden Verwandten außer der Mutter (abhängig von NE) und einer Schwester: Katriona, Proball-Spielerin in Eurasien.
    Bekannte Freunde: Teece Davey.
    Bemerkungen: impulsiv und gefährlich.
    Die Aufzeichnungen

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