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Parrish Plessis 02 - Code Noir

Parrish Plessis 02 - Code Noir

Titel: Parrish Plessis 02 - Code Noir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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machen.«
    ›Verwandelt‹ bedeutete, die Leute glaubten, der Parasit habe sich meiner bemächtigt. Jamon und Io Lang war es vor mir bereits so ergangen. Lang hatte sich hier im Heins vor den Augen der Gäste als Formwandler entpuppt, nachdem ich ihm eine Kugel direkt in seine Adrenalindrüsen gejagt hatte. Die Geschichte über dieses unglaubliche Ereignis hatte sich natürlich schnell im Tert verbreitet. Allerorts wusste man, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Man munkelte, das Böse habe sich in den Formwandlern manifestiert und suche nun diese Welt heim.
    Die Sage von den Formwandlern gab es bereits, seit sich die Menschen Geschichten erzählten; doch nun war sie Dank der Eskaalim Wirklichkeit geworden. Mit verrückten Geschichten von Vampiren und Werwölfen hatte das Ganze nichts mehr zu tun.
    Ich zog eine Luger aus dem Holster. Es war eine gute Waffe, doch sobald ich Zeit finden würde, Minoj, meinen Waffenhändler, aufzusuchen, würde ich ihn um eine Spezialanfertigung bitten.
    Ich stützte die Ellbogen auf die Bar und deutete mit der Pistole auf Larrys Magnumflasche Malt Whisky. Noch nicht einmal seine Stammkunden konnten sich einen Schluck aus dieser Flasche leisten; aber tatsächlich hätte Larry ihnen sein kostbarstes Getränk ohnehin nie gegeben. Larry putzte die Flasche regelmäßig, damit das Etikett stets lesbar blieb, und wenn es ihm einmal schlecht ging, öffnete er die Flasche, aber nur, um kurz den Geruch des Whiskys zu inhalieren.
    »Larry, habe ich mich in irgendeiner Weise ›verwandelt‹?«
    Er antwortete mir mit einem steifen Lächeln, als hätte bei ihm bereits die Leichenstarre eingesetzt: »Nein. Du bist noch immer die gleiche, alte Parrish Plessis.«
    »Ich habe mir nur eine kleine Auszeit gegönnt. Ich werde mich in Jamons altem Quartier einrichten. Sieh zu, dass diese Nachricht die Runde macht. Hier werden sich einige Dinge ändern. Stehst du noch auf meiner Seite?« Ich fixierte Larry mit prüfendem Blick.
    Er dachte über meine Frage nach, während er mir einen Tequila einschenkte. Mit einem übertriebenem Seufzen sagte er dann: »Es ist mir ein Vergnügen, für eine Lady wie dich zu arbeiten.«

 
KAPITEL VIER
     
     
    Ich schob die Pistole zurück ins Holster, kippte den Tequila herunter und setze eine unschuldige, freundliche Miene auf.
    Larry schenkte mir ein weiteres Glas ein. »Reden wir über die Konditionen.«
    »Ich werde meine Schulden bei dir noch heute begleichen. Und sobald ich Jamons Quartier übernommen habe, wirst du obendrein einen Bonus erhalten. Zusätzlich bekommst du natürlich das übliche Honorar für alle Angelegenheiten, in denen du als mein Mittler auftrittst. Deine Bar wird unter meinem Schutz stehen; du wirst sogar gegen Schäden an deinem Inventar versichert sein. In der Zwischenzeit habe ich einen dringenden Auftrag für dich.«
    Larrys Nasenflügel bebten vor Neugierde, aber in seinem Blick lag auch Vorsicht. Larry kannte mein Geschick bei Intrigen. Ich redete weiter, solange ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Auf die Bar gelehnt brachte ich meine Lippen nahe an sein Ohr heran.
    »Setze jeden Spion ein, den du hast. Und auch die deiner Freunde. Die Schamanen der Cabal sind entführt worden. Ich muss alles wissen, was du darüber in Erfahrung bringen kannst. Alles. Diese Angelegenheit ist äußerst wichtig, Larry. Für uns alle.«
    Larry hörte mir gespannt zu und löste erst wieder den Blick von mir, als ich mich in meinen Stuhl zurücklehnte.
    Mit einem zustimmenden Nicken, das aussah wie ein Stoßgebet an die Magnumflasche Whisky, verabschiedete er sich von mir und wandte sich wieder seinen Gästen zu.
    Erleichtert ging ich nach draußen. Sofort scharten sich Link und seine Bande um mich herum.
    Ich hatte sie völlig vergessen.
    »Wir haben alles beobachtet, Oya, doch wir wollten euch nicht unterbrechen. Es war gut, dass du alleine mit Larry gesprochen hast«, sagte Link mit weisem Gesichtsausdruck.
    Sein Verhalten amüsierte mich, doch ich unterdrückte meine Heiterkeit – ich würde Link und die Straßenkinder niemals auslachen. Sie hatten einen Krieg überlebt, der vielen gestandenen Kämpfer das Leben gekostet hatte. Und sie hatten mir geholfen, Jamon zu besiegen.
    Dennoch klangen solche Aussagen aus dem Mund eines Kindes seltsam.
    Oder war ich vielleicht naiv?
    »Danke, Link.« Ich schaute mich um. »Ihr werdet nun bald eine bessere Unterkunft haben. Bereitet euch darauf vor. Ich gebe euch Bescheid, sobald die Baracken für

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