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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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rekapitulierte im Kopf noch immer die Reihenfolge, als ich in den Trans nach Fishertown umstieg. Ich verließ ihn hinter Teeces Motorradwerkstatt wieder und war noch immer nicht zu einem Schluss gekommen.
    Mama passte für ihn auf den Laden auf, während Teece bei mir auf den Laden Acht gab.
    Der alte Sumoringer funkelte mich an. »Du hast Nerven, dich hier blicken zu lassen.«
    Ich schuldete Teece noch immer das Geld für den Schaden an dem letzten Motorrad, das ich von ihm gemietet hatte. Mama sah aus, als würde er nichts lieber tun, als mich zum Ausgleich zwischen seinen riesigen Oberschenkeln zu ersticken.
    »Hab ich auch schon gehört«, entgegnete ich. »Wenn Loyl-me-Daac kommt und nach mir fragt, Mama, dann schickst du ihn nach Süden, okay?«
    Mama verzog das Gesicht. Zumindest glaubte ich das. Bei den Speckwülsten auf Gesicht und Nacken war das nur schwer zu sagen. »Du hast es dir selbst zuzuschreiben, Grrl«, fügte er hinzu.
    Damit musste ich mich zufriedengeben.
     
    Ich bekam den Trans nach Norden und stieg um, bis ich zu einer riesigen, schlecht klimatisierten und an einen Bofist erinnernden Kuppel gebracht wurde, in der ein ständiges Kommen und Gehen herrschte.
    Züge, Aeros und Kreuzer dockten alle am Ostkreuz von Vivacity an, wodurch es hier geschäftiger zuging als an den meisten Checkpoints der Superstadt – und es die Stelle war, an der man am besten durch die Ritzen schlüpfen konnte.
    Ich bezahlte eine Gepäckdrohne und wich der Miliz mit den Körperabtastern auf den Fußwegen aus, indem ich zu der Gittertür für Besucher ging. Als ich dort ankam, staute sich alles, weil jeder einzelne Neuankömmling einer Leibesvisitation unterzogen wurde.
    »Was ist denn los?«, fragte ich den P-Assistenten-Vertreter, der vor mir in der Reihe stand.
    »Jemand hat gehört, dass Garter Thin and the VBs in die Stadt kommen, um auf einer großen Party für die Pan-Sats zu spielen. Anscheinend ist jetzt die ganze Ostküste nach Viva gereist, um vielleicht einen Blick auf die Band werfen zu können.«
    Thin and the VBs waren in der südlichen Hemisphäre eine große Sache. Ich kannte ihre Musik. Ganz okay, wenn man das Hardrocker-Image alten Stils mochte. Persönlich war ich der Meinung, dass sie gegen Mama keine einzige Runde lang durchgehalten hätten.
    Oder gegen mich, wenn ich es recht bedachte.
    An den Türen zur Promi-Lounge schien es mir erheblich ruhiger zuzugehen als beim Viehgitter; also ging ich ins nächste San, zog den Mantel aus und kam in voller geborgter Amorato- Kluft wieder hervor: durchscheinendes Shirt mit Stehkragen, schwebender Rock, hochhackige Schuhe und biegsame Schlangenarmbänder bis zu den Achselhöhlen. Das Leder-Tanktop hatte ich in der Tasche gelassen.
    Ohne Probleme passierte ich den Waffenabtaster, und die Türen öffneten sich vor mir.
    Vier abgefüllte Körper und ein mit Gepäck beladener Intimat befanden sich in der Lounge mit ihrer parfümierten Luft und den samtbezogenen Wänden. In einer Nische am Ausgang saßen zwei Milizionäre in kunstvollen Uniformen.
    Ich schlängelte mich zwischen den Körpern hindurch und gab den Milizionären Zeit, mich ausgiebig zu begaffen.
    Und mir Zeit, um die Körper zu betrachten.
    Ich erkannte Garter Thin, die Sängerin der VBs, an den Tattoos auf ihrem Stimmverstärker und ihren kosmetisch zu einem dauerhaften verächtlichen Grinsen verzogenen Lippen. Die anderen hätten irgendwelcher Abschaum von der Straße sein können.
    Waren sie vielleicht auch.
    »Geh anderswo entlang«, krächzte die Sängerin.
    Ich beachtete sie nicht und stach ihr mit dem Absatz ins Bein, als ich über sie hinwegstieg.
    Sie fluchte und trat nach mir.
    Ich packte ihren Fuß mit beiden Händen und verdrehte ihn, sodass sie zu Boden fiel.
    Ohne aus dem Schritt zu geraten, ging ich zur Nische weiter. Die Soldaten hatten mein Treiben gar nicht bemerkt; sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich einen Porno anzusehen.
    Ich trommelte auf die Absperrung, damit sie auf mich aufmerksam wurden, und schob mein gefälschtes Visum unter der Glasscheibe hindurch.
    »Jales Belliere. Amorato«, las der eine. Er hatte sichtbare Vreal-Implantate und steckte in einem geschmeidigen Muskelformanzug.
    Der andere, der auf der Uniform das Abzeichen eines Läufers und auf dem Kopf hübsch geflochtenes Haar trug, öffnete die Tür und trat heraus, um eine Kontrolle der persönlicheren Art vorzunehmen. Er begann mich abzutasten, und in seinem Mundwinkel war seine Zunge sehr aktiv, als

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