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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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meinen Rock herunter; dann schaute ich nach, was zum Teufel da los war. Sie schimmerte in der Ecke neben dem Commbildschirm, exakt genauso gekleidet wie ich.
    Damit wollte sie mir keineswegs schmeicheln – eher mich veralbern.
    »Was willst du?«
    Sie legte einen durchschimmernden Finger an den Kopf und steckte sich die Zunge in die Wange, als versuchte sie, sich zu erinnern.
    »Ach, richtig. Teece hat die Tür offen gelassen.«
    »Und?« Ich machte auf dem Absatz kehrt.
    »Schlechte Gesellschaft«, trällerte sie.
    Ich fuhr wieder herum. Ein Fremder mit hässlichem Gesichtsausdruck stand in der Tür. Ich musterte ihn genauso lange, wie ich brauchte, um meine Hände an die Schenkel fallen zu lassen. Konkurrenz. Wahrscheinlich aus eigener Entscheidung hier, vielleicht aber auch, weil er einen billigen Kontrakt hatte.
    Er war so groß wie ich, hatte narbige Finger, die Haltung eines Boxers und keine Waffe. Dieser Scud war ein Handarbeiter.
    Das verschaffte mir einen Vorteil, obwohl meine Pistole – ein Ersatzexemplar für die, die ich Daac gegeben hatte – in meiner Reisetasche lag. Ich hob den Rock und griff nach einem Messer.
    Verdammt, kein Höschen.
    Damit erkaufte ich mir allerdings einen kostbaren Sekundenvorsprung und warf. Ich hatte genau richtig gezielt, doch der Fremde war nicht mehr da. Eine verschwommene Bewegung zur einen Seite, und alles hatte sich verändert. Einschließlich ihm.
    Der Boxer war verschwunden, und an seiner Stelle stürzte sich ein Mordsvieh auf mich – ein schattenhaftes Geschöpf, das sich auf massige Sprungbeine duckte.
    Ich warf mich zur Seite und prallte schwer gegen das Comm. Die Bestie sprang über mich hinweg an die andere Seite des Zimmers. Während ich mich aufrappelte, wiederholte sie ihren Angriff, und diesmal krallte sie mit langen Klauenfüßen nach mir. Blut quoll aus einem Kratzer an meinem Arm.
    Warum spielt das Biest mit mir?
    Merry 3# zischelte und stotterte; dann fing sie sich, stieß den Kriegsschrei eines Grrlies aus und ließ Waffen aufblitzen.
    Spar dir die Show, Merry. Warum schießt du den Bastard nicht einfach nieder? »Hol Hilfe!«, brüllte ich sie an.
    Die Bestie schob sich an der Wand des Schlafzimmers entlang und schnitt mir den Weg zu meinen Waffen ab. Ich manövrierte etwas aufgerichteter und überlegte, ob ich es wohl bis zur Wohnungstür schaffen würde. Während ich durch reine Willensanstrengung die Entfernung zu verringern versuchte, füllte sie sich mit Gestalten.
    Deshalb hat er nur gespielt. Mehr von der gleichen Sorte, knurrend und heulend.
    Ich tastete an meinen Rockbund. Der Cabal-Dolch war noch da. Zum Glück hatte sich Teece nicht daran entmannt. Ohne weiteres Zeremoniell stürzte ich mich auf sie.
    Sie bekämpften sich gegenseitig, um als Erster durch die Tür zu kommen, und boten mir dadurch eine Chance, sie einzeln zu versorgen.
    Eins, Kehle aufgeschlitzt. Nebennieren punktiert.
    Zwei, Kehle aufgeschlitzt. Nebennieren punktiert.
    Drei, Stich ins Herz. Nebennieren punktiert.
    Dann sprang mich der Erste von hinten an. Er riss mir den Rock herunter und fetzte ein Stück Fleisch aus meinem Hals.
    Eine Blutfontäne. Hoch. Mein Blut. Die Welt verschwamm.
    Himmel, jetzt kratze ich ab und trage nicht einmal ein Höschen.
     
    … Der Engel stob grimmig vor meinen Augen vorbei, mit sengend-heißem Schwert…
     
    »Boss?«
    Ich blinzelte. Das Bewusstsein im eigentlichen Sinn verloren hatte ich nicht; eher schwebte ich zwischen Wirklichkeiten. Link, Glinda und andere wilde Kinder, denen ich vor einiger Zeit geholfen hatte, drängten sich durch die Tür. Sie folgten mir gern, und behielten mich im Auge. Bislang hatte ich es immer für süß gehalten; jetzt war ich verdammt dankbar dafür. Gelassen sprühten sie dem letzten überlebenden Gestaltwandler Säure ins Gesicht. Seine Schreie vertrieben meine letzten Halluzinationen.
    Er brach auf mir zusammen. Das war schlecht… und andererseits gut – wenigstens hatte ich Deckung.
    Die Wilden zerrten an dem Körper und versuchten, ihn wegzuziehen.
    … Der Engel brannte mir die Halswunde aus, bis sie sich schloss…
    »Lasst ihn liegen«, grunzte ich. »Holt Teece.«
    … Dummer Mensch. Wieso… wieso…?
    »Ich bin schon hier, Parrish. Merry hat mich gerufen«, sagte er. Ich konnte ihn nicht sehen, aber immerhin war er gekommen, obwohl er vorher Reißaus genommen hatte.
    »Schafft sie… alle… raus. Pass auf, dass sie das Blut nicht berühren.« Mir kam es so vor, als wären meine Rippen unter dem

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